Trotz klarer Einbußen hielt sich auch die zweite Ausgabe nach dem Neustart im zweistelligen Millionenbereich. Das ZDF konnte also sehr zufrieden sein.
Es war ohne jeden Zweifel ein grandioser Erfolg, den Markus Lanz bei seiner Premiere schaffte. Bei einer Reichweite von 13,62 Millionen konnte seine
«Wetten, dass..?»-Premiere am 6. Oktober unglaubliche 43,7 Prozent aller Fernsehenden zum Sender locken, in den vergangenen fünf Jahren schaffte einzig und alleine Gottschalks Abschiedssendung mit 46,0 Prozent einen noch höheren Wert. Sogar minimal stärker lief es bei den 14- bis 49-Jährigen, wo Lanz gerade in Anbetracht der mit dem «Supertalent» starken Konkurrenz richtig tolle 39,2 Prozent generierte. Den Abschied von Gottschalk sahen im Dezember des vergangenen Jahres "nur" 39,1 Prozent.
Insofern konnte Lanz im zweiten Anlauf eigentlich nur verlieren. Deshalb überrascht es kaum, dass die Reichweite der Live-Übertragung aus Bremen an diesem Samstagabend mit 10,74 Millionen deutlich zurückging. Auch der Marktanteil der Premiere konnte eindeutig nicht gehalten werden, mit 33,6 Prozent wurden klare Einbußen hingenommen. Dies galt auch für das junge Publikum, obwohl es neben einem weniger verbrauchten Moderator unter anderem auch Robbie Williams, Gossip, Oliver Welke und Tom Hanks serviert bekam. Mit 3,74 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 29,4 Prozent verfehlte man das Oktoberniveau um fast zehn Prozentpunkte.
Doch trotz dieser Verluste darf nicht unerwähnt bleiben, dass die Show auch diesmal wieder problemlos oberhalb der Zehn-Millionenmarke rangierte. Dies konnte Gottschalk in den Monaten vor seinem Abschied längst nicht immer von sich behaupten. Sein zweitletzter Versuch scheiterte vor ziemlich genau einem Jahr mit 9,93 Millionen relativ knapp, einen Monat zuvor lag man hingegen bei gerade einmal 9,06 Millionen. Besonders deutlich war damals der Bedeutungsverlust bei den 14- bis 49-Jährigen zu spüren, wo bei maximal 3,22 Millionen nur 26,2 bzw. 22,1 Prozent Marktanteil zu Buche standen.
Im Vorfeld verzichtete die Sendeanstalt zur Beruhigung vieler Kritiker auf eine weitere Ausgabe von «Wetten, dass..? - Der Countdown», denn diese wurde im vergangenen Monat heftig verrissen. Stattdessen lief ab 19:25 Uhr eine weitere Folge der Familienserie
«Unser Charly», was sich hinsichtlich der Einschaltquoten nur als bedingt sinnvoll herausstellte. Die bereits 2009 produzierte Folge sahen nämlich nur 3,06 Millionen Menschen, was zu einem Marktanteil von 11,2 Prozent führte. Den Countdown zur Lanz-Premiere in Düsseldorf verfolgten zuletzt 3,38 Millionen, also 13,2 Prozent aller Fernsehenden. Bei den jüngeren Zuschauern standen miese 0,49 Millionen und 5,0 Prozent recht überzeugenden 0,85 Millionen und 9,6 Prozent gegenüber.
Über bessere Werte konnte sich aber im direkten Anschluss an die Liveshow das
«heute-journal» freuen, das mit 6,34 Millionen Menschen und 27,6 Prozent außergewöhnlich stark abschnitt. Vor allem die bei den Konsumenten zwischen 14 und 49 Jahren stellten 22,3 Prozent bei 2,23 Millionen Werte dar, von denen die Nachrichtensendung an normalen Tagen nur träumen kann. Ähnlich sah es auch für
«Das aktuelle Sportstudio» aus, das trotz sehr später Sendezeit noch 2,50 Millionen vom Gang ins Schlafgemach abhalten konnte. Dies entsprach beim Gesamtpublikum tollen 15,6 Prozent, während bei den Jüngeren immerhin 13,6 Prozent zu Buche standen.
Auch im Tagesvergleich konnten sich die Werte des Zweiten Deutschen Fernsehens mehr als sehen lassen, denn beim Gesamtpublikum räumte man die Konkurrenz dank 17,5 Prozent Marktanteil ohne jede Mühe aus dem Weg. Nicht ganz so überragend schnitt man bei den jüngeren Menschen ab, hier lagen die Mainzer mit 12,8 Prozent relativ eindeutig hinter dem stärksten privaten Konkurrenten RTL, der an diesem Samstag auf 14,3 Prozent gelangte.
© AGF in Zusammenarbeit mit der GfK/TV Scope/media control. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.