Obwohl die Staffelunterbrechung dem Format nicht gut tat, lagen die Quoten überwiegend im grünen Bereich.
Wenn Das Erste sonntagsabends mit dem «Tatort» auf Sendung geht und RTL sowie ProSieben einander mit US-Blockbustern bekämpfen, ist nicht selten die Hälfte des werberelevanten Marktes auf drei Sendern verteilt. Verständlich, dass bei dieser Konkurrenz viele TV-Stationen nur geringe Chancen haben. Umso beachtlicher ist es, welche Quoten das sonst von Problemen geplagte Sat.1 am Sonntagabend einfährt: Hier funktioniert das Zweiergespann aus «Navy CIS» und «Hawaii Five-0» schon seit längerem blenden. Nachfolgend schauen wir uns den Quotenverlauf letzterer 22.15-Uhr-Serie an.
Schon die ersten beiden Folgen, ausgestrahlt am 29. Januar und 5. Februar diesen Jahres, erzielten mit jeweils 14, 8 Prozent in der Zielgruppe Werte weit oberhalb der Norm. Insgesamt lief es mit 11,2 bzw. 11,4 Prozent und absoluten Zuschauerzahlen von 2,93 bzw. 3,03 Millionen Interessenten ebenfalls sehr zufriedenstellend. Die drei restlichen Februar-Folgen verweilten mit 2,68, 2,79 und 2,81 Millionen Zuschauern auf stabilem Niveau, wenngleich Sat.1 einige zehntel Prozentpunkte abgeben musste und mit 13,2 bis 14,3 Prozent hinter den Auftaktwerten landete.
Der höchste Marktanteil wurde am 5. März generiert, als Folge sechs auf sehr gute 15,2 Prozent in der Zielgruppe kam. Und das, obwohl die absoluten Zuschauerzahlen sogar um 0,03 Millionen auf 2,78 Millionen Interessenten sanken. Auf Vorwochen Niveau blieb der Sender bei den Werberelevanten, bei denen der unveränderte Wert von 1,60 Millionen verbucht werden konnte. Die drei restlichen Folgen fanden mit 2,55 bzw. 2,91 und 2,78 Millionen Interessenten die gewohnte Resonanz. Bei allen pendelten die Marktanteile zwischen soliden 10,2 und guten 11,9 Prozent, bei den Umworbenen holte der Bällchensender mit 13,7 bis 14,9 Prozent üblich gute Werte.
Verhältnismäßig schwach schnitten im Vergleich dazu die April-Episoden ab, die mit durchschnittlich 12,6 Prozent deutlich hinter den Werten der ersten Monate zurückblieben. Der Tiefstwert lag mit 11,6 Prozent trotzdem noch immer im grünen Bereich. Negativ-Rekorde wurden – nicht zuletzt wegen der steigenden Temperaturen - auch bei den absoluten Zuschauerzahlen verbucht. So kam der Sender im Frühjahresmonat nicht mehr über Werte zwischen 2,44 und 2,76 Millionen Serienfans hinaus. Bei allen rutschte die vorletzte Folge mit 9,9 Prozent sogar in die Einstelligkeit.
Planmäßig unterbrach Sat.1 die Ausstrahlungen der zweiten Staffel mit Beginn des Monats Mai und schickte seine Serie in Pause, von der sie am 8. Juli zurückkam. Viele Zuschauer scheinen davon allerdings nicht gewusst zu haben, sodass die vierzehnte Folge neue Tiefstwerte verbuchen musste. Mit 8,7 Prozent bei allen landeten die Münchener unter dem Senderschnitt, mit 10,6 Prozent bei den Umworbenen zumindest auf Augenhöhe mit der Norm. In den tiefroten Bereich rutschten die Quoten der Serie erst eine Woche später, als aus nur noch 1,91 Millionen Fans sehr dürftige Marktanteile von 7,5 Prozent bei allen und 8,7 Prozent in der Zielgruppe resultierten. Einzige plausible Erklärung dafür: Bei ProSieben lief an diesem Abend die Free-TV-Premiere von «Karate Kid», die runde 30 Prozent der Umworbenen bei sich vereinte.
In die richtige Richtung entwickelten sich die Quoten der verbleibenden Juli-Ausstrahlungen, die mit 12 und 11,1 Prozent in der Zielgruppe wieder überzeugen konnten. Bei allen gelangte Sat.1 zumindest wieder in die Zweistellgkeit. Insgesamt schauten 2,31 bzw. 2,56 Millionen Interessenten zu, womit ein Anknüpfen an einstige Top-Werte gelang vorerst trotzdem nicht. Nachdem Folge 18 mit 10,3 Prozent bei den Umworben erneut weniger gut lief und beim Gesamtpublikum mit 9,3 Prozent bei 2,31 Millionen Gesamtzuschauern erst recht nicht überzeugen konnte, steigerten sich die verblieben Folgen der Staffel wieder auf ein gutes Niveau.
So holten die drei darauffolgenden Episoden mit 11,1 bis 12,6 Prozent Quoten, mit denen sich die Münchener zufriedengeben sollten. Beim Gesamtpublikum lief es mit 8,9 bis 10,4 Prozent eher mau, wenngleich die absoluten Zuschauerzahlen einen deutlichen Anstieg auf bis zu 3,05 Millionen Zuschauer registrierten. Dieser
Wert stellt zugleich den Staffelrekord der Gesamtzuschauerzahlen dar. Zuvor wurde nur mit Folge zwei die Drei-Millionen-Zuschauer-Marke überboten. Ein sehr versöhnliches Ende stellten die Folgen 22 und 23 dar, die mit 14,1 bzw. 14,8 Prozent quotentechnisch in altbekannte Regionen vordrangen. Bei stabilen Gesamtzuschauerzahlen von 2,43 bzw. 2,48 Millionen holte die TV-Station sehr ordentliche 11,6 bzw. 11,5 Prozent des gesamten Fernsehmarkts.
Unterm Strich erreichten die 23 ausgestrahlten Folgen 2,57 Millionen Gesamtzuschauer, von denen sich 1,37 Millionen im werberelevanten Alter befanden. Während sich der Gesamtmarktanteil auf solide 10,4 Prozent belief, reichte es bei den jungen Interessenten für sehr gute 12,8 Prozent. Interessant ist der Quotenknick, der mit der Unterbrechung in den Monaten Mai und Juni auftrat. Lag Sat.1 mit seiner Serie in den ersten vier Monaten des Jahres noch bei sehr starken 13,8 Prozent im Mittel, sank dieser Wert in der zweiten Hälfte deutlich auf 11,7 Prozent. Trotzdem ist nicht zu leugnen, dass die Serie trotz Quotenrückgangs auch mit Staffel zwei für Sat.1 ein Glücksgriff gewesen ist.