Wie erging es «Wer wird Millionär?» in direkter Show-Konkurrenz zu «Mein Mann kann»? Knüpften neue Folgen von «Der Alte» an vergangene Erfolge an? Überzeugte Michael Bays «Die Insel» auf ProSieben?
Nachdem in der vergangenen Woche ausnahmsweise einmal das ZDF dank des WM-Qualifikationsspiels zwischen Deutschland und den Faröer Inseln den Tagessieg am Freitagabend schaffte, gelang es Günther Jauch zum zweiten Mal in Folge nicht, die meisten Zuschauer vor die TV-Geräte zu locken. Durchschnittlich 5,21 Millionen wollten bei
«Wer wird Millionär?» mitraten, dies entsprach dennoch einem sehr guten Marktanteil von 17,9 Prozent. Recht solide schnitt das Format diesmal auch wieder in der werberelevanten Zielgruppe ab, aus 1,69 Millionen Interessenten resultierten 16,6 Prozent. Im Anschluss fiel
«Die Bülent Ceylan Show» auf 2,87 Millionen und Marktanteile von 10,2 Prozent bei allen sowie 14,9 Prozent bei den jüngeren Konsumenten zurück. Bei Sat.1 versuchte man es erneut mit der Spielshow
«Mein Mann kann», doch 2,22 Millionen Zuschauer brachten dem Sender gerade einmal 8,0 Prozent Marktanteil ein. Bei den Jüngeren sah es etwas besser aus, mit 11,3 Prozent bei 1,17 Millionen konnte man zufrieden sein.
Bei den öffentlich-rechtlichen Anstalten blickte man auf einen gelungenen Abend zurück. Im ZDF war wie gewohnt auf die Krimiserie
«Der Alte» Verlass, dank 5,34 Millionen Zuschauer holte der Auftakt der neuen Staffel sogar ganz knapp den Tagessieg nach Mainz. Mit einem Marktanteil von 18,3 Prozent lag man klar vor dem Ersten Deutschen Fernsehen, das mit der TV-Komödie
«Mensch Mama!» auf ordentliche 12,5 Prozent bei 3,65 Millionen gelangte. Bei den Zuschauern zwischen 14 und 49 Jahren holte der deutsche Spielfilm jedoch nur mittelmäßige 6,3 Prozent bei 0,66 Millionen, während sich die Mainzer über gute 8,0 Prozent bei 0,82 Millionen freuen konnten. Auch eine Stunde später lief es unverändert gut, denn die erste von acht neuen
«Flemming»-Episoden generierte 7,8 Prozent bei 0,85 Millionen jungen Menschen. Beim Gesamtpublikum war die Serie ohnehin mehr oder minder ein Selbstläufer, hier resultierten aus 4,95 Millionen Interessenten starke 17,0 Prozent.
Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr strahlte man bei ProSieben den Spielfilm
«Die Insel» aus, die Einschaltquoten bestätigten diese wenig einfallsreiche Programmplanung nur bedingt. Insgesamt kamen bei 1,55 Millionen Zuschauern 5,7 Prozent zustande, in der besonders wichtigen werberelevanten Zielgruppe positionierte sich der Sender mit 10,4 Prozent bei 1,07 Millionen nur auf dem dritten Platz hinter Marktführer RTL und Schwesternsender Sat.1. Die Programmverantwortlichen von RTL II konnten mit der Leistung ihres Films
«Auf der Flucht» zufriedener sein, denn der 19 Jahre alte Thriller mit Harrison Ford unterhielt im Schnitt 1,44 Millionen Konsumenten. Dies bedeutete auch aufgrund der relativ langen Laufzeit einen sehr erfreulichen Marktanteil von 5,2 Prozent beim Gesamtpublikum. Bei den Jüngeren wurden 0,89 Millionen unterhalten, dies waren 8,5 Prozent aller zu dieser Zeit Fernsehenden. Der anschließende Actionfilm
«Im Fadenkreuz 3 - Einsatz in Kolumbien» kam mit einer Free-TV-Premiere noch auf 0,70 Millionen Interessenten und Marktanteile von 4,6 bzw. 5,9 Prozent.
Kein Erfolgsrezept waren auch diesmal wieder US-Serien am Freitagabend, wobei sich VOX mit sehr alten Folgen von
«CSI: Miami» und
«CSI - Den Tätern auf der Spur» recht schadlos hielt. Zunächst verfolgten 1,51 Millionen Menschen das Treiben von Horatio Caine und Co., anschließend sahen 1,56 Millionen die Original-Serie. Die Marktanteile bei den Zuschauern ab drei Jahren lagen somit bei 5,2 und 5,6 Prozent. In der werberelevanten Zielgruppe blieb man unterhalb des aktuellen Senderschnitts von 8,0 Prozent, generierte jedoch trotzdem akzeptable 6,8 und 7,0 Prozent bei einer maximalen Reichweite von 0,76 Millionen. Sehr unzufrieden dürften jedoch die Programmverantwortlichen von kabel eins sein, die vergeblich mit einem
«Castle»-Dreierpack aus dem Quotenloch zu kommen versuchten. Die erste Folge sahen nur 0,96 Millionen Serienfans, womit ein Marktanteil von 3,3 Prozent bei allen sowie 5,2 Prozent bei den Jüngeren einherging. Mit den beiden weiteren Folgen erzielte der Sender Sehbeteiligungen von 1,15 und 0,97 Millionen, aber über 4,3 Prozent beim Gesamtpublikum und 5,6 Prozent in der Zielgruppe kam man dennoch nicht mehr hinaus.
© AGF in Zusammenarbeit mit der GfK/TV Scope/media control. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.