NBC Universal, der aus der Fusion von Vivendi Universal und NBC entstandene Mediengigant, will sich in Zukunft vermehrt auf den Markt außerhalb der USA konzentrieren. Der Markt in den USA sei bereits komplett abgedeckt, sagte der Präsident der Universal Studios Networks, Patrick Vien in einem Handelsblatt-Interview.
Als potenzielle Märkte sind vor allem Polen, Ungarn, Skandinavien interessant. Dort sollen neue Sender gegründet werden. Auch Asien und hier besonders Japan und Taiwan wird als neuer Standpunkt erwähnt. In den USA liegt der Sender weit vor FOX, ABC oder TheWB, man liegt aber noch hinter CBS. Im Ausland ist NBC Universal jedoch nur in acht Ländern in Europa und Lateinamerika vertreten. In Deutschland zum Beispiel mit N24. "Mit unserer Filmbibliothek sind wir innerhalb kurzer Zeit in der Lage, einen eigenen Horror -und einen zusätzlichen Krimikanal zu gründen", sagte Vien. Durch das Digitalfernsehen soll in Zukunft der Kabelkanal-Markt wachsen.
Die Einnahmen sollen vor allem aus der Werbung kommen, da man sich nicht auf Abonnenten verlassen will. Das Unternehmen will den Umsatz aus Werbeeinnahmen von 15 auf 25 Prozent steigern. Ob dies in der lahmen Werbekonjunktur möglich ist, wird in der Branche jedoch bezweifelt. "Vielen Mediaagenturen ist doch nicht einmal klar, wie sie im Pay-TV werben können", sagte ein Geschäftsführer eines deutschen Kabelkanals. Darauf lassen sich auch die niedrigen Werbezeiteneinkäufe bei Kabelkanälen zurückführen.
Vor NBC Universal haben sich jedoch schon viele in der Auslandsexpansion stark gemacht. So zum Beispiel Viacom mit MTV, Disney mit Super RTL oder Time Warner mit CNN oder n-tv. Angeblich will Disney in London einen Ableger von ABC gründen. Für das Jahr 2004 peilt NBC Universal einen Umsatz von 13 Mrd. Dollar an, durch Synergien sollen 400 bis 500 Mio. Dollar eingespart werden. (pte)