Mit «We Need to Talk About Kevin» kommt in dieser Woche unter anderem auch eine hochgelobte Romanverfilmung in die deutschen Kinos. Zudem gibt es viel leichte Ware...
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«Magic Mike»
Mit bürgerlichem Namen heißt er Michael Lane, doch rund um seinem Strip-Club ist er allen nur als Magic Mike (Channing Tatum) bekannt. Er gilt als der beste Stripper weit und breit, doch glücklich ist er mit seinem Job trotzdem nicht. Sein großer Traum ist viel mehr, sich selbständig machen und spezielle Möbelstücke kreieren zu dürfen - doch dafür reicht sein Geld nicht aus und trotz hoher Einkünfte wird ihm auch kein Kredit gewährt. Eines Tages lernt er bei einem seiner Nebenjobs den jungen Adam (Alex Pettyfer) kennen, der kürzlich sein Football-Stipendium verloren hat und seitdem planlos vor sich hin lebt. Die Nächte verbringt er notgedrungen bei seiner Schwester Brooke (Cody Horn). Magic Mike gibt ihm die Chance, als Stripper zu arbeiten und erkennt dabei, welch großes Potenzial in Adam steckt. Während dieser als "The Kid" mächtig abräumt, fühlt sich Mike immer mehr zu dessen Schwester hingezogen - bis Clubinhaber Dallas (Matthew McConaughey) von Florida ins deutlich lukrativere Miami ziehen möchte und sich Adam auch immer dubiosere Drogendeals einlässt...
Lohnt sich der Gang ins Kino für diese Mischung aus Komödie und Drama? Quotenmeter.de-Kinokritikerin Antje Wessels verrät es Ihnen.
OT: «Magic Mike» von Steven Soderbergh; mit Channing Tatum, Matthew McConaughey, Alex Pettyfer, Olivia, Munn, Joe Manganiello, Adam Rodriquez und Kevin Nash
«We Need to Talk About Kevin»
Kurz vor seinem sechzehnten Geburtstag verübt Kevin (Ezra Miller) einen Amoklauf an seiner Highschool, der das Leben aller Bürger in einer Kleinstadt nahe New York lange Zeit prägt - vor allem aber das seiner Mutter Eva (Tilda Swinton), welche Opfer der Aggressionen ihrer Mitbürger wird. Sogar eine deftige Ohrfeige muss sie eines Tages von einer Frau (Leslie Lyles) über sich ergehen lassen. Doch das alles belastet sie nicht so stark wie die Selbstvorwürfe und die Frage, was sie in der Erziehung ihres Sohnes falsch gemacht haben könnte. Auch von ihrem Ex-Mann Franklin (John C. Reilly) kann Eva keinerlei Unterstützung erwarten, denn dieser empfindet inzwischen keinerlei Zuneigung mehr zu seiner Ex und versucht stattdessen, der gemeinsamen Tochter Celia (Ashley Gerasimovich) ein möglichst normales Leben zu bieten. In ihrer Verzweiflung beginnt Eva damit, ihrem längst entfremdeten Mann Briefe zu schreiben, in der die verkorkste Familiengeschichte aufgearbeitet wird - und die helfen sollen, das abscheuliche Verhalten ihres Sohnes zu erklären...
Das Kritikerurteil fällt bei dieser Verfilmung des gleichnamigen Romans von Lionel Shriver überaus positiv aus. Carsten Baumgardt von "filmstarts.de" warnt den Zuschauer jedoch davor, den Kinosaal vorschnell zu verlassen, "weil er glaubt, diese Form des Sozialdramas schon unzählige Male gesehen zu haben". Denn im zweiten Teil entfalte der Streifen "eine Wucht und Dynamik, die auch deshalb so überzeugend einschlägt, weil das Publikum sich längst in Sicherheit wiegt und zu wissen glaubt, wohin der Hase unterwegs ist". Regelrecht begeistert ist Daniel Krüger von "moviereporter.de", der in Lynne Ramsays Werk eine "feingliedrige Studie über Erziehung, Schuld und unerhörte Hilferufe" sieht, "von der Millionen Menschen lernen können, sollten und vielleicht sogar müssen". Zudem sei es "ein grausam vielschichtiges Drama über Schuld, Sühne und Vergebung", bei dem man "noch wochenlang über das Erlebte" nachdenke. Und auch Daniel Kothenschulte von der "Berliner Zeitung" kann sich dem allgemeinen Tenor nur anschließen, da der Blick der Regisseurin "auf die Psychologie eines High-School-Attentäters allem typisch Amerikanischen entkleidet und universell lesbar" sei. Als "wieder einmal preisverdächtig" bezeichnet er zudem die Performance von Tilda Swinton in der Rolle "einer überforderten, aber stets wohlmeinenden Mutter".
OT: «We Need to Talk About Kevin» von Lynne Ramsay; mit Tilda Swinton, Ezra Miller, John C. Reilly, Jasper Newell, Rock Duer, Ashley Gerasimovich und Leslie Lyles