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Neben dem Lorax auf Öko-Tour gibt es Verstörendes aus Japan, Ernüchterndes aus Frankreich und Kurzweiliges aus den Vereinigten Staaten.
«Der Lorax»
Das Leben in der Stadt Thneedville sieht für den oberflächlichen Betrachter perfekt aus. Erst bei genauerer Betrachtung offenbart sich, welches Schicksal die Bewohner teilen, seitdem der mächtige Geschäftsmann Aloysius O'Hare (Originalstimme: Rob Riggle) aus purer Habgier sämtliche Natur hat zerstören lassen, um mit in Flaschen abgefüllter Frischluft ein Vermögen zu machen. In Thneedville besteht alles nur noch aus purem Plastik. Insofern ist der Wunsch der 16-jährigen Audrey (Taylor Swift), einmal in ihrem Leben einen echten Baum zu sehen, nur allzu verständlich. Der Once-Ier (Ed Helms), der in seiner verfallenen Hütte abseits der Stadtmauern lebt, erzählt immer wieder, wie es einst zu dieser Massenrodung kam. Auch Ted (Zac Efron), seinerseits unsterblich verliebt in die junge Audrey, darf sich eines Tages eine dieser Geschichten anhören und wittert sofort Morgenluft. Gemeinsam mit dem flauschigen Lorax (Danny DeVito), der alles daran setzt, die kostbaren Truffala-Bäume und damit auch die Natur zu retten, begibt er sich auf einen gefährlichen Kampf gegen O'Hare...
Mit «Der Lorax» wird ein weiteres Buch vom seit über 20 Jahren verstorbenen Kinderbuch-Autor Theodor "Dr. Seuss" Geisel verfilmt, nachdem es bereits «Der Grinch», «Ein Kater macht Theater» und «Horton hört ein Hu!» auf die Kinoleinwände schafften. Bei den Kritikern erhält diese Verfilmung ein insgesamt solides, aber keineswegs begeistertes Urteil. Valentina Resetarits von "filmering.at" hält den Film für sehr "kinderfreundlich", wobei "vor allem die Jüngsten erfreut" werden. Dies heiße allerdings nicht, dass "nicht auch die Großen ihren Spaß dabei haben werden", wenn sie in den Geschmack der "kunterbunten Landschaften" und "lustigen, aber mindestens genauso herzerwärmenden Szenen" kommen. Allerdings seien die Rückblenden wesentlich besser gelungen als jener Teil des Films, "der in der Gegenwart spielt". Dennis Sasse von "filmtogo.net" lobt vor allem die "surrealen und plötzlich eingestreuten Musical-Gesangsnummern, bei denen auf einmal die ganze Stadt oder alle Tiere ein munteres Lied anstimmen", da hierdurch "immer noch der absurde Geist des Schöpfers erhalten" bleibe. Dies sieht Dani Maurer von "outnow.ch" allerdings ganz anders, seines Erachtens seien die Musikstücke "nicht besonders fetzig oder schön", sie "rauben" der Geschichte viel mehr "stets Geschwindigkeit". Ansonsten sieht er aber keinen Anlass für weitere negative Kritik, da man "neben der netten Geschichte auch viel Witz zu bieten" habe und «Der Lorax» deshalb "ein mehr als gelungener Familienfilm" sei.
OT: «Dr. Seuss' The Lorax» von Ken Daurio und Chris Renaud; mit Danny DeVito, Ed Helms, Zac Efron, Taylor Swift, Rob Riggle und Betty White (Synchronstimmen Originalfassung)
«Das verflixte 3. Jahr»
Im Leben von Marc Marronier (Gaspard Proust) könnte eigentlich alles perfekt sein, doch der Literaturkritiker und Gesellschaftskolumnist ist von der Welt gelangweilt. Als ihn auch noch seine bezaubernde Ehefrau Anne (Elisa Sednaoui) verlässt, ist er sich vollkommen sicher, dass wahre Liebe niemals das "verflixte dritte Jahr" überstehen kann – und schreibt diese Gedanken unter einem Pseudonym scharfzüngig in einem Pamphlet nieder. Es findet schnell einen Verleger und avanciert zu einem Bestseller. Wieder Hoffnung in der Liebe schöpft Marc erst, als Alice (Louise Bourgoin) auftaucht und ihm den Kopf verdreht. Obwohl er weiß, dass sie die Frau seines Cousins ist, lässt er in der Folge nichts unversucht, um sie für sich zu gewinnen. Als diese Bemühungen gerade Früchte zu tragen scheinen, erfährt Alice plötzlich, dass Marc der Autor des Pamphlets ist – und die erhoffte Beziehung rückt wieder in weite Ferne...
Frederic Beigbeder hat sich längst einen Namen als sarkastischer Gesellschaftskritiker gemacht. An der Umsetzung seines Romans «Die Liebe währt drei Jahre» auf die Kinoleinwand versucht er sich nun erstmals selbst – eine eher fragwürdige Entscheidung, glaubt man zumindest der Kritikerzunft. Besonders harsche Kritik kommt von Andreas Günther, der auf "filmstarts.de" schreibt, «Das verflixte 3. Jahr» sei "eine oberflächliche und bestenfalls krampfhaft witzige Komödie, in deren Verlauf Frederic Beigbeder keine Balance zwischen intellektuellem Gestus und infantilem Humor findet". "Ein echter Lichtblick" sei hingegen Louise Bourgoin, da ihre "facettenreiche Alice witzig, intelligent und prinzipienfest" daherkomme. Auch die musikalische Untermalung findet Günthers Zuspruch. Tobias Radlinger von "schnitt.de" kann dem Streifen ebenfalls nicht viel positives abgewinnen, da "Beigbeder die Gefühle, die seine geschwätzigen Hauptdarsteller für einander empfinden, nie glaubhaft vermitteln" könne und der Film "unaufhaltsam ins Schmalzige abdriftet, garniert mit ein paar stümperhaft eingestreuten Michel-Legrand-Songs und viel, viel Herzschmerz". Almut Steinlein von "critic.de" sieht in Beigbeders Film "eine geradezu romantische Verklärung des Autors als einsamen männlichen Helden", die noch dazu "ganz unironisch" betrieben werde. "Die weiblichen Nebenfiguren" seien hingegen "auf unerträgliche Klischees reduziert".
OT: «L'amour dure trois ans» von Frederic Beigbeder; mit Louise Bourgoin, Frederique Bel, Joey Starr, Gaspard Proust, Jonathan Lambert und Nicolas Bedos
Alles zum Film «Lady Vegas» auf der kommenden Seite.