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Die Kritiker: «Katie Fforde: Sprung ins Glück»

Story


Kay Foster hat das heimatliche Gestüt "Winley" nicht mehr betreten, seitdem ihre Stiefschwester Kays Jugendliebe geheiratet hat. Als sie jedoch von ihrem Vater George erfährt, dass dort ein unkontrollierbares Virus wütet, das die Existenz des Gestüts gefährdet, schiebt die renommierte Tierärztin ihre Gefühle beiseite und reist in ihre alte Heimat, das Hudson Valley - eine malerische Gegend im amerikanischen Bundesstaat New York. Von ihrer Stiefmutter Esther wird sie alles andere als herzlich empfangen. Esther befürchtet, dass die Ehe ihrer Tochter Alison durch Kay gefährdet werden könnte. Ein Verdacht, der nicht unbegründet ist, denn schon bald macht Eric Kay Avancen.

Kay würde am liebsten wieder abreisen, als ihr Vater plötzlich stirbt. Esther macht Kay Vorwürfe, den herzkranken George zu sehr aufgeregt zu haben und an seinem Tod eine Mitschuld zu tragen. Ihre Anschuldigungen bleiben nicht folgenlos: Kay fühlt sich verantwortlich. Um das Lebenswerk ihres Vaters vor dem Verkauf zu retten, entschließt sie sich trotz aller Widerstände zu bleiben. Denn nur die Heilung der Pferde und vor allem die Siegesprämie für den Gewinn eines Vielseitigkeitsturniers für das beste Pferd im Stall könnten bei den Banken einen Aufschub des Verkaufs bewirken.

Leider laufen Kays Bemühungen zur Rettung des Gestüts jedoch alles andere als glatt. Immer neue Rückschläge muss sie einstecken. Als dann plötzlich der Champion Pacer erkrankt und sein Start beim Rennen gefährdet ist, kommt bei ihr der Verdacht auf, dass jemand ihre Arbeit sabotiert. Schnell hat sie Jake Garber in Verdacht, den attraktiven und geheimnisvollen Trainer, der noch vor seinem Tod von ihrem Vater eingestellt wurde. Dabei hat jemand ganz anderes seine Finger im Spiel, und Kay erkennt fast zu spät, was auf dem Gestüt wirklich vor sich geht.

Darsteller
Uschi Glas («Ein Schloss am Wörthersee») als Esther Foster
Sabrina White («Die Komiker») als Kay Foster
Heiko Ruprecht («Der Bergdoktor») als Jake Garber
Oliver Bootz («Kreuzfahrt ins Glück») als Eric West
Rolf Becker («In aller Freundschaft») als George Foster
Mariah Katharina Friedrich («Man liebt sich immer zweimal») als Alison West
Markus Böker («Forsthaus Falkenau») als Rupert Stone

Kritik
Ob «Rosamunde Pilcher», «Inga Lindström» oder eben «Katie Fforde». Was sonntags im ZDF läuft, ist televisionäre Dutzendware ohne Herz oder Verstand. Die qualitativen Unterschiede zwischen den einzelnen Filmen sind da nur graduell, markante Abweichungen vom konventionellen Standard sucht man vergeblich. Die Rahmenbedingungen und Plotelemente sind die immer gleichen; das Einzige, was sich ändert, sind die Handlungsorte. «Inga Lindström» spielt im idyllischen Schweden, «Rosamunde Pilcher» auf dem Land bei der englischen Upper Class und «Katie Fforde» eben im versnobbten Upstate New York. Überall dort also, wo die Reichen unter sich sein können und vom Leben der übrigen 99% nichts mitbekommen.

Mit der Realität hat das selbstverständlich nichts zu tun. Denn bei Leuten vom Schlag derer, die man uns am Sonntag bei einer neuen Ausgabe der «Katie Fforde»-Reihe vorstellen wird, würde wohl längst die Occupy-Bewegung im Vorgarten campieren. Der Foster-Clan hat dagegen ganz andere Probleme: Die Tierärztin Kay liegt im Klinsch mit ihrer intriganten Schwiegermutter Esther, weil sie nach dem Tod ihres Vaters zusammen mit ihrer Stiefschwester Alison und Esther ein Drittel des imposanten Gestüts hält und die Zukunft des Unternehmens ganz in ihrer Hand liegt, weil sich gerade ein Virus breitmacht und die Bank langsam doch mal wieder Geld sehen möchte. Doch damit nicht genug. Alison ist auch mit dem Verflossenen von Kay verheiratet und hat mit ihm eine Tochter. Wenig überraschend, dass da alte Wunden wieder aufbrechen werden. Die Themen sind klar: Liebe, Betrug und Kitsch.

Der neue «Katie Fforde»-Film (Drehbuch: Claudia Krachtovil und Kerstin Österlin, Regie: Helmut Metzger) ist dabei insgesamt einer der besseren der Reihe, was an sich jedoch nicht viel mehr heißt, als dass man auf die größten Debilitäten verzichtet und ein absolutes Mindestmaß an Glaubwürdigkeit anstrebt. Denn die Kerneigenschaften, die man von diesem Sendeplatz kennt, sind auch hier vorhanden. Die Handlungsmotive der Figuren sind schwammig, die Konflikte trivial und vom Reißbrett, die Bearbeitung der „Themen“ (immerhin gibt es sie zumindest ansatzweise) undifferenziert und suggestiv.

Hauptdarstellerin Sabrina White versucht zu retten, was zu retten ist, wenn man sich angesichts ihrer Credits («Die Komiker», «Grünwald Freitagscomedy») auch manchmal fragt, ob man hier nicht in einer Parodie gelandet ist. Spätestens wenn Uschi Glas auftritt, ist diese Hypothese aber verflogen. Denn während White möglichst natürlich zu spielen versucht, ergibt sich Glas der maßlosen Emotionalisierung, die man von dem Genre kennt. Ein Film, der reif für die Notschlachtung ist.

Das ZDF strahlt «Katie Fjorde: Sprung ins Glück» am Sonntag, den 18. März 2012, um 20.15 Uhr aus.
17.03.2012 08:00 Uhr Kurz-URL: qmde.de/55559
Julian Miller

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Tags

Katie Fforde

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