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Die Kritiker: «SOKO Kitzbühel: Und nichts war wie zuvor»

Story:
Es trifft Karin Kofler und ihren Vater Hannes wie ein Blitz: Otto Pfeiler, wegen schweren Raubs mit Todesfolge zu lebenslanger Haft verurteilt und seit achtzehn Jahren im Gefängnis, will wegen Haftuntauglichkeit vorzeitig entlassen werden. Pfeiler ist todkrank, eine Befürwortung seitens der Koflers würde seine Chance erhöhen. Das zwingt Karin und Hannes, die tragische, gänzlich verdrängte Vergangenheit der Familie aufzuarbeiten und endgültig abzuschließen. Bei dem Überfall, vor 18 Jahren mit einem Komplizen verübt, war Irene Kofler, Karins Mutter und Hannes´ Ehefrau, erschossen worden.

Verletzt wurden bei dem Feuergefecht auch Markus Schindler, ein Mitarbeiter der Geldtransportfirma, und Otto Pfeiler. Otto wurde verhaftet, bestritt die Schüsse und verriet seinen Komplizen nicht. Der und das geraubte Geld blieben verschwunden. Bis heute.
Judith Amtmann, die Gefängnisleiterin, Ottos Vater Anton Pfeiler, ein Autohändler und Sandra, die Tochter des Verurteilten, könnten helfen, den Komplizen aufzuspüren und herauszufinden, wer von beiden Karins Mutter getötet hatte. Stattdessen dreht sich die Spirale der Gewalt aufs Neue.

Darsteller:
Kristina Sprenger («Vitasek?») als Karin Kofler
Jakob Seeböck («Die Lottosieger») als Lukas Roither
Andrea L'Arronge («Geld.Macht.Liebe») als Gräfin Schönberg
Heinz Marecek («Lindenstraße») als Hannes Kofler
Vadim Glowna («Borgia») als Anton Pfeiler
Tonio Arango («Hand in Hand») als Otto Pfeiler
Tanja Raunig («Tatort») als Sandra Pfeiler

Kritik


Für die Prime-Time muss man natürlich umdenken. Einfach einen «SOKO»-Ottonormalfall zu nehmen und ihn auf die doppelte Laufzeit strecken, würde nicht funktionieren. Für die neue Folge von «SOKO Kitzbühel – Und nichts war wie zuvor», die am 6. April um 21.15 Uhr im ZDF laufen wird, muss man sich also vielleicht einen besseren Hook einfallen lassen als für die Vorabendversion, um die Zuschauer bei der Stange zu halten.

Hier will man die Hauptfigur emotional in den Mordfall offenbar mehr integrieren als das in Krimis üblich ist. Karin Koflers Mutter wurde zwar schon vor achtzehn Jahren erschossen, doch nun kommt endlich die Gelegenheit, Klarheit über die damaligen Ereignisse zu finden. Doch dafür müssen Karin und ihr Vater das Gnadengesuch des Mannes unterzeichnen, der wegen des damals begangenen Raubüberfalls mit Todesfolge hinter Gittern sitzt.

Was könnte man aus einem solchen Thema nicht alles machen, beziehungsweise mit entsprechend interessanten Figuren da nicht alles erzählen? Hier bleibt man hingegen nur an der Oberfläche, grast die emotionalen Haltestellen zwar pflichtbewusst ab, vertieft jedoch nie. Man will um jeden Preis ein Krimi sein und verspielt damit die vielen Möglichkeiten, die sich aus der Prämisse hätten ergeben können. Eine vielschichtige Beleuchtung der Figuren, die sich mit Rache, Vergebung und unverarbeiteten Wunden auseinandersetzen müssten, findet hier kaum statt.

Schauspielerisch ist die Arbeit solide, während vor allem die Leistung der Episodendarstellerin Tanja Raunig positiv auffällt. Doch genauso wie das Drehbuch von Martin Ambrosch wenig herausragend ist, so versickert auch die szenische Umsetzung von Regisseur Olaf Kreinsen in der «SOKO»-Mittelmäßigkeit. Das Krimi-Line-Up des ZDF am Freitag fällt also auch in dieser Woche wieder vollkommen belanglos aus.

Das ZDF zeigt das «SOKO Kitzbühel»-Special an Karfreitag ab 21.15 Uhr.
05.04.2012 09:55 Uhr Kurz-URL: qmde.de/55956
Julian Miller

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Tags

SOKO Kitzbühel

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