Der älteste, reine Nachrichtensender der Welt verliert immer weiter an Zuschauern. Nun sollen Sendungen des erfolgreichen Schwesterkanals die Rettung bringen.
Der US-amerikanische Nachrichtensender CNN, im Jahr 1980 als erster Kanal, der ausschließlich mit Neuigkeiten aufwartete, auf Sendung gegangen, steckt in einer tiefen Krise. In der Primetime wurden im zweiten Quartal binnen eines Jahres rund 40 Prozent der Zuschauer verloren. Obgleich das Fehlen absoluter Top-News dafür mit ausschlaggebend war, zeigt der Blick auf die Konkurrenz, namentlich FOX News und MSNBC, die nur ein Fünftel ihrer Zuschauerzahl einbüßte, dass CNN wohl grundsätzlich auf dem falschen Kurs segelt. An der weitestgehend neutralen Haltung, die der Sender seit jeher einnimmt, soll beim Versuch, den Sender quotentechnisch zu stablisieren, aber nicht gerüttelt werden.
Stattdessen möchte CNN auf den erfolgreichen Schwestersender HBO zurückgreifen und zusätzlich Dokumentationen und Sportsendungen ins Nachrichtenprogramm mit einbeziehen. So soll die Rettung aus dem größten Quotentief der letzten 20 Jahre gelingen. Zwar sollen nur Sendungen ausgestrahlt werden, die zuvor bereits auf HBO gezeigt wurden, allerdings handelt es sich bei letzterem um ein Pay-TV-Angebot, weshalb CNN zukünftig mit Free-TV-Premieren glänzen kann.
Nach einer Meldung der New York Times soll mit «41» zunächst am 1. September eine Dokumentation über den früheren Präsidenten George H. W. Bush gesendet werden. Einen Tag darauf folgt ein Werk über den Bruder John F. Kennedys, «Teddy: In His Own Words». CNN hat sich zudem Morgan Spurlock ins Boot geholt, der große Bekanntheit mit seiner Dokumentation «Super Size Me» erreichte. Er soll ab April 2013 ein Format namens «Inside Man» auf dem Sender präsentieren.