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Christoph Maria Herbst: ‚Ich bin auf meine Weise immer noch sprachlos‘

Das hat es so noch nie gegeben: Als die Produktionsfirma Brainpool im Dezember letzten Jahres Fans der Fernsehserie «Stromberg» dazu aufrief, in die Produktion des Films zu investieren, hatte wohl niemand mit einem solchen Zuspruch gerechnet. In Rekordzeit war das anvisierte Ziel von einer Million Euro erreicht, das Kinoprojekt damit gesichert. Hauptdarsteller Christoph Maria Herbst sprach mit Quotenmeter.de bei der Weltpremiere seines neuen Films «Das Haus der Krokodile» über den aktuellen Status des «Stromberg»-Kinofilms und eine mögliche Rückkehr als Alfons Hatler in einem weiteren «Wixxer»-Teil.

Wie schwer fällt Ihnen die Verwandlung von einer Figur wie «Stromberg» in einen Kinderfilm-Charakter?
Gar nicht schwer. Das sind immer eigene Aufgaben, die dann in ihrer ganz eigenen Zeit stattfinden. Wenn ich weiß, dass ich «Stromberg» drehe, dann habe ich eine entsprechende Vorbereitungszeit dafür. Und wenn ich weiß, dass ich jetzt «Das Haus der Krokodile» drehe oder jedwede andere Figur in jedwedem anderen Film, dann gibt es da auch wieder eine Vorbereitungszeit für. Es hat dann immer viel mit Disziplinierung und Konzentration zu tun, das ist dann eine überschaubare Zeit, und danach ist man auch wieder froh, dass man den Schnäuzer wieder abrasieren kann oder sich sein Haar wieder wachsen lassen kann. Und das man wieder man selbst sein kann.

Kollege Bastian Pastewka dreht momentan die sechste Staffel seiner Serie «Pastewka». Können wir wieder mit Gastauftritten von Ihnen rechnen?
Nein.

Warum nicht? Hat Pastewka nicht angefragt?
Er hat nicht angefragt. Und hat auch verständlicherweise nicht angefragt, weil ich ja schon mitgespielt habe. Wir wollen die Leute ja nicht langweilen.

Wie überrascht waren Sie davon, dass die Finanzierung zum «Stromberg»-Film in Rekordzeit gesichert wurde?
Ja, ich bin auf meine Weise immer noch sprachlos. Wir hatten ja ein dreimonatiges Fenster geöffnet, vom 15. Dezember bis zum 15. März, und dass man uns dann innerhalb von sechs Tagen die Bude dermaßen einrennt und auch noch auf den Kopf stellt… Also ich weiß, dass Brainpool, die ja die Produzentin ist, intern meinte, „wenn es 600.000 bis 700.000 Euro werden, dann ist ja auch schon geil“ und die restlichen 300.000, die kriegen wir schon noch irgendwo her. Aber dass wir nach sechs Tagen den Sack zumachen konnten, dass, wie wir Banker sagen, es überzeichnet war, damit hat niemand in seinen kühnsten Träumen gerechnet.

Das ist ja auch eine große Ehre für «Stromberg».
Das ist ein Traum. In der Haut von Ralf Husmann möchte ich jetzt natürlich nicht stecken, weil der jetzt dazu verdammt ist, ein kongeniales Buch zu schreiben.

Wie weit sind denn da die Entwicklungen? Können Sie schon Details verraten?
Würde ich gerne, wenn ich es könnte, aber ich glaube, selbst Ralf Husmann weiß noch nicht, wo die Reise hingeht. Das ist auch einer von denjenigen, die nur unter Druck arbeiten können, und noch ist der Druck nicht ausreichend. Aber wir können, glaube ich, alle sicher sein, dass er ein tolles Buch hinlegen wird, weil ihm das mit den ersten fünf Staffeln, wie ich finde, auch gelungen ist. Ein bestimmtes Niveau hat «Stromberg» in den Büchern nie verlassen. Es gibt vielleicht Dellen und hier und da könnte man mal sagen: „Hmmm, ich weiß nicht genau“, aber der Trend und die Richtung stimmten bisher immer. Mit «Dr. Psycho» hat er bewiesen, dass er ja auch 45-Minüter hinkriegt und ein Kinofilm braucht natürlich nochmal eine andere Dramaturgie. Aber das muss man dem Husmann nicht erklären. Der kann seinen Job.

Besteht bei Erfolg des «Stromberg»-Films die Möglichkeit, einen weiteren zu produzieren? Das Geld würde ja sicherlich zusammenkommen.
Das weiß ich nicht. Step by Step. Jetzt haben wir gerade erstmal die fünfte Staffel an den Start gebracht, freuen uns darüber, wie die DVD sich verkauft und dass die Leute uns da nach wie vor die Stange halten. So einen Kinofilm jetzt zu machen, der auf einer Fernsehserie fußt, ist ja ein unerhörtes Ding. «Türkisch für Anfänger» scheint das ja gerade gut zu schaffen, wenn man sich die ersten Zahlen anguckt. Das ist natürlich toll. Damit öffnet sich wieder eine neue Tür und Ängste gehen vielleicht dadurch auch weg, dass man sich sowas traut. Wir denken momentan nur daran.

Ein weiteres Projekt befindet sich noch in der Gerüchteküche: «Triple WixXx» mit Ihnen als Alfons Hatler. Kommt da was?
Die kreativen Köpfe sind ja nun mal Kalkofe, Welke und Pastewka. Über letzteren sprachen wir schon, der dreht gerade seine eigene Staffel. Welke hat, wie man so sieht und hört, ja nun auch genug zu tun. Die machen ja alle zu viel, die Jungs. Das, was ich weiß, ist, dass wenn es «Triple WixXx» gäbe, dass dann Hatler auch dabei wäre. Und wenn die so schöne Momente für ihn finden wie in «Der Wixxer» und «Neues vom Wixxer», dann will ich natürlich auch dabei sein. Ich freue mich jetzt erstmal auf «Kreutzer kommt», weil wir da jetzt im Mai den zweiten Film drehen werden.

Herr Herbst, vielen Dank für das Interview.
25.03.2012 10:32 Uhr Kurz-URL: qmde.de/55712
Janosch Leuffen

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Christoph Maria Herbst

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