Nur zweimal schaffte es die Show in den zweistelligen Bereich. Alles in allem lief die Sat.1-Show enttäuschend.
Mit «The Voice» hat John de Mol ein neues Hit-Format nach Deutschland gebracht. Dies hat Sat.1 wohl dazu veranlasst, erneut auf den TV-Macher zu setzen: Mit «The Winner is…» brachte der Privatsender eine weitere Show von dem Niederländer auf den Schirm. Bezeichnet wurde sie von den Beteiligten selbst stets als Talent-Gameshow, mit diesem Genre-Mix konnten die meisten Fernsehzuschauer aber nur recht wenig anfangen. Die Quoten der Freitagabend-Show blieben weit unter den Erwartungen.
Zudem stand der Start am 11. April unter keinem guten Stern. Gestartet war die Show nämlich an einem Mittwoch – eigentlich war der Start für den 13. April, also einen Freitag, vorgesehen. Da RTL relativ kurzfristig dort ein «Wer wird Millionär?»-Special programmierte, fürchtete man sich bei Sat.1 vor schlechten Quoten – und ging den Kölnern aus dem Weg. Doch dieser Plan ging nach hinten los: Die Konkurrenz am Mittwochabend hatte es ebenfalls in sich. Nun musste die Sendung nämlich unter anderem gegen «Let’s Dance» (15,3 Prozent in der Zielgruppe) antreten.
Wie dem auch sei: Zum Start versammelten sich nur 1,64 Millionen Zuschauer vor den TV-Geräten, das entsprach einem Marktanteil von 5,1 Prozent. Nur 0,99 Millionen Menschen waren zwischen 14 und 49 Jahre alt, hier kam ein ebenso mieser Marktanteil von 7,8 Prozent zustande. Auf dem regulären Sendeplatz am Freitag um 20.15 Uhr legte die Show in der Zielgruppe zwar zu, die Reichweite bei allen hingegen blieb konstant. 9,1 Prozent wurden nun gemessen, 0,97 Millionen Junge und damit immerhin nur 0,02 Millionen weniger als vor zwei Tagen sahen zu.
Eine Woche später, am 20. April 2012, erreichte die Show 1,67 Millionen Zuschauer, der Marktanteil beim Gesamtpublikum belief sich auf 5,5 Prozent. 0,97 Millionen waren im werberelevanten Alter, das hatte enttäuschende neun Prozent zur Folge. Bergauf sollte es nicht gehen, man verharrte auf diesem Niveau. So blieb die nächste Ausgabe bei 9,2 Prozent hängen, in der darauffolgenden Woche konnte man jedoch immerhin mal einen zweistelligen Wert einfahren.
Trösten wird das Sat.1 nicht: Denn mit den am 4. Mai gemessenen 10,4 Prozent Marktanteil lag man weiterhin knapp unter dem Senderschnitt, der im April bei 10,9 Prozent lag. Erstmals waren mehr als eine Million junge Zuschauer dabei, zudem ging es um 0,23 Millionen Zuschauer insgesamt bergauf. Der Marktanteil bei allen betrug 6,7 Prozent – das war der zweitbeste Wert. Von diesem kurzzeitigen Aufschwung konnte «The Winner is…» nicht profitieren: Schon am 11. Mai rutschte man wieder auf 9,3 Prozent ab, sieben Tage später waren sogar nur 8,4 Prozent drin.
Das rund zweistündige Live-Finale konnte dann ebenfalls nichts mehr reißen. Gerade einmal 1,72 Millionen Zuschauer schauten zu, das entsprach einem Marktanteil von 7,1 Prozent. Immerhin konnte man hier neue Rekorde einfahren. 0,90 Millionen Zuschauer waren zwischen 14 und 49 Jahre alt, der Marktanteil betrug 10,5 Prozent. Auch das war ein Bestwert. Doch alles in allem wird man damit in Unterföhring nicht zufrieden sein. Für eine derart große Produktion holte «The Winner is…» einfach zu schlechte Quoten.
Das dürfte dann auch das Todesurteil der Show sein. Im Schnitt wurden die acht Shows nur von 1,66 Millionen Zuschauern ab drei Jahren gesehen, daraus resultierte ein Marktanteil von 5,8 Prozent. Richtig schlecht sah es in der werberelevanten Zielgruppe aus, wo man nur 0,94 Millionen Menschen sowie 9,2 Prozent unterhalten konnte.