Der Fernsehkonzern aus Unterföhring hat das Jahr 2011 mit einem Rekordergebnis abgeschlossen.
Gerade erst hat sich mit Andreas Bartl ein prägendes Gesicht aus der ProSiebenSat.1-Gruppe verabschiedet, da meldet der Konzern auch schon ein neues Rekordergebnis. Den Sendermarktanteilen von Sat.1 konnte Bartl nicht auf die Beine helfen, den Finanzzahlen der Sendergruppe wohl schon, so scheint es. Der Konzernumsatz stieg jedenfalls um satte sechs Prozent auf nun 2,759 Millarden Euro. Der bereinigte Jahresüberschuss aus den fortgeführten Geschäftsbereichen stieg um 12,4 Prozent auf 309,4 Millionen Euro.
Wenn man nun noch die nicht-fortgeführten Bereiche berücksichtigt, das sind vor allem die belgischen und niederländischen Gesellschaften, die im Sommer 2011 veräußert wurden, so erwirtschaftete der Konzern einen Jahresüberschuss von 685,3 Millionen Euro. Im Jahr zuvor waren es noch 357,2 Millionen.
Der früher von erheblichen Schulden geplagte Senderverbund senkte seinen Verschuldungsgrad von Faktor 3,3 auf 2,1. Die Netto-Finanzverschuldung sank um etwa 40 Prozent auf nun 1,818 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Konzern damit erheblich verbessert, damals lag die Verschuldung noch bei 3,021 Milliarden Euro. Mehr als eine Milliarde Euro Schulden haben die Verantwortlichen somit abgebaut. Wichtig hierbei war vor allem der Verkauf der Gesellschaften in Belgien und den Niederlanden. Dieser Schritt brachte der Sendergruppe noch einmal zusätzlich 335,8 Millionen Euro ein.
Thomas Ebeling, Vorstandvorsitzender der ProSiebenSat.1-Gruppe, kommentiert das Ergebnis des Konzerns so: “2011 war ein weiteres Rekordjahr für ProSiebenSat.1. Die gute Umsatzdynamik der ersten drei Quartale haben wir im Schlussquartal beibehalten. Dadurch konnten wir auf Jahressicht unsere Zielmarke beim recurring EBITDA deutlich übertreffen und das Nettoergebnis überproportional steigern.”
Erst im Oktober des vergangenen Jahres habe man die “Vier-Säulen-Wachstumsstrategie” vorgestellt. “Auf dieser Basis wollen wir bis 2015 den Umsatz der Gruppe um 750 Millionen Euro gegenüber 2010 steigern. Schon jetzt haben wir rund 25 Prozent der angestrebten 750 Mio Euro erzielt und sind daher zuversichtlich, das gesamte Wachstumspotenzial bis 2015 zu realisieren. Um dieses Ziel zu erreichen, werden wir die Meilensteine aus unserem Strategieplan in allen Säulen umsetzen”, so Ebeling weiter. Man wollte die Vernetzung zwischen TV und den Online-, Pay- und mobilen Angeboten vorantreiben.
Ebeling erklärte außerdem, dass man mit der Red Arrow Entertainment Group in den wachstumsstakren asiatischen TV-Markt einsteigen wolle. Dazu werde man in den nächsten Wochen eine Zweigstelle in Hong Kong eröffnen. “Die Medienindustrie befindet sich in einem Transformationsprozess. Wir sehen das als große Chance, die wir mit Unternehmergeist, Innovationskraft und exzellenter Umsetzung nutzen wollen", so der Vorstandvorsitzende. Für 2012 rechnet das Unternehmen mit weiterem Wachstum von Umsatz und operativem Ergebnis. Der Konzern versicherte, dass der Start in das erste Quartal bislang gut verlief.