Weil Gottschalk die «Tagesschau» schwächt, wollen die ARD-Intendanten der Zeit zufolge aus dem Produktionsvertrag aussteigen.
Eines muss man dem ARD-Vorabendformat
«Gottschalk live» lassen: In der Relaunch-Woche (seit Montag wird die Show auch On Air sichtbar) wurde umgebaut – und die Zuschauerzahlen sind angestiegen. Bislang verfolgten im Schnitt 1,28 Millionen Menschen ab drei Jahren die Sendung, in der Woche zuvor waren es 0,18 Millionen weniger. Das ist ein Anstieg auf niedrigem Niveau, aber es ist einer. Dennoch machen schon seit Tagen Spekulationen über ein baldiges Ende des Formats die Runde und die aktuelle Ausgabe der Welt nährt diese weiter: Am Montag, also am Tag als der Relaunch einsetzte, sollen sich die ARD-Intendanten mehrheitlich dafür ausgesprochen haben, vorzeitig aus dem Produktionsvertrag auszusteigen. Ein konkreter Beschluss, so das Blatt, sei dies noch nicht, sondern lediglich das Stimmungsbild der Intendanten.
Ziel ist es, dass «Gottschalk live» bis zum 20. April zehn Prozent Marktanteil erreichen soll – also das doppelte von dem, was er momentan holt; eine schier unlösbare Aufgabe. Dennoch: Die Intendanten wollen die weitere Entwicklung – und somit also auch den angefangenen Relaunch – noch weiter betrachten.
Einige der ARD-Führenden störten sich zuletzt nämlich nicht nur an den Quoten, sondern auch an der Qualität der Sendung, will die Welt in Erfahrung gebracht haben. Zudem wird bemängelt, dass inzwischen sogar die Reichweiten des Nachrichtenflagschiffs «Tagesschau» betroffenen seien: Diese sind seit dem Start der Gottschalk-Show auf hohem Niveau gesunken. Sollte sich die Meinung der Intendanz manifestieren und man bis Mitte April wirklich aus dem Vertrag aussteigen, dann würde im Sommer wohl die letzte Ausgabe der Gottschalk-Sendung laufen.