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Quotencheck: «Die Versicherungsdetektive»

Seit der Ausstrahlung der Pilotfolge im Jahr 2009 hat die RTL-Serie eine wechselhafte Geschichte hinter sich. Wie schlug sich die vierte Staffel?

«Die Versicherungsdetektive» liefen bis vor wenigen Tagen in der vierten Staffel – respektive in der zweiten, wenn man bedenkt, dass die Serie 2009 und 2010 mit einer Pilot bzw. zwei Testfolgen an den Start ging. Vor drei Jahren erzielte die erste Folge an einem Donnerstagabend sehr gute Einschaltquoten, als logische Konsequenz wurden weitere Episoden produziert. Zwei an der Zahl, um exakt zu sein, die im August 2010 zwar nicht überragend, aber leicht über Senderschnitt liefen. Allerdings schien man auch jetzt noch nicht vom Hit-Potential des Formats überzeugt gewesen zu sein und bestellte für das Jahr 2011 und die offiziell dritte Staffel nur sechs Folgen, die am Mittwochabend um 21.15 Uhr ins Programm aufgenommen wurden und quotentechnisch nicht an das vorangegangene Jahr anschließen konnten. Erst die Ausstrahlung der finalen Folge dieser Staffel schaffte den Sprung über den Senderschnitt bei den 14- bis 49-Jährigen.

Dennoch entschied sich RTL, ab Juni 2012 acht weitere Folgen im ein- bis zweiwöchentlichen Rhythmus ausstrahlen zu lassen. Die erste wurde am 6. Juni auf dem gewohnten Sendeplatz um 21.15 Uhr gezeigt – und brachte die schlechtesten Ergebnisse ein, die die Serie um diese Uhrzeit je erzielt hatte: Nur 2,74 Millionen und 9,6 Prozent insgesamt schalteten ein, bei den 14- bis 49-Jährigen waren es 1,52 Millionen und 13,5 Prozent. Damit hatte die erste Folge der vierten Staffel Werte weit unter dem Senderschnitt.

Besser machte es auch die zweite Ausgabe nicht, die auf 2,76 Millionen und 9,9 Prozent beim Gesamtpublikum kam und 1,57 Millionen und 14,2 Prozent der 14- bis 49-jährigen Zuschauer interessierte. Diese Ausgabe wurde erst 14 Tage nach der ersten gezeigt, sieben Tage zuvor wurde dafür eine Wiederholung platziert. Auch Folge drei wurde erst zwei Wochen später ausgestrahlt. Hintergrund war die Fußball-Europameisterschaft, deren Spiele sonst den Erstausstrahlungen der «Versicherungsdetektive» im Wege gestanden hätten. Die Vorsicht der RTL-Programmplaner erwies sich dann auch als berechtigt: Beide Wiederholungen hatten katastrophale Zuschauerwerte.

Mit besagter Folge drei machte sich ein leichter Aufwärtstrend bemerkbar. Sie interessierte 2,96 Millionen und 11,4 Prozent des Gesamtpublikums und 1,78 Millionen und 17,1 Prozent in der Zielgruppe, blieb aber immer noch deutlich unter dem Senderschnitt. Diesen erreichten auch die nächsten Ausstrahlungen nicht, die von 2,82 und 3,00 Millionen Menschen insgesamt und 16,2 und 17,5 Prozent der Werberelevanten gesehen wurden. Auch die Folge vom 25. Juli hielt sich noch leicht über dem Niveau der ersten beiden Ausstrahlungen, zerstörte mit Werten von 2,77 Millionen und 10,5 Prozent bei allen und 15,7 Millionen und 15,0 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen aber die Hoffnung auf eine anhaltende Verbesserung.
Spätestens mit den letzten beiden Folgen war klar, dass es zu dieser nicht mehr kommen würde: Nur 2,13 Millionen und 8,1 Prozent aller Fernsehenzuschauer wollten die «Versicherungsdetektive» am 1. August bei der Arbeit beobachten, vom jungen Publikum waren es 1,17 Millionen und 11,6 Prozent. Auch wenn die schlechten Werte teilweise bedingt waren durch die parallel gezeigten Wettkämpfe von den Olympischen Spielen in London, zeigten die erzielten Ergebnisse doch, dass die Serie zu wenige Zuschauer dauerhaft an sich binden konnte. So war auch das schlechte Zuschauerinteresse der finalen Folge keine Überraschung, zu der sich nur 2,45 Millionen und 8,6 Prozent insgesamt und 1,45 Millionen und 13,1 Prozent aus der Zielgruppe einfanden.

Besonders enttäuschend wirken die Werte für die vierte Staffel im Vergleich zu den vorangegangenen Ausstrahlungen in den Jahren 2010 und 2011. Damals waren 3,82 und 3,46 Millionen Zuschauer im Durchschnitt gemessen worden, von den Werberelevanten ab drei Jahren hatten 19,2 und 17,3 Prozent eingeschaltet. Die vierte Staffel kam nur auf enttäuschende Werte von 2,70 Millionen Zuschauern insgesamt und 14,8 Prozent bei den Jungen. Auch im Vergleich zur Gesamtübersicht der Serie, die über vier Jahre hinweg im Schnitt 3,12 Millionen Menschen erreichte und in der Zielgruppe ein Ergebnis von 16,3 Prozent einfuhr, ist das sehr schlecht.

Man kann RTL kaum vorwerfen, dass die Serie versteckt worden sei. Zusätzlich zu den Erstausstrahlungen am Mittwochabend hatte der Sender die «Versicherungsdetektive» anfangs auch am Sonntagnachmittag programmiert, dort aber ebenfalls nur unterdurchschnittliche Ergebnisse eingefahren.

Alles in allem blieb die vierte Staffel mit ihren durchschnittlichen Werten von 2,70 Millionen und 9,9 Prozent insgesamt und 1,58 Millionen und 14,8 Prozent bei den Jungen deutlich unter dem Senderschnitt von RTL, der in der abgelaufenen TV-Saison bei 13,6 Prozent des Gesamtpublikums und 17,7 Prozent in der Zielgruppe lag. Es ist deshalb eher nicht zu erwarten, dass der Sender den «Versicherungsdetektiven» nochmal eine Chance gibt.
11.08.2012 14:00 Uhr Kurz-URL: qmde.de/58454
Kevin Kyburz

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