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Neben «Fast verheiratet» mit Jason Segel startet unter anderem das indonesische Actionfest «The Raid».
«The Raid»
Mitten in der indonesischen Hauptstadt Jakarta hat der skrupellose Drogenbaron Tama Riyadi einen gesamten Appartementblock zu seinem schwer bewachten Hauptsitz umfunktioniert. Bislang blieben jegliche Versuche der Polizei, diesen Palast des Verbrechens zu stürmen, erfolglos. Erst ein 20-köpfiges Sondereinsatzkommando unter der zielstrebigen Leitung von Jaka kann weit in das Gebäude eindringen. Ungefähr auf halber Strecke geraten die Polizisten jedoch in einen Hinterhalt, den nur die wenigsten überleben. Ausgerechnet der Neuzugang Rama macht es sich daraufhin zur Aufgabe, seine Einheit neu zu formieren und den Gangsterboss aufzuhalten ...
Die Kritikerrezeption von «The Raid» ist überaus positiv. Bruce Diones vom
New Yorker lobt die effiziente und gekonnte Stuntchoreographie, die eine „Unvermittelbarkeit hat, die es den Darstellern erlaubt, ihre eigenen Persönlichkeiten in den Kampf einzubringen.“ Darüber hinaus feiert er die dynamische, ungebundene Kameraarbeit. Schlussendlich sei der Film „solch ein purer Schuss Adrenalin, wie ihn sich jeder Tarantino-Fan wünscht.“ Scott Bowles von
USA Today erläutert, dass der Regisseur Gareth Evans dadurch, dass er «The Raid» in Echtzeit gedreht hat, „einen Schnellkochtopf von einem Film“ abgeliefert habe. Dass die Story hauchdünn sei und ihre ständigen Wenden zum Schluss sogar „überflüssig“ wären, ist laut Anne Facompre von
Gamestar.de eher unbedeutend, da «The Raid» als Actionspektakel vollkommen aufgehe: „Hier stimmt alles. Die harten Klänge der Metal-Musik, die kühlen Farben, die Gewalt, die sehenswerten Kampfeinlagen. Abgerundet mit einem sympathischen und fähigen Hauptdarsteller ergibt sich einer der meist gelobten Martial-Arts Filme der letzten Jahre, der auch in Deutschland noch einige Kinogänger positiv überraschen dürfte.“
OT: «Serbuan maut» von Gareth Evans. Mit: Iko Uwais, Joe Taslim, Donny Alamsyah, Yayan Ruhian und Pierre Gruno.
«Hasta la Vista!»
Die an den Rollstuhl gefesselten Freunde Lars und Phillip sowie ihr nahezu blinder Weggefährte Josef befinden sich in ihren Zwanzigern und sehen sich als Genießer guten Weins. Ein großes Thema unter ihnen ist darüber hinaus Sex – den sie alle aufgrund ihrer Behinderungen noch nie hatten. Um dies zu ändern, nehmen sie sich vor, gemeinsam durch Spanien zu reisen und dort lokale Köstlichkeiten (soll heißen: Wein und Frauen) zu kosten. Als ihre Eltern davon erfahren, sind sie von den Vorhaben ihrer Schützlinge bestürzt. Die belgischen Heranwachsenden lassen sich davon jedoch nicht beirren: Sie bequatschen ihre Fahrerin Claude und nehmen Kurs auf die spanische Küste, wo sie sich die Erfüllung ihrer Träume erhoffen.
Sophie Charlotte Rieger von
Filmstarts.de stellt positiv heraus, dass es in «Hasta la Vista!» „mitnichten nur um Sexualität, sondern vielmehr um den Abnabelungsprozess der Teenager“ ginge. Die Frage „Wie kann ein Mensch, der in seinem Alltag so stark auf Hilfe von außen angewiesen ist, Unabhängigkeit erlangen?“ betrachtet sie als den Leitgedanken des Films. Die deftigen Dialogwitze sorgen laut Rieger dafür, dass „einem das Lachen auch schon einmal im Halse stecken“ bleibe, jedoch kranke die nachdenkliche Komödie an einer „lahme[n] Dramaturgie.“
Programmkino.de-Autorin Gaby Sikorski beschreibt die Komödie als „warmherzig, niemals zynisch, oft lakonisch“ und preist, dass sie „sogar in den Slapstickszenen“ niveauvoll wäre. Auf
Gamona.de urteilt Rajko Burchardt kritischer. Demnach drücke «Hasta la vista!» „die gebräuchlichen Wohlfühlknöpfe, über denen sich sanfte Komik und rührige Taschentuch-Melodramatik vereinen“ und gehe trotz „einige[r] sympathische[r] Momente“ mit seiner „schematische[n] und stets vorhersehbare[n], auf billige Affekte und Crowdpleaser-Gewogenheiten ausgerichtete[n] Geschichte […] doch irgendwann ganz schön auf die Nerven.“
OT: «Hasta la Vista!» von Geoffrey Enthoven. Mit: Gilles De Schryver, Robrecht Vanden Thoren, Tom Audenaert und Isabelle de Hertogh