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Gremlins kritisieren ARD-Talks

Mal wieder Ärger um die vielen ARD-Talkshows. Der „Bild“ liegt ein Papier vor, in dem unter anderem kritisiert wird, dass «Anne Will» und Co. unpolitischer geworden seien.

Mal wieder Stunk innerhalb der ARD: Der ARD-Programmausschuss, der für die Qualität des Programms des öffentlich-rechtlichen Senders verantwortlich ist, hat eben diese in den fünf ARD-Talkshows am späten Abend kritisiert. Hauptvorwurf: Alle Sendungen seien unpolitischer geworden. Mal wieder melden sich also die Gremien zu Worte, die Günther Jauch vor einigen Jahren mal als Gremlins bezeichnete. Sie stellen in einem Dokument, das Bild.de abdruckt, fest, „dass wichtige, gesellschaftlich relevante Themen, die komplex und somit erklärungsbedürftig sind, nicht behandelt werden. Nach wie vor fehlen wirtschaftspolitische Themen sowie unterschiedliche Themen der Sozial- und Energiepolitik fast völlig, ebenso wie neue politische Bewegungen und die Internationale Politik.“

Angeregt wird deshalb, politische und gesellschaftlich relevante Themen künftig verstärkt zu diskutieren. „Unverzichtbar für eine fundierte Diskussion ist dabei die thematische Perspektivenvielfalt. Der Programmausschuss regt an, bei geeigneten Themen Talkformate mit Dokumentationen oder Spielfilmen am selben Abend inhaltlich zu koppeln“, so die Meinung des Ausschusses.

Kritisiert wird überdies auch die Auswahl der Gäste, weshalb man zu dem Entschluss kommt, die angelegte Gästedatenbank erfülle ihren Zweck nicht. Es entstehe der Eindruck, die Redaktionen würden vielmehr ihre eigenen Interessen in den Vordergrund stellen. Konkret wird kritisiert, dass zu wenige junge Menschen und Frauen in den Gästerunden sitzen würden.

Zudem stellt der Ausschuss die Frage, ob es sinnvoll ist, die Talksendungen von externen Firmen («Günther Jauch» kommt beispielsweise von i&u) produzieren zu lassen, statt sie intern herzustellen und so dann auch auf die Kenntnisse der jeweiligen ARD-Fachredaktionen zurückgreifen zu können. „Ziel muss es generell sein, dass die einzelnen Talkformate sich stärker profilieren und klar unterscheidbare Konzeptionen entwickeln. Die Stärken der Moderatorinnen und Moderatoren müssen deutlicher zur Geltung kommen. Vor dem Hintergrund der Vielzahl von Talkshows im Fernsehen gilt es, die Anzahl der ARD-Ta!kshows pro Woche immer wieder zu überdenken.“ Insgesamt müssten die ARD-Talks weiter verbessert werden, heißt es.
12.06.2012 09:57 Uhr Kurz-URL: qmde.de/57243
Manuel Weis

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Tags

ARD

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