Die RTL II-Doku-Soap tat sich anfangs schwer, konnte sich dann aber doch noch auf gute Quoten berappeln.
In England ist «Don't Tell The Bride» schon seit einigen Jahren erfolgreich auf Sendung, nun hat sich auch ein deutscher Sender für das Format gefunden. Im März zeigte RTL II eine erste Staffel mit acht Folgen. Das Konzept der Sendung: Mit einem Budget von 10.000 Euro muss der Bräutigam alle Hochzeitsvorbereitungen treffen – von Brautstrauß über den Heiratsort bis zur Dekoration. Während er die perfekte Hochzeit organisieren muss, darf sich die Braut in aller Ruhe auf den Tag ihres Lebens freuen. Den Zuschauern hat das (anfänglich) wohl nicht zugesagt.
Die Premiere am Dienstag, den 27. März enttäuschte: Um 21.15 Uhr schalteten nur 0,97 Millionen Zuschauer ab drei Jahren ein, das entsprach 3,1 Prozent Marktanteil. Zum Vergleich: Der Senderschnitt von RTL II lag im April bei 3,8 Prozent. Auch beim jungen Publikum waren die Quoten ausbaufähig: Aus 0,64 Millionen 14- bis 49-jährigen Zuschauern resultierten 5,1 Prozent Marktanteil. Sonst kommt RTL II in dieser Gruppe auf ungefähr sechs Prozent. Die nächste Folge musste dann sogar noch abgeben, hatte es allerdings auch mit einer stärkeren Konkurrenz zu tun gehabt.
Schließlich war in Sat.1 Fußball zu sehen, der FC Bayern bescherte dem Privatsender zwischenzeitlich über sieben Millionen Zuschauer. Klar, dass da für die anderen Sender nur wenig zu holen war – so auch für RTL II. Schon die «Teenie-Mütter» kamen im Vorfeld nicht über mäßige 6,1 Prozent hinaus, «Sag's nicht der Braut» musste sich danach mit 4,9 Prozent zufrieden geben, 0,56 Millionen 14- bis 49-Jährige sahen zu. Insgesamt hatten 0,87 Millionen eingeschalten, gegenüber der Vorwoche entsprach das einem Rückgang von 0,10 Millionen Zuschauern.
Mit der dritten Folge lief es schon besser. Erstmals wurden über eine Million Zuschauer gemessen, der Marktanteil in der Zielgruppe lag bei 6,0 Prozent. Am 17. April waren hingegen wieder nur 5,6 Prozent drin. Weiter aufwärts ging es mit dem Brautpaar Lena & Christoph, das es auf 6,6 Prozent brachte. Jessica & Benjamin kamen wiederrum sieben Tage später auf 6,8 Prozent – das war der bislang höchste Wert für die Sendung. Insgesamt schalteten 1,28 Millionen Leute ein, nachdem schon die letzten drei Episoden mit Werten zwischen 1,06 und 1,21 Millionen punkten konnten.
Zum Leidwesen für RTL II sollte dieser Aufwärtstrend nicht lange anhalten. Schon am 8. Mai ging es wieder auf ernüchternde 5,2 Prozent bergab, das Staffelfinale schnitt nicht besser ab. 4,9 Prozent Marktanteil bei 0,61 Millionen 14- bis 49-jährigen Zuschauern dürften RTL II nicht glücklich gemacht haben, auch insgesamt lief es mit 0,94 Millionen Zuschauern und drei Prozent allenfalls mittelmäßig.
Letztendlich war die Performance der Doku-Soap zu schwach. Es wird schon seinen Grund gehabt haben, weshalb RTL II die Eyeworks-Produktion so lange vor sich hergeschoben hat. Ursprünglich war ein Start nämlich schon für den Herbst 2011 vorgesehen. Im Mittel kamen die acht Folgen auf 1,04 Millionen Zuschauer ab drei Jahren, 0,70 Millionen waren zwischen 14 und 49 Jahre alt. Die dazugehörigen Marktanteile lagen bei mauen 3,3 bzw. 5,6 Prozent. Ob das für eine zweite Staffel reichen wird, ist fraglich.