Die Trailer der Woche: Lincoln killt Vampire, Joseph Gordon-Levitt kämpft gegen den Krebs und Ewan McGregor fischt Lachse im Jemen.
«Abraham Lincoln: Vampire Hunter»
Deutscher Start: 12. Juli 2012
Historische Stoffe mit übernatürlichen Elementen zu versetzen, liegt derzeit voll im Trend. Losgetreten wurde dieser Boom durch den Roman «Stolz und Vorurteil und Zombies», einem Nachdruck des berühmten Jane-Austen-Standardwerks, dem neue Passagen zugefügt wurden, in denen Zombies für Chaos sorgen. Das Ergebnis ist ein elaborierter, teils morbider, teils unerwartet cleverer literarischer Scherz mit einer gesunden Dosis Albernheit. An einer Verfilmung wird seit mehreren Jahren gearbeitet, aber es kommt immer wieder zu personellen Verschiebungen. Ein Jahr nach Veröffentlichung von «Stolz und Vorurteil und Zombies» legte Autor Seth Grahame-Smith mit «Abraham Lincoln: Vampire Hunter» noch einen drauf: Diese vermeintlich authentische, sich auf lange Zeit verschollene Tagebücher Lincolns beziehende Biografie enthüllt den 16. Präsidenten der USA als immens talentierten Vampirjäger. Dieser Stoff faszinierte Tim Burton und «Wanted»-Regisseur Timur Bekmambetov, die sich eilig an eine Verfilmung machen wollten. Wie man sieht, half deren Beteiligung dem indirekten Nachfolger der Jane-Austen-Zombies. Schließlich stürmt Lincoln wesentlich schneller in die Kinos.
«50/50 Freunde fürs (Über)leben»
Deutscher Start: 3. Mai 2012
Mit der Tragikomödie «50/50» verarbeitet der mit Nebendarsteller Seth Rogen befreundete Drehbuchautor Will Reiser seine eigenen Erfahrungen mit dem Thema Krebs. Somit tritt Rogen nach «Wie das Leben so spielt» schon zum zweiten Mal in einer tragikomischen Auseinandersetzung mit dieser Krankheit auf, wenngleich der schon längst in den USA gestartete «50/50» wesentlich besser bei den Kritikern ankam.
«Lachsfischen im Jemen»
Deutscher Start: 10. Mai 2012
Regisseur Lasse Hallström mag nur wenigen ein Begriff sein, sein bisheriges Filmschaffen dürfte hingegen einen annehmbaren Bekanntheitsgrad genießen. Er drehte nahezu alle ABBA-Musikvideos sowie den berühmt-berüchtigten Streifen «ABBA – Der Film», Cineasten dürften allerdings eher an Hallströms Zusammenarbeiten mit Johnny Depp denken: «Gilbert Grape» und «Chocolat», die beide sehr positiv aufgenommen wurden. In den letzen Jahren brachte der Schwede die eher kritisierten «Casanova»-Adaption und Richard Geres Hunde-Tränenzieher «Hachiko» in die Kinos und verlor somit wohl ein wenig an Profil. «Lachsfischen im Jemen» wiederum sorgte bei seiner Premiere auf dem Filmfest in Toronto für allerhand Lobeshymnen. Es gibt sogar erste Mutmaßungen um eine weitere Oscar-Nominierung für Hallström im nächsten Jahr – derart frühe Prognosen sollte man allerdings stets mit Vorsicht genießen.
«Damsels in Distress»
Deutscher Start unbekannt
«Damsels in Distress» hebt sich im obigen Trailer nur ein wenig von den üblichen College-Komödien ab, der eigentliche Film soll die bereits erkennbaren Differenzen aber noch weiter ausbauen. So wird der mit den aufstrebenden Jungschauspielerinnen Aubrey Plaza («Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt»), Greta Gerwig («Freundschaft plus») und der zur viel versprechenden Darstellerin gewandelten «America's Next Topmodel»-Kandidatin Analeigh Tipton («Crazy, Stupid, Love.») besetzte Film vom Branchenmagazin THR als anspruchsvolle Campus-Komödie gefeiert, die trotz gewisser Makel sehr gut unterhält. Regisseur und Autor Whit Stillman wird als einzigartig beschrieben, und seine trockene, dennoch herzliche Komödie spiele in einer leicht verschrobenen Welt, die Stillman sehr gut entfalte.