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Balkon TV

Julian Assange inszeniert sich selbst und verpasst dabei die Gelegenheit das eigene Konto aufzubessern.

Die Botschaft von Ecuador in London ist nun wirklich nicht bekannt für Unterhaltungsformate. Wen zum Henker interessieren auch schon Botschaften? Da wird vielleicht Kaviar serviert und alte Herren treffen sich in den Köpfen der Wähler zum gemütlichen Kaffeeplausch mit vielen Privilegien. Nun hat die Botschaft von Ecuador allerdings einen Medienstar zu Gast.



Julian Assange hat politisches Asly von Ecuador erhalten und gab heute vom Balkon der Botschaft eine Stellungnahme ab. Ein verrücktes Unterfangen. Wie der Papst stand er vor seinen Jüngern und den Journalisten und sprach seine Botschaft. Es fehlte fast nur noch das „Urbi et Orbi“ und selbst die Katholiken wären zufrieden gewesen. Assange weiß es einfach geschickt die Medien einzuspannen. Er ist sein eigener Multiplikator. Alle wollen ein Interview mit ihm. Er ist schwierig, auf der Flucht und somit die perfekte Schlagzeile.

Was schade ist? Warum hat man diesen Auftritt kostenfrei gesendet? Heutzutage will man genau diese Bilder. Echte Bilder. Ein Gefangener mitten in London. Und der gute Assange braucht doch Geld? Gegenüber ist das ehrwürdige Kaufhaus Harrods im Bild zu sehen. Cross-Marketing lautet hier die Formel zum Erfolg. Immerhin gehen diese Bilder um die Welt, durchs Netz und alle Nachrichtensendungen senden es. Da wäre Werbung für sein Buch locker drin gewesen. Zu Lanz kann er ja derzeit schwer. Warum nicht also eben jenes Fenster am Balkon auch nutzen für die eigenen Zwecke?

Werbepartner wären begeistert! Wie macht man es sich in nur einem Zimmer lange gemütlich? Welche Möbel hat Assange? Was isst man eigentlich für Fertiggerichte im Asyl? Welcher DSL-Anbieter verschafft ihm Zugang in die Welt? Spenden via Paypal? Das war gestern. Assange hätte selbst die Chance ergreifen können. T-Shirts anbieten. Free Assange! Jetzt nur 10 Pfund vor den Toren der Botschaft und im Netz.

Vielleicht weiß der Wikilieaks Gründer wie man sich in Szene setzt. Aber in Sachen Marketing und Fernsehen ist ihm selbst die katholische Kirche überlegen. Die hätte zumindest den Klingelbeutel rumgehen lassen.

Ihr

Rob Vegas

19.08.2012 23:47 Uhr Kurz-URL: qmde.de/58603
Rob Vegas

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