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Quotencheck: «Galileo»

Seit Jahresbeginn hat das ProSieben-Wissensmagazin eine echte Berg- und Talfahrt hinter sich.

Seit mittlerweile 14 Jahren ist das Wissensmagazin «Galileo» Bestandteil des ProSieben-Programms. Auf seinem täglichen Sendeplatz um kurz nach 19 Uhr hat es sich als verlässlicher Quotenbringer etabliert – und auch am Wochenende läuft es meist gut. In den vergangenen Monaten hat das Format aber zunehmend mir Problemen zu kämpfen: RTL II zwackt «Galileo» nämlich kontinuierlich einige Zuschauer und Marktanteile mit seiner erfolgreichen Scripted-Reality «Berlin - Tag und Nacht» ab. Und die geschriebene Serie wird immer erfolgreicher. Dem Wissensmagazin hat das in jüngster Zeit einen Abwärtstrend beschert.

In der ersten Januarwoche dieses Jahres holte «Galileo» 13,0 Prozent Marktanteil, in der Woche darauf waren es 13,1 Prozent. Besonders gut lief es am Sonntag, den 8. Januar, als 2,90 Millionen Menschen einschalteten und 16,3 Prozent Marktanteil gemessen wurden. In den zwei weiteren Wochen des ersten Monats 2012 verlor das Format einige Zuschauer, landete im Mittel aber bei 12,0 und 12,3 Prozent Marktanteil. Auch damit konnten die Verantwortlichen von ProSieben noch sehr zufrieden sein.

In den Wochen darauf lag die ProSieben-Sendung ebenfalls auf diesem Niveau. Zwischen dem 20. und 26. Februar ging es erstmals etwas abwärts. Durchschnittlich 1,74 Millionen Menschen schalteten in dieser Woche ein. Beim Gesamtpublikum reichte das für solide 6,1 Prozent Marktanteil. In der Zielgruppe wurden 11,9 Prozent gemessen. Auch das lag in Höhe des Senderschnitts, allerdings wurde damit erstmals die 12-Prozent-Marke im Wochenschnitt gerissen.

Im März geschah dies gleich an zwei Wochen. Zwischen dem 5. und 11. März sahen beispielsweise nur durchschnittlich 1,63 Millionen Menschen zu, bei den 14- bis 49-Jährigen führte das zu enttäuschenden 11,2 Prozent Marktanteil. Sehr schlecht lief die Freitagsfolge, die nur 10,1 Prozent generierte. An diesem Tag musste ProSieben nicht nur RTL mit «Alles was zählt» ziehen lassen - auch VOX hatte mit seinem «Perfekten Dinner» deutlich mehr junge Zuschauer.

«Galileo» pendelte in den Wochen darauf immer zwischen durchschnittlich 11 und 13 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Einstellige Marktanteile konnte das Format allerdings vermeiden. Das änderte sich schlagartig in der dritten Maiwoche, als gleich zwei Folgen deutlich unter dieser Marke liefen. Mit 8,4 und 9,4 Prozent konnten die Verantwortlichen nicht zufrieden sein. Diesmal zog auch «Berlin - Tag und Nacht» an einem Tag an ProSieben vorbei. Während des zweiten Tags, einem Feiertag, machte besonders Sat.1 dem Wissensmagazin das Leben schwer. Die Wiederholung des Films «Ratatouille» generierte fast 20 Prozent Marktanteil. Im Wochenschnitt erreichte «Galileo» nur 10,6 Prozent Marktanteil bei 1,24 Millionen Gesamtzuschauern.

Richtig mies verliefen dann die ersten beiden Wochen im Juni. Zunächst waren immerhin noch 10,0 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe drin, sieben Tage später waren es nur noch 8,4 Prozent. Der Grund für die schlechten Quoten ist aber schnell gefunden: Während dieser Zeit zeigten ARD und ZDF die Fußball-Europameisterschaft. In den Wochen danach konnte sich das ProSieben-Wissensmagazin wieder deutlich steigern und erreichte bis zu den Olympischen Sommerspielen in London im Mittel mehr als 12 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe.

Während des sportlichen Großereignisses ging es natürlich wieder bergab. «Galileo» beendete die erste Olympia-Woche mit durchschnittlich 0,98 Millionen Zuschauern und 8,8 Prozent Marktanteil beim jungen Publikum. In Woche zwei waren es immerhin wieder 1,07 Millionen Zuschauer und 9,5 Prozent. Seitdem hat die Sendung aber Schwierigkeiten, ihre alte Flughöhe zu erreichen. Die ersten sieben Folgen nach Olympia erreichten im Mittel 1,04 Millionen Zuschauer – 10,5 Prozent Marktanteil waren die Folge. «Berlin - Tag und Nacht» erreichte in der gleichen Woche 12,8 Prozent.

In den letzten beiden Augustwochen des Jahres versammelte «Galileo» im Schnitt 1,31 bzw. 1,28 Millionen Menschen vor den TV-Geräten. Die Marktanteile beim jungen Publikum steigerten sich leicht auf 11,4 Prozent – in beiden Wochen. Damit lag das Magazin aber etwas unter dem Senderschnitt. Und zu allem Übel konnte die Sendung der Scripted-Reality-Konkurrenz bei RTL II nichts mehr entgegensetzen: Fast jedes Duell zwischen «Galileo» und «Berlin - Tag und Nacht» entschied die letztgenannte Sendung für sich.

Schaut man sich den Schnitt der bislang in diesem Jahr gezeigten Folgen an, so lässt sich feststellen, dass «Galileo» inzwischen nicht mehr ganz so gut wie früher läuft. 1,47 Millionen Zuschauer ab drei Jahren bedeuteten im Mittel 6,0 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum – ein solider Wert. Von den 14- bis 49-Jährigen schalteten im Schnitt 0,99 Millionen Menschen ein. Dies bedeutet für ProSieben 11,7 Prozent Marktanteil. Damit liegt das Wissensmagazin auch in der Zielgruppe in Höhe des Senderschnitts – mehr aber auch nicht. Und gerade in den vergangenen Wochen hat sich gezeigt, dass «Galileo» der Konkurrenz bei RTL II immer weniger entgegenzusetzen hat. In der gerade gestarteten TV-Saison sollte sich das ändern.
14.09.2012 14:00 Uhr Kurz-URL: qmde.de/59152
Timo Niemeier

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Galileo

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