Wie erfolgreich war die Mischung aus Castingshow und Boxen für RTL? Und wer bestand gegen diese starke Konkurrenz?
Wenn RTL einen Klitschko-Kampf überträgt ist diesem der Tagessieg praktisch sicher. Und deshalb wundert es wenig, dass sich auch an diesem Samstag
«RTL Boxen» deutlich vor der Konkurrenz positionierte. Schon der «Countdown» lief ab 22.10 Uhr nach der ersten Mottoshow von
«DSDS», die diesmal 5,69 Millionen Fans sowie der 27,9 Prozent der Zielgruppe zum Einschalten bewegen konnte, mit 6,60 Millionen Interessenten durchaus beachtlich. Lag der «DSDS»-Gesamtmarktanteil noch bei 17,8 Prozent wurde dieser nun auf 22,4 Prozent gesteigert. Kurz vor dem Kampf, also gegen 22:52 Uhr stieg Reichweite noch einmal auf ausgezeichnete 10,37 Millionen Menschen, der Marktanteil lag bereits bei 39,8 Prozent bei allen sowie noch besseren 45,6 Prozent in der Zielgruppe. Der eigentliche Kampf konnte einige Minuten später sogar noch eine Schippe drauf legen: Mit 12,26 Millionen Boxfans gelang es den Kölnern beim Gesamtpublikum sowie in der Zielgruppe die 50-Prozent-Marke zu durchbrechen. In Zahlen heißt das, dass 50,3 Prozent bei allen und 53,8 Prozent in der Zielgruppe resultierten. Dass bei diesen Werten kein Sender mithalten konnte erklärt sich wohl von selbst, jedoch gab es zum Beginn der Primetime doch den ein oder anderen erfolgreichen Verfolger von «DSDS».
Da wäre einmal das ZDF, dass mit
«Unter Verdacht: Die elegante Lösung», einem deutsch-italienischer Kriminalfilm, mit 5,17 Millionen Menschen sowie 16,1 Prozent Marktanteil offensichtlich den Nerv der Zuschauer traf. Beim jungen Publikum waren gute 7,7 Prozent zu holen.
«Kommissar Stolberg» verlor anschließend deutlich auf 3,87 Millionen, muss sich aber mit den ermittelten 12,7 Prozent, die er teilweise gegen den Countdown bei RTL holte, nicht verstecken. Volkstümliche Musik in der ARD kam zur besten Sendezeit zumindest bei den Über-50-Jähirgen gut an. Das
«Musikantenstadl» erreichte exakt 5,00 Millionen Zuschauer sowie gute 15,9 Prozent. Somit landete man im Primetime-Ranking auf Platz drei. Erwartungsgemäß zeigte das junge Publikum der ARD-Übertragung die rote Karte, da aus dieser Gruppe nur 0,40 Millionen Menschen einschalteten, was für den Sender nur 3,3 Prozent bedeutete.
VOX schlug sich in der Zielgruppe mit dem Spielfilm
«Big Mamas Haus 2» kaum besser als Das Erste, hier führten 0,54 Millionen Werberelevante zu für VOX-Verhältnissen viel zu schlechten 4,5 Prozent Marktanteil. Insgesamt versagte man mit 2,8 Prozent ebenfalls auf ganzer Linie. Überraschenderweise steigern konnte sich ab 22.10 die Wiederholung von
«Ice Age 2». 1,13 Millionen Interessenten führten nämlich zu 5,8 Prozent bei den jungen Menschen. Werte, die für VOX aufgrund der starken Konkurrenz sehr zufriedenstellend sind.
Ein interessantes Bild zeigten die Abende bei ProSieben und Sat.1. Der jeweils erste Film des Abends, eine TV-Premiere, konnte beide Male überzeugen, eine anschließende Wiederholung musste dann bei beiden Sendern gegen den Klitschko-Kampf deutlich federn lassen. So kam
«The Lazarus Project» bei ProSieben ab 20.15 Uhr noch auf 2,47 Millionen Fans sowie 13,5 Prozent Marktanteil bei den Werberelevanten, womit Platz zwei in der Zielgruppe zu holen war, während Sat.1 mit
«Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen» etwas schlechtere 2,14 Millionen Menschen sowie 11,6 Prozent der 14- bis 49-Jährigen unterhielt.
«Die Fährte des Grauens» kam im Anschluss bei der roten Sieben nur auf 1,12 Millionen Zuschauer sowie magere 6,1 Prozent, in Sat.1 versagte zu späterer Stunde
«Beauty Shop» mit nur 1,13 Millionen Zuschauern und 7,8 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen auf ganzer Linie. Beim Gesamtpublikum lag man mit 4,4 Prozent auf Augenhöhe mit VOX.
Der Serienabend bei RTL II ist indes erneut als Flop abzustempeln.
«Law & Order: New York» unterhielt zur besten Sendezeit nur 0,80 Millionen Menschen, was in der Zielgruppe denkbar schlechte 3,5 Prozent Marktanteil zur Folge hatte. Eine weitere Folge der Serie kam rund 45 Minuten später auf bessere 4,7 Prozent, bevor zwei Folgen
«Flashpoint – Das Spezialkommando» auf 3,5 und 3,6 Prozent Marktanteil bei den Werberelevanten zurückfielen. Dass trotz starker Konkurrenz aber mehr möglich ist, zeigte in der Zwischenzeit kabel eins, das auf die gleiche Programmfarbe setzte. Bei drei Episoden von
«Navy CIS» lagen die gemessenen Werte zwischen 1,30 und 1,79 Millionen Zuschauern. Startete man in der Zielgruppe mit 5,6 Prozent bereits auf Senderschnitt, sah es für die zweite Folge mit 6,5 Prozent sogar noch besser aus. Die letzte Episode kam ab 22:15 Uhr sogar auf 8,5 Prozent und selbst beim Gesamtpublikum sah es mit 6,4 Prozent blendend aus.
© AGF in Zusammenarbeit mit der GfK/TV Scope/media control. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.