Karneval nur bei älteren Zuschauern beliebt

Karneval beherrscht nach wie vor das Fernsehen - zumindest in den Dritten, wie zum Beispiel beim WDR, ist man in diesen Tagen noch in Feierstimmung. Geht das bei den Quoten?

Köln ist mit Sicherheit die Hochburg der Jecken und dementsprechend passt sich in diesen Tagen auch das Programm des WDR an. Dort laufen schon seit Tagen fast ausschließlich Karnevalssendungen. Doch sind diese auch erfolgreich? Der näheren Betrachtung der Quoten zufolge: Ja, das sind sie - aber eben nur beim Gesamtpublikum ab drei Jahren. Die jungen Zuschauer suchen nach wie vor das Weite, wenn es um Karneval im Fernsehen geht.

So kam um 21.40 Uhr die Marc-Metzger-Show «Blötschkopp und die Rampensäue» zwar auf insgesamt 670.000 Zuschauer und 2,2 Prozent Marktanteil, von den 14- bis 49-Jährigen saßen jedoch nur 80.000 vor den TV-Geräten. Der Marktanteil lag hier bei deutlich unterdurchschnittlichen 0,7 Prozent. Normalerweise erreicht der WDR in dieser Gruppe bis zu ein Prozent, bei allen beläuft sich der Senderschnitt auf ungefähr zweieinhalb Prozent. Mit den ermittelten Werten konnte der WDR also nicht wirklich zufrieden sein.

Danach ging es direkt mit der nächsten Faschingssendung weiter, «Der Geierabend 2012» bezeichnet sich dabei selbst als alternative Karnevalssendung aus Dortmund. 350.000 Leute schalteten ein und verhalfen dem WDR so zu 1,6 Prozent. Auch hier galt: Jüngere Zuschauer waren so gut wie kaum vorhanden. 40.000 Zuschauer und ein Marktanteil von lediglich 0,4 Prozent sprechen Bände. Ab 0.40 Uhr strahlte der WDR dann traditionsgemäß «Die lange Stunksitzung» aus. Die dreistündige Übertragung musste sich allerdings mit nur noch 200.000 Zuschauern zufrieden geben, was angesichts der späten Sendezeit aber sicherlich zu verschmerzen ist. Der Marktanteil schoss im Gegenzug dazu auf 2,6 Prozent nach oben.

Die erfolgreichste Karnevalssendung war in diesem Jahr übrigens erneut «Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht». Mit 5,86 Millionen Zuschauern erreichte die ZDF-Übertragung am Freitag so viele Zuschauer wie keine andere Karnevalssendung. Jedoch setzte sich damit der Abwärtstrend der vorangegangenen Jahren fort: Vor einem Jahr reichte es in der ARD noch zu knapp sechseinhalb Millionen Zuschauern.