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Sportmoderator Valérien gestorben

Wie sein Schwiegersohn bestätigte, starb der Sportjournalist am Freitag im Alter von 88 Jahren.

Harry Valérien ist am Freitag im Alter von 88 Jahren an Herzversagen gestorben. „Auf der Rückfahrt zu seinem Wohnort am Starnberger See ist er dann im Auto eingeschlafen und an Herzversagen gestorben”, bestätigt Schwiegersohn Stefan Glowacz den Tod des Sportjournalisten. Valérien war als Mitfahrer zusammen mit seiner Frau und Bekannten im Auto unterwegs.

Angefangen hat sein Weg 1946 an der Deutschen Journalistenschule, nach deren Beendigung er zunächst beim "Münchener Merkur" arbeitete. Zu seinen Fachgebieten gehörte Skisport, Schwimmen und Golf. Bereits wenige Jahre später gelang der erste große Karrieresprung, als er 1952 mit 28 Jahren zu einem der wenigen Rundfunkreporter zu den Olympischen Spielen nach Norwegen entsendet wurde. Bis in die 90er Jahre hinein berichtete bis auf eine Ausnahme als Reporter, Interviewer und Kommentator von Olympia. Valérien liebte seinen Job und lehnte in den 80ern sogar das Angebot des ZDFs ab, neuer Sportdirektor zu werden: „Ich bleibe lieber Reporter, das sagt mir mehr zu als jede Verwaltung.”

Bekannt wurde er aber vor allem durch seine Tätigkeit als Moderator des «aktuellen Sportstudios». Dabei machte er sich nicht nur wegen seiner fachlichen Kompetenzen einen Namen. „Ich mach' keine Reportagen auf Kosten anderer, und auch bei Interviews soll keiner als Sieger oder Verlierer den Ring verlassen”, lautete hier sein Motto. Nicht zuletzt deswegen erhielt der Sportjournalist zahlreiche Auszeichnungen wie etwa mehrere Bambis, die Goldene Kamera 2004 und den Ehrenpreis beim Bayerischen Fernsehpreis. Nach seiner Zeit beim ZDF war Valérien noch über Jahre für Sat.1 und Premiere tätig.

ZDF-Intendant Thomas Bellut lobt das Urgestein: "Harry Valérien hat die Sportberichterstattung des ZDF nachhaltig geprägt. Noch heute - mehr als zwei Jahrzehnte nach seinem Abschied vom «aktuellen Sportstudio» - ist er eine bekannte Größe.“ Er habe seinen „ganz eigenen Stil und einen feinen Humor“ und sei immer „souverän, sympathisch und aufmerksam“ gewesen. Und weiter: „ Harry Valérien wird uns sehr fehlen." ZDF-Chefredakteur Peter Frey bezeichnet Valérien gar als einen der „legendären Gründeväter des ZDF-Sports“, der mit dem aktuellen Sportstudio eine „Traditionsmarke im Sport-TV" geschaffen habe.
13.10.2012 13:18 Uhr Kurz-URL: qmde.de/59744
David Grzeschik

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