Der Programmchef des Ersten hat sich in einem Interview gegen die interne Kritik an Günther Jauchs Talkshow gewehrt. Herres äußerte sich außerdem zu Thomas Gottschalk.
Die abendlichen Talkshows im Ersten stehen seit längerer Zeit unter internem Beschuss: So haben zuletzt nicht nur mehrere Rundfunkräte inhaltliche Veränderungen an den Formaten gefordert, sondern auch der ARD-Programmbeirat.
Im Juni kritisierte dieser unter anderem "Themendoppelungen und -verschleiss" sowie "Gästedoppelungen und -verschleiss". Besonders hart ging man damals mit Günther Jauch ins Gericht, dem man mit seiner Talkshow unter anderem "Stimmungsmache" vorgeworfen hatte.
Trotz dieser Töne will Volker Herres, Programmdirektor des Ersten, offenbar keine größeren Veränderungen bei «Günter Jauch» sehen und stärkt seinem Moderator nochmals den Rücken. „Er hat eine Art, Themen aufzugreifen und genau die Frage zu stellen, die das breite Publikum bewegen“, sagte Herres in einem Interview der Illustrierten "BUNTE". Jauch sei ganz nahe bei den Menschen. „Das erklärt auch, warum er an diesem Platz an Zuschauerzuspruch dazugewonnen hat“, so Herres weiter, der sich durch die gestiegenen Talkshow-Quoten am Sonntagabend bestätigt sieht.
Im Interview äußerte sich der Programmdirektor auch zu Thomas Gottschalk, der Das Erste nach seinem Vorabend-Flop «Gottschalk Live» nicht in bester Erinnerung haben dürfte. Für die neue Aufgabe bei RTL und dem «Supertalent» wünscht Herres dem Showmaster „nur das Beste. Und ich wünsche ihm auch, dass die Sendung einen anderen Charakter erhält als bisher.“ Trotz der Querelen hinter den Kulissen der Vorabend-Show habe der ARD-Programmchef mit Gottschalk „ein völlig entspanntes Verhältnis“. Herres soll
damaligen Medienberichten zufolge die schnelle Einstellung von «Gottschalk Live» vorangetrieben haben.