Die RTL-Chefin sagte, dass bald Schluss sei mit der klassischen Talentsuche. Weltweit würden neue Showkonzepte entwickelt.
Das weltweite TV-Phänomen des vergangenen Jahrzehnts – die Castingshow – könnte bald Geschichte sein. Schon jetzt gehen die Zuschauerzahlen der meisten Formate nach unten, was hierzulande auch RTL mit «DSDS» (Foto) und «Das Supertalent» betrifft. Letztere Sendung startete am Samstag mit genau einer Million Zuschauer weniger als im vergangenen Jahr – trotz der prominentesten Jury aller Zeiten um Dieter Bohlen und Neuzugang Thomas Gottschalk.
Anke Schäferkordt, Chefin von RTL und der Mediengruppe RTL Deutschland, hat sich nun zur Zukunft des Castingshow-Genres geäußert. Sie glaubt, dass diese Formate keine Zukunft haben: Das Interesse sei zwar immer noch sehr groß. "Aber der Zenit wird in zwei, drei Jahren überschritten sein. Dann ist Schluss, das wissen alle", so Schäferkordt gegenüber dem "Kurier". Weltweit würden gerade neue Showkonzepte entwickelt, welche die Castingshows entsprechend ablösen könnten.
Noch setzt RTL allerdings voll auf diese Programmfarbe: «Das Supertalent» wurde durch die Jury teilerneuert; für «DSDS» hat man im kommenden Jahr große Änderungen versprochen. Wie schnell ein erfolgreiches Format auch zum Flop werden kann, musste ProSieben jüngst mit dem Casting-Klassiker «Popstars» (Foto) erfahren. Die gerade zu Ende gegangene zehnte Staffel war die quotenschwächste aller Zeiten.
«Popstars»-Jurorin Senna sagt ebenfalls keine guten Aussichten für das Genre voraus. Bei Quotenmeter.de erklärte sie am Donnerstag: "Ich glaube, dass das ganze Casting-Ding langsam sein Ende nimmt und Reality langsam wiederkommt. Bei jedem Sender wird irgendwas gecastet, mittlerweile auch schon Hunde." Das würde mittlerweile zu viel für den Zuschauer, so Senna. Sollte das Ende der Castingshows in wenigen Jahren tatsächlich bevorstehen, muss sich aber vor allem Anke Schäferkordt Gedanken machen: Welche neuen Formate sollen die Talentsuchen ersetzen?