Die RTL-Kuppelshow hat sich zu einem echten Selbstläufer entwickelt und sogar «DSDS» überflügelt.
Eigentlich hatte sich «Der Bachelor» schon längst von den deutschen TV-Bildschirmen verabschiedet. Im Jahr 2003 war das Format erstmals zu sehen. Damals startete die Sendung zwar mit schwachen Werten, der Auftakt erzielte nur 13,2 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen, in den Wochen danach steigerte sich die Show aber kräftig. So kam die erste Staffel des «Bachelors» auf durchschnittlich 17,4 Prozent Marktanteil. Ein Jahr später versuchte es RTL mit der weiblichen Variante der Sendung, der «Bachelorette». Damit gingen die Kölner aber unter und so landete das gesamte Format im Giftschrank. Im Sommer 2011 kündigte der Sender schließlich an, der Show eine neue Chance zu geben. Mit dem Ergebnis können die RTL-Verantwortlichen sehr zufrieden sein.
Der Start verlief am 4. Januar allerdings noch nicht nach Plan. Am Mittwoch ab 21.15 Uhr schalteten lediglich 3,70 Millionen Menschen ein, der Marktanteil beim Gesamtpublikum lag bei unterdurchschnittlichen 10,9 Prozent. Und auch beim werberelevanten Publikum musste man sich mit Werten unterhalb des Senderschnitts begnügen. 2,18 Millionen Zuschauer zwischen 14 und 49 Jahren führten zu 16,7 Prozent Marktanteil.
Doch schon in Woche zwei Ging es für den «Bachelor» spürbar bergauf. 4,19 Millionen Menschen sorgten für einen Marktanteil von 13,5 Prozent. In der Zielgruppe erreichte die Sendung ebenfalls gute 19,4 Prozent. Für die dritte Folge interessierten sich sogar 4,37 Millionen Menschen, der Marktanteil beim Gesamtpublikum blieb aufgrund der allgemein gestiegenen TV-Nutzung an diesem Tag unverändert bei 13,5 Prozent. Beim jungen Publikum gelang es der Kuppelshow erstmals mehr als 20 Prozent Marktanteil zu generieren, mit 20,6 Prozent kann man in Köln sehr zufrieden sein.
Doch das Ende war noch lange nicht erreicht: Am 25. Januar schalteten 4,98 Millionen Menschen ab drei Jahren ein, 3,01 Millionen Menschen waren dabei zwischen 14 und 49 Jahren alt. Der Marktanteil bei allen Zuschauern lag bei starken 15,6 Prozent, in der jungen Zielgruppe wurden 23,5 Prozent Marktanteil gemessen. Sieben Tage später sahen sogar 5,13 Millionen Zuschauer zu, der Marktanteil beim werberelevanten Publikum steigerte sich weiter auf 24,6 Prozent.
Am 8. Februar interessierten sich 4,99 Millionen Menschen für die Sendung. Mit den erzielten 15,1 bei allen und 21,5 Prozent Marktanteil bei den jungen Zuschauern kann RTL sehr zufrieden sein. Natürlich hatte der «Bachelor» durch «Deutschland sucht den Superstar» ein starkes Vorprogramm, welches wohl vor allem in den ersten Wochen wichtig gewesen sein dürfte. Nach und nach versammelte das Format aber eine eigene Stammzuschauerschaft vor den Fernsehgeräten, was am 15. Februar sogar dazu führte, dass die Sendung «DSDS» überflügelte.
5,42 Millionen Menschen sorgten damals für starke 16,3 Prozent Marktanteil. In der Zielgruppe wurden 24,0 Prozent bei 3,28 Millionen Interessierten zwischen 14 und 49 Jahren erzielt. «Deutschland sucht den Superstar» unterhielt eine Stunde zuvor 5,31 Millionen Zuschauer ab drei Jahren, 3,25 Millionen von ihnen kamen aus der Zielgruppe. «Der Bachelor» überragte die Castingshow damit in beiden wichtigen Zuschauergruppen.
Zum Finale brachte es der «Bachelor» noch einmal auf einen neuen Rekord. 5,80 Millionen Menschen sahen sich die Entscheidung von Paul an, dies entsprach einem starken Marktanteil von 17,3 Prozent. In der Zielgruppe reichten 3,45 Millionen Zuschauer für tolle 24,6 Prozent. Mit diesen Werten überflügelte die Kuppelshow erneut die Castingshow «Deutschland sucht den Superstar».
Insgesamt kann man bei RTL sehr zufrieden mit dem «Bachelor» sein. 4,82 Millionen Menschen schalteten durchschnittlich am Mittwoch ab 21.15 Uhr ein, der Marktanteil lag im Mittel bei 14,8 Prozent. Aus der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen konnte man im Durchschnitt 2,91 Millionen Menschen unterhalten, hier wurden 21,9 Prozent gemessen. In beiden wichtigen Zuschauergruppen lag das Format damit über dem Senderschnitt. Die beste Meldung für RTL ist aber, dass die Sendung ihre eigenen Zuschauer gefunden hat und nicht vom Erfolg von «DSDS» abhängig war. Eine weitere Staffel dürfte aufgrund der sehr guten Werte nur noch Formsache sein.