Auch wenn Senderchef Martin Blank ein Interesse jüngst dementierte – Quotenmeter.de vorliegenden Informationen zufolge wechselt deutsches Eishockey ins Free-TV.
Die Deutsche Eishockey Liga (DEL) wird noch in dieser Woche einen neuen TV-Vertrag präsentieren. Nach Informationen verschiedener Medien ist man sich mit dem österreichischen Sender ServusTV so gut wie einig. ServusTV-Programmchef Martin Blank hatte ein Interesse seitens ServusTV vor einigen Wochen zwar noch
ausgeschlossen – diese Aussage hatte aber nur eine sehr kurze Halbwertszeit. Hinter ServusTV steht der Getränkehersteller Red Bull, der ab der kommenden Saison auch Namens- und Trikotsponsor des EHC Red Bull München sein wird.
ServusTV will ab September 2012 ein Sonntagsspiel der DEL live zeigen. Zu empfangen ist der Sender in Deutschland übrigens via Satellit und in zahlreichen Regionen auch via Kabel. Die technische Reichweite soll mittlerweile bei rund 80 Prozent liegen. ServusTV soll angeblich aber nur ein Spiel pro Woche zeigen wollen, berichtet zum Beispiel „Hockeyweb“. Die Sonntagsspiele der DEL könnten so gut in das ServusTV-Format «Hockey Night» eingebunden werden.
Bis Anfang dieser Woche hatte der bisherige Rechtepartner Sky übrigens Quotenmeter.de-Informationen zufolge noch die Möglichkeit sein Angebot aufzubessern. Für den Pay-TV-Sender spricht seitens der DEL vor allem die sehr hohe Qualität der Übertragungen. Bislang zahlte Sky pro Saison rund drei Millionen Lizenzgebühren, zusätzlich kamen noch rund etwas sechs Millionen Euro für die Produktion der rund 75 Spiele hinzu. Pro Spiel fielen also Kosten von grob 90.000 Euro an – bei im Schnitt weniger als 20.000 Zuschauern. Genau das ist auch der Grund, warum Sky kein allzu großes Interesse an einer Fortsetzung der Zusammenarbeit hat. Eishockey ist schlicht kein Abo-Motor.
Möglich aber, dass sie dennoch erfolgt. Die DEL möchte weiterhin rund 80 Spiele live im Fernsehen übertragen haben. ServusTV will aber wohl nur knapp 40 zeigen. Die anderen könnten dann sublizensiert werden – hier kommen zwei Namen ins Spiel: Sport1, das schon Eishockey-Länderspiele im Programm hat, oder eben Sky, das somit seine paar Eishockeyfans nicht vollständig enttäuschen würde. Bis zur Entscheidung wollte die DEL-Leitung natürlich keinen Kommentar zum aktuellen Stand der Verhandlungen abgeben.