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Quotencheck: «Annica Hansen – Der Talk»

Die Talkshow verlor in der ersten Woche kontinuierlich an Zuschauern. Zudem war das Publikum zu alt.

Nicht nur am Vorabend wurde in den letzten Tagen mit «Ab durch die Mitte» getestet, auch am Vormittag bastelt Sat.1 derzeit herum. Um 12 Uhr möchte man neue Talkshows etablieren, für je zwei Wochen lang dürfen sich daher «Annica Hansen – Der Talk» und «Ernst-Marcus Thomas – Der Talk» probieren. Ersteres Format machte den Anfang und ging am Freitag zu Ende. Wer gedacht hatte, hier im Stil von «Britt» – mehr oder weniger – echten Geschichten folgen zu können, wurde getäuscht. Denn alles was bei «Annica Hansen» zu sehen war, war gescriptet: der erste Daily-Talk nach Drehbuch. Das erntete in Internetforen viel Kritik, letztlich wurde Sat.1 auch mit schlechten Quoten abgestraft.

Die erste Ausgabe vom 9. Juli 2012 lag gerade noch so auf dem Senderschnitt. 10,8 Prozent betrug der Marktanteil in der wichtigen Zielgruppe, 300.000 14- bis 49-Jährige sahen zu. Insgesamt schalteten 970.000 Zuschauer ein, was für überzeugende 13,3 Prozent reichte. Am zweiten Tag waren die Quoten ähnlich – nur minimal weniger Menschen sahen zu. 860.000 waren es insgesamt, der Marktanteil in der Zielgruppe fiel auf 10,5 Prozent. Die dritte Ausgabe verlor abermals an Zuschauern – allerdings nur an werberelevanten. Beim Gesamtpublikum blieben die Werte mit 880.000 Zuschauern und 12,1 Prozent Marktanteil weitestgehend stabil. Bei den Jungen jedoch krachte man auf 9,2 Prozent bei 260.000 Zuschauern.

Der Sturzflug ging am Donnerstag weiter. Während es bei allen mit 11,3 Prozent Marktanteil immer noch überdurchschnittlich lief, kam man in der Zielgruppe auf keinen grünen Zweig. Mit 8,9 Prozent lief es hier klar zu schlecht. Den Freitag konnte man mit 7,4 Prozent Marktanteil ebenfalls vergessen, insgesamt sahen 780.000 Menschen zu.

Die zweite Woche hätte schließlich kaum mieser starten können. Gleich die erste Ausgabe vom 16. Juli unterbot noch einmal alle vorangegangenen Tiefstwerte und lag bei den Umworbenen nur noch bei 6,8 Prozent Marktanteil. 190.000 14- bis 49-Jährige sahen zu. Insgesamt waren 760.000 Zuschauer mit von der Partie, die für 10,3 Prozent Marktanteil sorgten. Eine kurze Besserung kehrte am Dienstag ein, als immerhin 10,6 Prozent der Werberelevanten sowie 12,6 Prozent aller Fernsehenden ermittelt wurden.

Die letzten drei Ausgaben markierten dann keine Negativrekorde mehr, holten aber trotzdem keine guten Quoten mehr. In der Zielgruppe blieb alles im einstelligen Bereich. 7,2 und 7,7 Prozent wurden am Mittwoch und Donnerstag gemessen. Mit 9,4 Prozent verabschiedete sich «Annica Hansen» dann von ihrem Publikum. Bei allen wurden zum Abschluss noch mal gute 11,1 Prozent generiert, nachdem es schon in den Tagen davor Werte zwischen 10,3 und 12,6 Prozent gegeben hatte.

Bei diesen schlechten Quoten wird es mit «Annica Hansen» wohl kein Wiedersehen geben. Zumindest in der jüngeren Zielgruppe lief es eindeutig zu schlecht: Nur durchschnittlich 250.000 14- bis 49-Jährige sahen die zehn Ausgaben. Daraus ergab sich ein Marktanteil von 8,9 Prozent. Der Mittelwert von Sat.1 liegt aber bei knapp zehn Prozent. Stärker schnitt man bei den älteren Zuschauern ab, doch das alleine wird die Verantwortlichen kaum zufrieden stellen. Im Mittel kam die Sendung auf 840.000 Zuschauer, der dazugehörige Marktanteil belief sich auf akzeptable 11,5 Prozent.
24.07.2012 14:00 Uhr Kurz-URL: qmde.de/58088
Daniel Sallhoff

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Annica Hansen

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