Im Rahmen der Aktion "Blickpunkt Deutschland" ruft die ARD Produzenten auf, Dokus "mit Strahlkraft und Gesprächswert" vorzuschlagen.
Dokumentationen im deutschen Fernsehen, so bemängeln viele Kritiker, laufen entweder zu unprominenten Sendezeiten oder seien viel zu seicht. Mit der Initiative "Blickpunkt Deutschland: total - halbtotal - nah" möchte die ARD dies ändern und ruft Produzenten dazu auf, Ideen und Konzepte für ein "hochwertiges und kreatives dokumentarisches Highlight" einzureichen, welches dann in der Primetime gesendet wird. Sujet und Form der Dokumentationen bleibt den Produzenten weitestgehend offen: Naturdokumentationen, geschichtliche Dokudramen, Investigativarbeit, Dokus über kulturelle Phänomene, intime Momente und große Themen, alles sei erlaubt, so lange die Filme entweder 90 oder zweimal 45 Minuten Laufzeit haben und einen besonderen Blick auf Deutschland bieten.
Der Gewinner wird voraussichtlich am 13. Februar 2013 im Rahmen des ARD-Empfangs "Top of the Docs" auf der Berlinale bekannt gegeben. Die ARD-Vorsitzende Monika Piel hofft, mit dieser Aktion das Engagement der ARD im Bereich des ambitionierten Dokumentarfilms fortzusetzen "und ein wegweisendes Dokumentarprojekt in öffentlich-rechtlicher Qualität verwirklichen" zu können.
Thomas Baumann, der ARD-Chefredakteur und Koordinator für Politik, Gesellschaft und Kultur, ergänzt: "Mit diesem Pitch möchten wir einen Akzent setzen: Dokumentationen sind ein wesentlicher, profilbildender Bestandteil im Ersten. Für einen Primetime-Sendeplatz bedarf es Filmen mit Strahlkraft und Gesprächswert, die im Idealfall multimedial sind. Der Wettbewerb soll den besten prämieren und zugleich richtungsweisend sein für den Anspruch, den wir an eine solche Dokumentation zur besten Sendezeit im Ersten anlegen."