Der Fußballstrand auf Usedom sei ein toller Erfolg gewesen. Die Zuschauer hätten das Programm genossen, urteilte Chefredakteur Peter Frey.
Massiver Kritik ausgesetzt waren die Vor- und Nachberichte der UEFA Euro 2012 des ZDF in den vergangenen Tagen. Diese wurde auch beim ZDF in Mainz angenommen, wurde für das Finale doch die Bühne extra noch etwas umgestaltet. Die Hosts Katrin Müller-Hohenstein und Oliver Kahn saßen fortan mit dem Rücken zum Publikum, damit die Kamera nicht in Richtung Wasser, sondern Richtung Publikum schießt. Kritiker, darunter auch Fußball-Moderator Frank Buschmann, fühlten sich im Zweiten aber nicht gut aufgehoben. Im
Quotenmeter.de-Interview sagte der TV-Journalist: „Ich fühle mich von der ZDF-Übertragung nicht abgeholt. Bei einer EM fiebert eine halbe Nation mit – da spielen Emotionen eine ganz wichtige Rolle. Eine EM ist eines der wichtigsten Sportevents des Jahres. Das alles wird vom ZDF nicht vermittelt.“
ZDF-Chefredakteur Peter Frey versuchte nun am Montag ein anderes Bild zu vermitteln. Von Umbauten während des Turniers war in seinem Statement keine Rede. Stattdessen stellte er die Übertragungen als einen „tollen Erfolg“ für das Programm dar. Das Konzept sei voll aufgegangen. „Für das ZDF war das allerbestes Mannschaftsspiel. Viele tausend Gäste in Heringsdorf und Millionen von Fernsehzuschauern haben die Atmosphäre an der Ostsee genossen."
Das ZDF versucht zudem auch zu widerlegen, dass am Ostseestrand vermehrt Rentner zugegen gewesen wären. Besucher aller Altersgruppen hätten die Angebote am Strand, etwa Tischfußball oder Beach-Soccer, intensiv genutzt oder einfach nur auf Sitzkissen und Strandstühlen entspannt. 600 Menschen pro Tag seien im Schnitt am Fußballstrand gewesen, heißt es aus Mainz. Auch ZDF-Sportchef Dieter Gruschwitz zeigt sich vollauf zufrieden. „Das Programmangebot des ZDF ist angenommen worden. Beeindruckende Zuschauerzahlen für die Vor- und Nachläufe zu den Spielen spiegeln diese Akzeptanz wider. Und mit der Insel Usedom als Präsentationsort seiner EM-Sendungen hat das ZDF unter geografischen, politischen und historischen Aspekten die richtige Wahl getroffen."
Stattdessen geht er mit der UEFA und den Produzenten des Weltbilds hart ins Gericht. „Wir sehen durch diese Vorgänge, die allein in der Verantwortung der UEFA liegen, unsere Reputation bei den deutschen Fernsehzuschauern beschädigt“, schrieb er in seinem „Strandblog“ und spielte darauf an, dass die UEFA gleich bei zwei deutschen Spielen vor der Partie getätigte Aufnahmen als Live-Bild deklarierten. Dies sei eindeutig Manipulation, so Gruschwitz.