Im europäischen Ausland war auch RTL von den Problemen der Fernsehlandschaft betroffen, innerhalb der Bundesrepublik lief es dafür exzellent.
Dafür, dass vor allem Spanien, Kroatien und Ungarn einen Gewinnrückgang im 1. RTL-Geschäftshalbjahr verursachten, waren in erster Linie die schwächelnden Werbemärkte im europäischen Ausland verantwortlich. Auch die drei deutschen Nachbarn Frankreich, die Niederlande und Belgien schwächelten leicht. So muss die RTL Group mit einem Gewinnrückgang vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 14 Prozent leben, woraus jedoch weiterhin exzellente 506 Millionen Euro operativer Gewinn resultieren. Der Nettogewinn sank um 13 Prozent und kann mit einem Plus von 331 Millionen verbucht werden.
Der Gesamtumsatz des Konzerns lag in den vergangenen sechs Monaten bei 2,82 Millarden und damit 3,3 Prozent über dem Vorjahreswert. Eine Prognose für das verbleibende Jahr wollten die Verantwortlichen um Anke Schäferkordt und Guillaume de Posch nicht abgeben. Grund dafür ist die Unberechenbarkeit des Marktes. So sackte die Produktionsfirma FremantleMedia aufgrund der aktuellen Senderpolitik, nach der deutlich weniger für Formate gezahlt wird, auf einen opertativen Gewinn von nur noch 40 Millionen Euro ab.
Für RTL weiterhin äußerst positiv ist hingegen das Geschäft in der Bundesrepublik. Die Mediengruppe RTL Deutschland kann einen operativen Gewinn von 280 Millionen Euro und damit eine Steigerung von 4,5 Prozent verzeichnen. Dabei handelt es sich um das größte Plus, dass RTL jemals in Deutschland erreicht hat. Das Rekordniveau für das Jahre 2011 für die gesamte RTL Group wird nach Aussage der Verantwortlichen 2012 aber wohl nicht erreicht werden.