Katherine Heigl befindet sich auf der Jagd nach ihrem Ex, Löwinnen auf der Jagd nach Futter. Drei ungestüme Jugendliche entdecken, dass mit Superkräften auch Verantwortung einhergeht, während ein Oxford-Student entdeckt, dass sich hinter Marilyn Monroes Fassade eine gebrechliche Normalsterbliche befindet.
«Einmal ist keinmal»
Für die hochmütige, selbstverliebte Unterwäscheverkäuferin Stephanie Plum (Katherine Heigl) kommt ein Unglück selten allein: Sie gerät in finanziellen Trubel, verliert ihren Job, kann ihre Miete nicht mehr zahlen und muss deshalb vorübergehend zu ihrer Mutter ziehen. Diese drängelt Stephanie dazu, keine Zeit zu verlieren und sich rasch auf die Jobsuche zu begeben. Ihr Cousin Vinnie (Patrick Fischler) ist der Retter in der Not und bietet ihr eine Stelle in seinem Kautionsbüro als Schuldeneintreiberin an. Nur mit Pfefferspray bewaffnet macht sie sich gleich auf die Hatz nach dem größten Schuldensünder ihres Cousins, dem unter Mordverdacht stehenden Joe Morelli (Jason O’Mara). Wie es der Zufall so will, ist er zudem ihre verflossene Liebe aus Highschool-Tagen, wo er ihr rücksichtslos das Herz brach. Stephanie erwartet, dass sich ihr ein traumhafter Racheakt eröffnet, doch ihr Ex-Freund macht ihr da zunächst einen Strich durch die Rechnung ...
Das Kritiker-Feedback zu dieser romantischen Thrillerkomödie fiel desaströs aus. Christopher Klausnitzer von
Filmstarts.de findet sie „weder spannend noch romantisch und nur selten lustig“, was an den „zahlreichen Schwächen bei Drehbuch und Inszenierung“ liege. Daniel Krüger urteilt bei
Moviereporter.de, dass «Einmal ist keinmal» „ausschließlich Versatzstücke des Genres, bekannte Textzeilen und austauschbare Charaktere“ biete und „die zahlreichen Logiklöcher […] schlussendlich den roten Faden der Geschichte“ kappen würden. Einige US-Kritiker bemängeln zudem die fragwürdigen Botschaften des Films.
Stephen Whitty würde ihn aufgrund der Charakterisierung der Hauptfigur als sexistisch bezeichnen, glaubt aber, dies nicht zu können, „weil er hauptsächlich von Frauen produziert, inszeniert und geschrieben wurde“, weshalb er ihn „stattdessen als hohl, schmalzig und amateurhaft“ einstuft. Auch Heigls Schauspielkunst wird stark kritisiert, so auch in den
New York Daily News, wo Elizabeth Weitzman statuiert, dass «Einmal ist keinmal» „das Paradebeispiel“ dafür sei, dass Heigl „dazu tendiert, ihre Rollen mit einer abstoßenden Mischung aus Unsicherheit und Borstigkeit“ auszufüllen.
OT: «One for the Money» von Julie Anne Robinson. Mit: Katherine Heigl, Jason O'Mara, Daniel Sunjata, John Leguizamo, Sherri Shepherd und Debbie Reynolds
«Chronicle»
Die befreundeten Jugendlichen Andrew (Dane DeHaan), Steve (Michael B. Jordan) und Matt (Alex Russell) befinden sich auf einem Roadtrip und halten eifrig jede Minute auf Video fest, als sie auf einem Feld eine ungewöhnliche Entdeckung machen. Bald darauf verfügen die zu Albernheiten neigenden Halbstarken über unerklärliche Kräfte, scheinen unter anderem Telekinese zu beherrschen. Mit ihren neuen Fähigkeiten spielen sie sich und ihrer Umgebung kleine Streiche, die sie ebenfalls filmisch festhalten. Aus den juvenilen Späßen entwachsen jedoch alsbald bedrohliche Dummheiten, was wiederum zu einem handfesten Streit zwischen den Freunden führt. Unter ihnen herrschen verschiedene Auffassungen, wie sie mit ihren Superkräften umzugehen haben und ob diese als wert zu schätzende Gabe oder als auszunutzende Allmacht zu betrachten sind. Die Situation droht zu eskalieren …
Die Redaktion von
Moviejones.de findet, dass Regisseur Josh Trank mit seinem Kinodebüt vielen erfahrenen Kollegen und insbesondere den Machern anderer Found-Footage-Filme vorführt, wie man mit dieser Erzählform und Handkameras umzugehen habe. Statt unerkennbarer Bilder böte seine Inszenierung „einige wirklich spektakuläre Szenen“, welche zudem den Realitätsbezug wahren würden, so dass der Film „eine persönliche und streckenweise bedrückende Atmosphäre“ behielte. Unterm Strich sei «Chronicle» „fast Pflicht im Kino“. Christian Merkel zieht bei
Gamestar.de das Urteil, dass «Chronicle» auf gelungene Weise „zwei Genres, die im Kino bislang nicht zueinandergefunden haben“ zusammenführe: „Superhelden-Filme und Coming-of-Age-Dramen.“ Die Jungdarsteller seien „engagiert bei der Sache, um die vielen Facetten der Geschichte auch auf die Gesichter der Charaktere zu übertragen.“ Im
Philadelphia Inquirer merkt Stephen Rea an, dass «Chronicle» „eine aufregend erfinderische Variante eines alten Genres“ sei und dass die „spaßige Geschichte, die sich zunehmend düster entwickelt, die Fantasien nerdiger Jungs mit kinotauglichem Flair“ umsetzt.
OT: «Chronicle» von Josh Trank. Mit: Dane DeHaan, Michael B. Jordan, Michael Kelly und Alex Russell
«My Week With Marilyn»
Colin Clark (Eddie Redmayne) absolvierte so eben sein Studium an der Oxford University, da ergattert er bereits eine Anstellung am Set des heiß erwarteten Films «Der Prinz und die Tänzerin». Es ist zwar bloß ein schlecht bezahlter Job ohne große Verantwortung, aber immerhin erhält Clark so die Möglichkeit, unter dem legendären Regisseur Sir Laurence Olivier (Kenneth Branagh) zu arbeiten und der noch berühmteren Marilyn Monroe (Michelle Williams) zu begegnen. Deren Ehemann, der Drehbuchautor Arthur Miller (Dougray Scott) befindet sich gerade auf einer Reise nach Paris, als Clark innerhalb einer Woche die Filmdiva fernab vom Arbeitsstress intensiv kennenzulernen.
Das Drama, das Michelle Williams einen Golden Globe sowie eine Oscar-Nominierung einbrachte, biete Williams in den Augen von Hannah Pilarczyk die Gelegenheit, ihr ganzes Talent unter Beweis zu stellen. Wie Pilarczyk auf
Spiegel Online ausführt, obliegt es nämlich „bei aller Gewitztheit von Buch und Regie“ dennoch der Hauptdarstellerin, „den Film zu tragen und ihm Wahrhaftigkeit zu verleihen.“ Besonders begeistert zeigt sich Dimitrios Athanassiou von
MovieMaze.de, der findet, dass Williams „die Monroe derart natürlich und mit einem hohen Maß an Charme“ verkörpert, „als hätte sie ihr Leben lang nichts anderes getan.“ Aber nicht nur Williams lobt er in hohen Tönen: „«My Week with Marilyn» besitzt alles, was ein fesselnder Film braucht. Eine gute Geschichte, leichtfüßig erzählt, doch nie oberflächlich; charmante wie authentische Darsteller; Humor; Tragik; Romanze; und wunderschöne Bilder, voller Magie.“ Für Stefanie Bäurle ist das Drehbuch hingegen ein Schwachpunkt, wie sie auf
OutNow.ch erläutert. Das Skript scheint ihrer Meinung nach „auf Shuffle gestellt, und gewisse Szenen wiederholen sich immer wieder, so dass der Film gar nie richtig vorankommt.“ Auch die Regieführung sei ausbaufähig, so dass sich das Betrachten des Films allein für Williams' Performance lohne.
OT: «My Week With Marilyn» von Simon Curtis. Mit: Michelle Williams, Kenneth Branagh, Eddie Redmayne, Emma Watson und Judi Dench
«Im Reich der Raubkatzen»
Keith Scholey und Alastair Fothergill, die Regisseure hinter der erfolgreichen Naturdokumentation «Unsere Erde», wählten als Schauplatz ihrer jüngsten Zusammenarbeit die Masai Mara in Kenia, welche zu den artenreichsten Gebieten der Erde gehört. Innerhalb von mehr als zwei Jahren Drehzeit entstand ein Naturfilm, der dem Publikum das Leben afrikanischer Raubkatzen näher bringen soll, indem er sich auf den Lebensweg verschiedener Tiere konzentriert. Zu denen zählt eine junge Löwenmutter, die sich bei einem Jagdunfall verletzt und hinter dem Rudel zurückfällt. Außerdem verfolgen die Tierfilmer zwei Löwenpatriarchen: Einen, der seine Söhne um sich sammelt, und einen, der der Übermacht angreifender Junglöwen weichen muss. Des Weiteren wird von einer alleinerziehenden Geparden-Mutter erzählt, die ihre fünf Neugeborene vor Hyänen, Löwen und Geiern bewahren muss.
Der Disney-Naturdokumentation attestiert Bianka Piringer von
Cinefacts.de „Pioniereigenschaften“. Sie lobt vor allem die Nahaufnahmen während der Jagd sowie die Geräuschkulisse, die „mit ihrer Nähe und Deutlichkeit“ verblüffe. René Claßen vom
film-dienst hingegen sieht aufgrund des deutlichen narrativen Fadens in diesem Film keine Dokumentation mehr, sondern „ein Werk reiner Fiktion“. Er wünscht sich, man könne „den salbungsvollen Worten, die die Aktionen der Tiere im Sinne menschlicher Emotionen deuten“ entgehen, um die gelungenen Bilder besser zu würdigen. In der US-amerikanischen Filmpresse findet der im Original von Samuel L. Jackson gesprochene Kommentar weniger Kritik, so findet Lou Lumenick von der
NY Post, dass „Eltern Erzähler Samuel L. Jackson zu schätzen wissen, weil er dafür sorgt, dass es nicht zu kitschig wird.“ Auch Kritiker der Erzählungen können diese leichter verzeihen, Tom Russo vom
Boston Globe etwa sieht die Narrative als „manchmal forciert“ an, und gibt der Dokumentation dennoch eine positive Bewertung.
OT: «African Cats» von Keith Scholey und Alastair Fothergill