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«Tatortreiniger» gewinnt Grimme-Preis

«neoParadise» und «Stromberg» gehen dagegen leer aus. Alle Gewinner des Preises im Überblick.

Die ZDFneo-Überflieger Joko und Klaas können mit ihrer Sendung «neoParadise» in diesem Jahr nicht den Adolf Grimme Preis entgegennehmen. Die Jury des Grimme-Instituts hat in der Kategorie Unterhaltung dagegen die neue NDR-Serie «Der Tatortreiniger» (Foto) ausgezeichnet. Preisträger sind hier Hauptdarsteller Bjarne Mädel, Regisseur Arne Feldhusen, Drehbuchautorin Mizzi Meyer sowie Benjamin Ikes für den Schnitt. Ein weiterer Preis im Bereich Unterhaltung ging an das Tele5-Format «Walulis sieht fern» mit Moderator Philipp Walulis. Die beiden Sendungen konnten sich in ihrer Kategorie nicht nur gegen «neoParadise» durchsetzen, sondern auch gegen prominente Formate wie «Pastewka», «Stromberg» und «Danni Lowinski». Auch wurde kein Spezialpreis in der Unterhaltung vergeben, für den unter anderem die Moderatoren des «Eurovision Song Contest 2011» (Anke Engelke, Judith Rakers, Stefan Raab) sowie die Schauspieler des Münsteraner «Tatort» nominiert gewesen waren.

In der Kategorie Fiktion verleiht das Grimme-Institut Preise an die Koproduktion «Homevideo» von ARD, NDR und BR und an die Filme «Liebesjahre» (ZDF), «Die Hebamme – Auf Leben und Tod» (ZDF/ORF) sowie «Ein guter Sommer» (ARD/HR). Das hochgelobte ARD-Projekt «Dreileben» wird ebenfalls ausgezeichnet; die Regisseure Christian Petzold, Dominik Graf und Christoph Hochhäusler (Foto, v.r.) erhalten einen Grimme-Preis "Spezial".

Der Bereich Information & Kultur wird fünf Mal mit Auszeichnungen gewürdigt: Es gewinnen die Dokumentationen «Geschlossene Gesellschaft – Der Missbrauch in der Odenwaldschule» (ARD/SWR/HR) von Luzia Schmid und Regina Schilling und «Alarm am Hauptbahnhof – Auf den Straßen von Stuttgart 21» (ARD/ SWR) von Wiltrud Baier und Sigrun Köhler für Buch und Regie. Weiterhin erhält Rosa von Praunheim für seinen Doku-Film «Die Jungs vom Bahnhof Zoo» (rbb/NDR) einen Grimme-Preis, zudem «The Other Chelsea» (ZDF) von Autor und Regisseur Jakob Preuss sowie die Regisseurin Sabine Michel und Autorin Maria Wischnewski für ihr dokumentarisches Porträt «Mein Leben – Die Fotografin Sybille Bergemann» (ARTE/ZDF).

Insgesamt werden in diesem Jahr zwölf Formate ausgezeichnet, davon jeweils fünf in den Kategorien Fiktion und Information & Kultur sowie zwei in Unterhaltung. Zudem werden Sonderpreise vergeben (siehe Ende des Artikels). Die Preisverleihung findet am 23. März in Marl statt. Live ist sie im Internet-Stream auf 3sat.de sowie zeitversetzt im Fernsehen auf 3sat ab 22.25 Uhr zu sehen. Moderator der Gala ist Michael Steinbrecher.

Die Gewinner (fett hervorgehoben) und Nominierten des diesjährigen Grimme-Preises im Überblick:

Fiktion:


«Tatort: Das Dorf» (ARD/HR)
«Die letze Spur – Alexandra, 17 Jahre» (Sat.1/ORF)
«Es ist nicht vorbei» (ARD/SWR/rbb)
«Die Hebamme – Auf Leben und Tod» (ZDF)

«Ein guter Sommer» (ARD/HR)


«Hand in Hand» (ZDF)
«Polizeiruf 110: Cassandras Warnung» (ARD/BR)
«Der Brand» (SWR)
«Kehrtwende» (ARD/WDR)
«Tatort: Ausgelöscht» (ARD/rbb/ORF)
«Das große Comeback» (ZDF)
«In den besten Jahren» (ARD/WDR)
«Tatort: Der Tote im Nachzug» (ARD/HR)
«Liebesjahre» (ZDF)
«66/67 – Fairplay war gestern» (ARTE/ZDF)
«Homevideo» (ARTE/NDR/BR)
«Nacht ohne Morgen» (ARD/WDR)
«Es war einer von uns» (ARTE/ZDF)
«Die Lehrerin» (ARTE/ZDF)
«Salami Aleikum» (ZDFneo/ZDF)

Serien & Mehrteiler
«Ijon Tichy- Raumpilot» (ZDFneo/ZDF)
«Verschollen am Kap» (ZDF)

Spezial:
Anneke Kim Sarnau und Charlie Hübner als Ermittlerduo in den Polizeirufen 110 „Feindbild“ und „… und raus bist du“ (ARD/NDR)

Dominik Graf, Christoph Hochhäusler und Christian Petzold für die Idee, Konzeption und Umsetzung des Formats «Dreileben» (ARD/BR/Degeto/WDR)

Burkhard Althoff (Redaktion Das kleine Fernsehspiel) und Milena Bonse (Zentralredaktion Neue Medien) für das crossmediale Projekt «Wer rettet Dinah Foxx?» (ZDF)

Kultur:


«Die Wahrheit über Dracula» (ARTE/HR)
«Auf Teufel komm raus» (WDR/BR)
«Geschlossene Gesellschaft – Der Missbrauch an der Odenwaldschule» (ARD/SWR/HR)
«Auf der Suche nach Peter Hartz» (ARD/SWR/WDR)
«Gott bewahre! – Die Welt der ultraorthodoxen Juden in Israel» (ARTE/SWR)
«Mein Leben – Flake» (ARTE/ZDF)
«Teufels Werk und Gottes Beitrag» (WDR/BR)
«Abgefackelt – Wie Ölkonzerne unser Klima killen» (ARTE/NDR)
«Die Wolke – Tschernobyl und die Folgen» (ARTE/MDR)
«Alarm am Hauptbahnhof – Auf den Straßen von Stuttgart 21» (ARD/SWR)
«Mein Leben mit Carlos» (ARTE/ZDF)
«Holding Still» (ARTE/WDR)
«Mein Leben - Die Fotografin Sibylle Bergemann» (ARTE/ZDF)
«45 Min. – Schmutzige Schokolade» (NDR)
«Die Jungs vom Bahnhof Zoo» (rbb/NDR)
«Girls in Popsongs» (ARTE/rbb)
«Kongo-Müller: Eine deutsch-deutsche Geschichte» (ARTE/ZDF)
«Reine Männersache» (ZDF)
«The Other Chelsea» (ZDF)
«Kinshasa Symphony» (WDR/rbb)

Serien & Mehrteiler
«Sportclub History» (NDR)
«Der Marker» (ZDFkultur/ZDF)
«Hitlers Polizei» (ARD/rbb/WDR)

Unterhaltung:


«neoParadise» (ZDFneo/ZDF)
«Let’s Dance» (RTL)
«Die Bülent Ceylan Show» (RTL)
«Cover my Song» (VOX)
«Walulis sieht fern» (Tele5)
«heute-show» (ZDF)
«Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs» (WDR)
«Konspirative KüchenKonzerte» (ZDF.kultur/ZDF)
«Die Show des Scheiterns» (ZDF.kultur/ZDF)
«Pelzig hält sich» (ZDF)
«Klein gegen groß – das unglaubliche Duell» (ARD/NDR)
«Pastewka» (5.Staffel) (Sat.1)
«Danni Lowinski» (2.Staffel) (Sat.1)
«Stromberg» (5.Staffel) (ProSieben)
«Der Tatortreiniger» (NDR)

Spezial:
Anke Engelke, Judith Rakers und Stefan Raab für den Aufsehen erregenden Opening Act und die Gesamtpräsentation der Final-Sendung des Eurovision Song Contest 2011 (ARD/NDR)

Die Autoren Johannes Büchs, Matthias Grübel, Martina Hauschild, Alicia Anker, Julian Amershi und den Sprecher Robert Missler für die Produktion der Rubrik „NNN – Neueste Nationale Nachrichten“ in der Satire-Sendereihe «Extra 3»“ (NDR)

Das Schauspielerteam des Münster-«Tatorts» mit Jan Josef Liefers, Axel Prahl, Christine Urspruch, Mechthild Großmann, Frederike Kempter und Klaus D. Clausnitzer für langjährige herausragende Leistung in der humoristischen Fernsehunterhaltung (ARD/WDR).


Gewinner des Sonderpreises 2012


«Mein Leben – Die Fotografin Sybille Bergemann» (ARTE/ZDF) erhält neben dem Grimme-Preis auch den Publikumspreis der Marler Gruppe. Zusätzlich werden hier noch Uwe Mann für die Bildgestaltung und Ann-Christin Hornberger für die Redaktion ausgezeichnet.

Den mit 10.000 Euro dotierten Sonderpreis Kultur des Landes Nordrhein-Westfalen erhält die Reihe «Du bist kein Werwolf» (Ki.KA/WDR), in der in kind- und jugendgerechter Art vielfältige Fragen zum Thema Pubertät behandelt werden. Namentlich ausgezeichnet werden hier Moderator Ralph Caspers, Redakteurin Manuela Kalupke und Produzent Ralf Dölfs.

Das Eberhard-Fechner-Förderstipendium der VG Bild-Kunst geht in diesem Jahr an die Regisseurin Brigitte Bertele für ihren Film «Der Brand» (SWR). Sie erzählt darin die Geschichte einer jungen Frau, die nach einer Vergewaltigung nicht mehr ohne den Kontakt zu ihrem Peiniger leben kann.

Die Besondere Ehrung des Stifters des Grimme-Preises erhält in diesem Jahr, wie bereits im Januar bekanntgegeben, die Schauspielerin Hannelore Hoger für ihre besonderen Verdienste um das deutsche Fernsehen.
13.03.2012 13:16 Uhr Kurz-URL: qmde.de/55498
Jan Schlüter

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Grimme-Preis

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