Die Presse jubelt: Harald Schmidt darf weitermachen, zum Start der neuen Saison bei Sky.
Das Feuilleton atmet auf: Harald Schmidt hat eine neue Heimat gefunden. Ab Herbst wird der Late-Night-Moderator dienstags bis donnerstags bei Sky Hits HD seine Heimat finden – Wiederholungen der Show laufen unter anderem auch bei Sky Atlantic HD und sind via Sky Anytime und Sky Go abrufbar. Bevor „Dirty Harry“ sich am Donnerstag also vom Sat.1-Publikum verabschiedet, ist seine Zukunft gerettet.
Stefan Winterbauer, meedia.de
Die Schwerpunkte in der deutschen TV-Landschaft verschieben sich: Sat.1 hat die Champions League an das ZDF verloren und Harald Schmidt zu Sky ziehen lassen. Sky positioniert sich damit als privater Anbieter von Qualitätsfernsehen ohne Quotendruck klug zwischen öffentlich-rechtlichem Rentner-TV und dem Quoten-Klimbim der privaten Free-TV-Kanäle. (…) Sky, Sullivan und sein Gesellschafter Rupert Murdoch mobilisieren noch ein letztes Mal alle Kräfte. Für Sky und Brian Sullivan hat das Endspiel um die Etablierung des Pay-TV in Deutschland begonnen und Schmidt ist dabei ein wichtiger Spieler. Die Chancen, dass es diesmal endlich klappt, standen noch nie so gut.
Michael Hanfeld, FAZ.net
Mit Schmidts Verpflichtung erlaubt sich Sky nach dem großen Bundesliga-Deal, bei dem es im Wettbieten gegen die Telekom um alles oder nichts ging, einen zweiten, kleineren. Der dürfte zwar nicht direkt für Zuschauermassen sorgen, aber für Renommee, das sich Sky kontinuierlich erarbeiten will, auch durch hochwertige Spielfilm- und Serien-Eigenproduktionen, durch welche etwa der amerikanische Bezahlsender HBO besticht. (…) Man hätte sich gar nicht vorstellen können, wo Schmidt sonst noch hätten laufen können. ARD, ZDF, RTL? Kein Platz, nirgends. In den letzten Wochen war er zudem in Bestform, es ist eine einzige Blödheit, dass ihm Sat.1 vor der Zeit den Laufpass gibt.
Peter Turi, turi2.de
Schmidts Produzent Fred Kogel soll den Deal mit Sky-Filmchef Marcus Ammon ausgehandelt haben, beide kennen sich aus gemeinsamer Zeit bei ProSiebenSat.1. Ihre gemeinsame Vorstellung: Harald Schmidt, dem von seinem ehemaligen Sidekick Manuel Andrack schon das Ende auf der Mattscheibe prophezeit wurde, könnte fernab von Quotendruck und auf einem besserem Sendeplatz wieder zu alter Form auflaufen, Sky erhält ein angeschlagenes, aber immer noch attraktives Aushängeschild.
Hans-Jürgen Jakobs, Süddeutsche Zeitung
Das Spiel geht jetzt für ihn (Sky-Chef Brian Sullivan, Anm. d. Red.) erst los. Das Spiel heißt, das in Deutschland nur gering verbreitete Abonnenten-Fernsehen (Marktanteil: magere sieben Prozent) durchzusetzen - so wie in Großbritannien bei BSkyB vor 20 Jahren. Das Spiel heißt, mit weiteren Coups die Medienlandschaft aufzuschrecken und für Aufmerksamkeit zu sorgen. Schon vor Wochen begannen offenbar die Sky-Leute Verhandlungen mit einem TV-Entertainer, der zwei Jahrzehnte lang für Schlagzeilen gesorgt hat; der von der ARD zu Sat 1, dann zurück zur ARD und schließlich wieder zu Sat 1 ging: Harald Schmidt.
Inge Treichl, Hamburger Abendblatt
Dass Harald Schmidt [...] zum Pionier wird für die Verschmelzung des Fernsehens mit dem Internet, ist eine Pointe, galt er doch schon als völlig abgemeldet – und das schon lange bevor ihm Sat.1 Ende März die rote Karte zeigte."