Die US-Serie hat in den vergangenen Wochen miese Quoten geholt - und muss nun ihren Sendeplatz räumen.
Die US-Serie «Psych» hat in Deutschland nie einen leichten Stand gehabt. Das Format sollte am späten Dienstagabend die Erfolgsserie «Monk» ersetzen, die nach «CSI: Miami» und «Dr. House» oft fantastische Quoten holte. Doch «Psych» gelang das nie. Die erste Staffel lief mit einem durchschnittlichen Marktanteil von 19,8 Prozent in der Zielgruppe noch sehr gut, die weiteren Durchläufe sackten dann auf 18,1 und 15,9 Prozent ab. Staffel vier hatte sogar nur noch 14,2 Prozent Marktanteil. Dennoch hielten die Kölner an der Serie fest und so ging die fünfte Staffel direkt nach dem Vorgänger auf die Bildschirme.
Der Start verlief aber alles andere als nach Plan. Nur 2,26 Millionen Menschen ab drei Jahren schalteten am 17. Juli dieses Jahres ein, am Dienstagabend ab 22.15 Uhr führte das zu 10,7 Prozent Marktanteil. Beim wichtigen werberelevanten Publikum wurden 14,0 Prozent Marktanteil gemessen, 1,29 Millionen Zuschauer zwischen 14 und 49 Jahren waren mit dabei. Damit lag die erste Folge noch in etwa auf dem Niveau der vierten Staffel.
Danach allerdings ging es noch einmal weit bergab. Eine Woche später hatte «Psych» nur noch 1,98 Millionen Zuschauer, 0,97 Millionen davon kamen aus der werberelevante Zielgruppe. Mit 9,7 bei allen und 11,5 Prozent Marktanteil bei den jungen Zuschauern konnten die Verantwortlichen in Köln nicht zufrieden sein. Die schlechten Werte kamen etwas überraschend: Die Konkurrenz war an diesem Abend nämlich nicht viel stärker als sonst.
Das sah sieben Tage später schon ganz anders aus: Da zeigte Das Erste nämlich viele Olympia-Wettkämpfe aus London, die fantastische Quoten holten. Für «Psych» sah es dadurch noch schlechter aus. 1,86 Millionen Zuschauer sorgten für 8,5 Prozent Marktanteil, in der Zielgruppe wurden nur 10,9 Prozent gemessen. Anfang August lag der Marktanteil beim jungen Publikum sogar bei nur 9,3 Prozent, insgesamt sahen 1,75 Millionen Menschen zu.
Das war dann auch dem Kölner Marktführer zu viel: Am 10. August kündigte RTL an, «Psych» am Ende des Monats aus dem Programm zu nehmen. Die Quoten waren einfach zu niedrig. In den zwei Wochen danach lag die US-Serie bei 11,7 und 10,7 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. 1,76 und 1,67 Millionen Zuschauer sahen im Schnitt zu. Beim Gesamtpublikum holten die beiden Folgen sehr schlechte 8,8 und 7,9 Prozent.
Etwas besser sah es schließlich für die vorerst letzte Folge der fünften Staffel aus, die am 28. August gezeigt wurde. Mit 2,12 Millionen Zuschauern übersprang die US-Serie immerhin die Zwei-Millionen-Marke. Der Marktanteil steigerte sich auf 10,7 Prozent. In der Zielgruppe sorgten 1,30 Millionen Zuschauer zwischen 14 und 49 Jahren für 15,1 Prozent.
Insgesamt kann RTL natürlich nicht mit dem ersten Teil der fünften Staffel zufrieden sein. Die sieben bis jetzt gezeigten Folgen kamen auf durchschnittlich 1,91 Millionen Zuschauer, dies entsprach einem Marktanteil von 9,2 Prozent. Bei den Werberelevanten kamen die Episoden auf 1,05 Millionen Zuschauer und 11,9 Prozent. Kein Wunder, dass RTL die Serie nun aus dem Programm geschmissen hat. In den kommenden Wochen setzt RTL am Dienstagabend ab 22.15 Uhr auf Wiederholungen von «Monk». Ob und wenn ja wann «Psych» zurück ins RTL-Programm kehrt, ist derzeit noch unklar.