Ex-Sat.1-Geschäftsführer Fred Kogel, jetzt Produzent von Harald Schmidt, kritisiert den Privatsender in einem Interview scharf.
Am kommenden Dienstag startet die neue Staffel der
«Harald Schmidt Show» - weil Sat.1 sich vom Late-Night-König in Folge schwacher Quoten aber trennte, laufen die neuen Ausgaben nun im Bezahlfernsehen bei Sky. Geändert hat sich am Format wenig – auch der Macher hinter der Kamera blieb gleich. Es ist Fred Kogel, in den 90ern einst selbst Chef von Sat.1. Er war es, der Harald Schmidt damals selbst zum Privatsender lockte. Heute kritisiert er seinen früheren Arbeitgeber scharf. In einem Interview mahnte er: „Es gab immer ARD, ZDF, RTL und Sat.1 - und im Moment droht Sat.1 ernsthaft aus diesem Relevant Set herauszufallen.“
Kogel sagte, dass sich ihm als normalem Marktbeobachter längst nicht mehr erschließe, ob man Sat.1 tatsächlich noch als große Kraft im deutschen Fernsehen erhalten wolle. Eher unverhofft getroffen habe ihn die Entscheidung des Bällchensenders die Late Night-Sendung nach nur etwas mehr als einem halben Jahr einzustellen. Sat.1-Chef Kosack hatte zuvor in Interviews immer wieder betont, bei Schmidt nicht zu sehr auf die Marktanteile achten zu wollen.
Vielmehr, so meint Kogel, hätte den Sat.1-Bossen vor der Verpflichtung klar sein müssen, ob sie sich Schmidt leisten können und wollen. „Bevor ich ein Engagement treffe, muss ich mir die Frage beantworten, wo ich Geld investieren möchte. In den Vorabend? In die Primetime? Oder in die Late Night? Baustellen gibt es genügend.“