Wie erfolgreich waren die Olympischen Spiele im ZDF? Konnten sich die anderen Sender zur Wehr setzen? Und wie erging es den Serien auf VOX und kabel eins?
Wie schon in den Tagen zuvor gab es auch am Freitag kein Vorbeikommen an den
Olympischen Spielen. Dieses Mal übertrug das ZDF – und wieder einmal waren die Quoten herausragend. Dafür sprach schon der Tagesmarktanteil von knapp 23 Prozent. Höhepunkt war die
«Olympia kompakt»-Ausgabe von 23.06 Uhr, die 4,76 Millionen Zuschauer ab drei Jahren sehen wollten. Der Marktanteil beim Gesamtpublikum lag bei 24,5 Prozent und somit wie bei allen anderen Sportarten auch über der Marke von 20 Prozent. Von den 14- bis 49-Jährigen konnte man 2,07 Millionen zu sich locken, sodass auch hier tolle 25 Prozent Marktanteil zu Buche standen – ein Wahnsinnserfolg, wenn man bedenkt, dass sich das ZDF in dieser Gruppe sonst mit nur sechs Prozent zufrieden geben muss. Die Livestrecke ab 19.20 Uhr holte 3,91 Millionen und 21,3 Prozent Marktanteil.
Angesichts dieser starken Konkurrenz schlug sich Das Erste gar nicht mal so schlecht. Der 20.15-Uhr-Film blieb jedoch klar hinter den Athleten: 3,51 Millionen Zuschauer entschieden sich für
«Annas zweite Chance», daraus resultierten ordentliche 13,7 Prozent bei allen sowie 4,6 Prozent Marktanteil bei den Jüngeren. Eine
«Tatort»-Wiederholung generierte anschließend nur 2,74 Millionen Zuschauer, die
«Tagesthemen» erreichten im Sandwich 3,35 Millionen.
Und sonst? Bis auf ein paar wenige Ausnahmen waren so gut wie alle anderen Sender verloren. Viele konnten den Olympischen Spielen einfach nicht Stand halten. Größter Olympia-Verfolger wurde RTL mit der
«Ultimativen Chartshow», wobei man sich in Köln über die erzielten Werte nur bedingt freuen dürfte. Streng genommen waren die 13,2 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe zu wenig, insgesamt schalteten 2,05 Millionen Zuschauer ein. ProSieben konnte da schon besser punkten: Im Schnitt kam
«Die Echelon-Verschwörung» auf 1,77 Millionen Zuschauer ab drei Jahren, 1,11 Millionen davon waren zwischen 14 und 49 Jahre alt. Die entsprechenden Marktanteile lagen bei soliden 6,9 und 12,0 Prozent. Doch danach taten sich auch hier Probleme auf:
«Das schwarze Herz» sorgte nämlich für gerade einmal 6,3 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe.
Ein weiteres Sorgenkind war Sat.1. Auch am Freitag taten sich die Münchner mit neun Prozent Tagesmarktanteil schwer. Dazu beigetragen dürfte die schwache Primetime, die Olympia- und Wiederholungsbedingt kaum an Fahrt aufnahm. So erreichte ein
«Pastewka»-Marathon in der Spitze lediglich 1,21 Millionen Zuschauer. Eine höhere Reichweite war nicht drin. Gestartet war man sogar unter der Marke von einer Million. Bei den Umworbenen lag man zunächst bei 5,5 Prozent, im weiteren Verlauf des Abends steigerte man sich auf 7,6, 6,7, 7,0, 8,8 und 9,1 Prozent Marktanteil. Bei den Älteren wurde schon mit 5,1 Prozent das Ende der Fahnenstange erreicht. Gemessen an den absoluten Zuschauerzahlen war selbst VOX erfolgreicher. Die Krimiserien unterhielten bis zu 1,73 Millionen Zuschauer. Das
«CSI: Miami»-Doppel war war zwar nur für Marktanteile von 6,3 und 7,6 Prozent gut, dafür legte
«CSI: Den Tätern auf der Spur» zu späterer Stunde zu. In der Zielgruppe kamen erst 8,8, ab 23.12 Uhr dann sogar richtig starke 11,1 Prozent zustande.
Schlechter sah es für die Serien von kabel eins aus.
«Castle» (Foto) blieb zur besten Sendezeit bei 4,7 Prozent Zielgruppenmarktanteil hängen, bei
«Body of Proof» und
«Medium» wurden kaum bessere Werte von 4,8 und 3,8 Prozent ermittelt. RTL II geriet immerhin in Nähe des Senderschnitts.
«Scorpion King: Aufstand eines Kriegers» war allerdings zur besten Sendezeit bei bloß 0,74 Millionen Zuschauern gefragt, in der Zielgruppe hatte dies 4,6 Prozent Marktanteil zur Folge. Der Horrorstreifen
«Deep Blue Sea» verbesserte sich auf immerhin 5,9 Prozent Marktanteil, im Schnitt saßen ab 22.23 Uhr noch 0,64 Millionen Zuschauer vor den TV-Geräten.
© AGF in Zusammenarbeit mit der GfK/TV Scope/media control. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.