Starke Zuwachsraten erleben Webradiosender auf mobilen Endgeräten. Insgesamt konsolidiert sich der Markt laut einer aktuellen Studie.
Die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) und Goldmedia haben den Webradiomonitor 2012 veröffentlicht. Die zum vierten Mal erschienene Studie bescheinigt dem Markt der Internet-Radiosender eine Konsolidierungsphase, in der die Zahl der Kleinstanbieter "leicht rückläufig ist" und das Angebot insgesamt "an Professionalität" gewinne.
Insgesamt gibt es 3.000 Webradiosender, davon 2.500 Online-Only-Sender, die ausschließlich im Internet zu empfangen sind. Gegenüber 2011 ist ihr Anteil laut der Studie um zwei auf nun 82 Prozent gesunken, während Streams klassischer UKW-Sender um denselben Wert auf 13 Prozent zugelegt haben. Das Angebot komplettieren Internet-Themenchannels von UKW-Sendern oder personalisierte Streaming-Dienste wie laut.fm.
Insgesamt hat die Nutzung von Internet-Radiosendern klar zugelegt: Pro Sender und Tag zählte die Studie bis April diesen Jahres 13.800 Abrufe und damit 36 Prozent mehr als 2011. Besonders stieg die Nutzung der UKW-Netzangebote mit einem Wachstum von 58 Prozent.
Immer beliebter wird das Webradio dabei auf mobilen Endgeräten wie Smartphones und Tablets: Mittlerweile jeder sechste Abruf (17 Prozent) kommt von einer mobilen Quelle, dies sind drei Prozent mehr als 2011. Die Nutzung über den stationären PC sank auf 62 Prozent (2011: 69 Prozent).
Grundlage der Studie ist eine Primärdatenerhebung mittels Befragung aller deutschen Webradio-Anbieter von Mai bis Juni 2012. Die Befragten gehen davon aus, dass die mobile Nutzung von Webradio weiter steige und künftig die "zentralen Empfangswege" bereitstellen werde. Große Erwartungen haben die Anbieter auch an das Streaming im Auto, das laut 87 Prozent der Befragten zu deutlich höheren Abrufen führen werde. Nur die Hälfte glaubt aber, dass Social-Media-Plattformen wie Facebook mehr Zuhörer bringen.