►   zur Desktop-Version   ►

MDR setzt Maßnahmen nach Millionenbetrug um

Nach dem KI.KA-Betrugsfall führt MDR-Intendantin Karola Wille einen Maßnahmenkatalog ein. Dieser soll vermögensschädigende Handlungen in Zukunft verhindern.

Die neue MDR-Intendantin Karola Wille hat einen Bericht über den KI.KA-Millionenbetrug vorgelegt, nach dem systemische "Schwachstellen konsequent aufgedeckt und beseitigt" worden seien. In dem Betrugsfall hatten bis 2010 ein Berliner Produktionsunternehmer und ein KI.KA-Herstellungsleiter durch gefälschte Rechnungen den Sender um 4,6 Millionen Euro geprellt.

Gegen solche vermögensschädigenden Handlungen seien MDR und KI.KA künftig besser geschützt, wie Karola Wille mitteilt. Sie hat dazu einen Maßnahmenkatalog entworfen, der zum größten Teil bereits in den Produktionsablauf umgesetzt worden sei. Dazu gehört unter anderem ein neues internes Kontrollsystem und die Integration des KI.KA in die Verfahren und Abläufe des MDR.

Bis Mitte 2012 sollen alle Maßnahmen greifen. Bereits am 01. Mai treten verschärfte Dienstanweisungen in Kraft, die in Folge des Betrugsskandals überarbeitet wurden. Kernpunkt der neuen Abläufe sei das Vier-Augen-Prinzip: Demnach werden Beauftragung, Beschaffung, die Kontrolle der Leistungserbringung und die Zahlungsfreigabe strikt voneinander getrennt.

Horst Saage, Vorsitzender des MDR-Rundfunkrates, bescheinigt MDR-Intendantin Karola Wille indes einen positiven Amtsantritt: "Die Intendantin hat ihre Hausaufgaben gemacht und den MDR in die Spur zurückgebracht, das Vertrauen der Zuschauer und Gebührenzahler zurückzugewinnen." Wille wurde am 01. November 2011 neue MDR-Intendantin und trat die Nachfolge von Udo Reiter an, der sein Amt zuvor freiwillig niedergelegt hatte.
27.02.2012 15:53 Uhr Kurz-URL: qmde.de/55216
Jan Schlüter

Artikel teilen


Tags

Karola Wille

◄   zurück zur Startseite   ◄

Qtalk-Forum » zur Desktop-Version

Impressum  |  Datenschutz und Nutzungshinweis  |  Cookie-Einstellungen  |  Newsletter