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Die neue Primetime!

Die Primetime ist ein hohes Gut der Fernsehunterhaltung. Dabei danken immer mehr Show-Dinos ab. Warum nicht einmal über einen Perspektivwechsel nachdenken?

20:15 Uhr war über Jahrzehnte eine gesetzte Größe in der Flimmerkiste. Jetzt kommen Shows, Filme und riesige Kulissen auf den Zuschauer zu. Stars aus Hollywood nehmen auf der Couch Platz, große Kamerafahrten schwenken über das Publikum und das Beste vom Besten wird gegen die Konkurrenz aufgefahren.
Heute scheint diese Uhrzeit überholt. Die Menschen gehen später zum Beischlaf über, chatten nebenbei mit dem sozialen Netzwerk und das Abendessen steht sowieso nicht mehr pünktlich auf dem Gabentisch. Dennoch starten um diese Uhrzeit immer noch die großen Shows und Filme aus Amerika. Das Publikum dagegen schafft es bestenfalls noch am ruhigen Sonntag pünktlich vor den Tatort.

Warum nicht also umdenken? Und warum eigentlich nicht anders denken? Warum werden zur besten Sendezeit im Fernsehen nur Filme und Shows gezeigt? Warum nicht einmal gesellschaftliche Fragen ohne Stars behandeln? Eben sah ich auf Phoenix eine ungeheuer spannende und amüsante Fachdiskussion über das Glück. Die anwesenden Professoren zum Thema unterhielten sogar zusammen mit Gastgeber Ranga Yogeshwar das Publikum. Was ist Glück? Was bedeutet es für unsere Gesellschaft? Was hat es mit der Work-Life-Balance auf sich?



Finden Sie meinen Punkt? Es gibt spannende Themen für das Publikum abseits von Stars und Shows. Es muss nicht immer um 20:15 Uhr durch die Unterschicht gecastet werden. Vielleicht muss nicht einmal so viel Geld in diese ominöse Primetime gepulvert werden. Würde nicht ein gutes Thema ebenso viele Menschen vor den Schirm holen? Anscheinend ist die Masse an Zuschauern laut Quoten ja noch vorhanden. Warum nicht also spannendes Fernsehen anbieten? Eine sehr gute Dokumentation über Pharaonen? Einen tollen Talk ohne Maischberger und Jauch über ein Thema das die Menschen abseits der politischen Tagesthemen interessiert? Die Lebensumstände von uns Zuschauern einfangen?

Stattdessen scheint es gängige Übereinkunft zu sein das Publikum nach der Arbeit im Feierabend zu bespaßen. Nur machen wir das längst selbst. Mit der Spielekonsole und lustigen Inhalten aus dem Internet. Die gezeigten Filme kennen wir ebenfalls längst aus der DVD-Sammlung unserer beleuchteten Glasvitrine vom Möbel-Discounter.

Will ich mich nun zum elitären Kreis der Fachzuschauer flüchten? Niemals. Dem Sender fehlen vor allem junge Themen. Nur warum nicht einmal nicht so leichte Kost der Masse anbieten? Die kann ja durchaus unterhaltsam gestaltet sein. Zur Primetime damit antreten. Nicht mit einem weiteren Talk bestehend aus Gysi und Hans-Olaf Henkel. Anstatt der großen Shows und Filme große Themen der Gesellschaft behandeln. Bei dem Markencheck funktionierte es doch auch. Man nehme sich große Ketten und das Publikum interessiert sich für eine Reportage zur ansonsten von Unterhaltungsformaten belegten Sendezeit.
Ich würde mich jedenfalls über mehr Abwechslung zur Primetime freuen.

Ihr

Rob Vegas

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03.06.2012 15:14 Uhr Kurz-URL: qmde.de/57089
Rob Vegas

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Tags

Primetime Fernsehen Uhrzeit Reportage Rob Vegas Kolumnen Sender TV Kolumne Medienkritik Phoenix

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