Am vergangenen Freitag ging die erste Staffel von «The Voice of Germany» zu Ende. Wie kam die etwas andere Castingshow bei den Nutzern unseres Forums an und welche Änderungsvorschläge haben sie für die im Herbst anlaufende zweite Staffel?
Wenige Minuten nach 23 Uhr stand am Freitagabend fest, dass Ivy Quainoo die erste Staffel von
«The Voice of Germany» als Siegerin verlässt. Die 19-Jährige aus Team The BossHoss schaffte anschließend mit ihrer Single "Do You Like What You See" innerhalb weniger Stunden den Sprung in die Top 3 der größten Download-Portale Deutschlands. Ein Erfolg, der laut Juror Xavier Naidoo nicht nur von kurzer Dauer sein soll, denn der Soulstar aus Mannheim kündigte an, mit den besten Künstlern dieser Staffel vor allem auf Nachhaltigkeit setzen zu wollen. Doch die Show, die mit den Blind-Auditions und den Battles anfänglich für grandiose Einschaltquoten sorgte, musste im Zuge der Liveshows etwas an Relevanz einbüßen. Wie kamen die Siegerin, das Finale und die erste Staffel dieser Sendung im Allgemeinen bei den Forenusern an?
Auch in unserem Forum war Ivy Quainoo bereits im Vorfeld des Finales die eindeutige Favoritin der User, in einer Umfrage kam die gebürtige Berlinerin auf 65 Prozent der Stimmen. Damit verwies sie ihre Konkurrenz deutlich auf die hinteren Plätze, wo letztendlich Kim Sanders mit 22 Prozent vor Michael Schulte (13 Prozent) und Max Giesinger landete. Mit dem Endergebnis war demnach auch der Großteil der User sehr zufrieden, denn genau diese Reihenfolge ergab auch die Auswertung aller Zuschauerstimmen der Sendung. So lobte
Smudy, dass "Ivy einfach die beste Entwicklung in den Shows" gemacht hat,
PaGePost bezeichnete sie als "absolut verdiente, sehr sympathische Siegerin" und auch
Bobby fand sie "im Finale total klasse". Auch ihr Siegersong sorgte fast durchgehend für positive Resonanz: Bei
DougHeffernan kam er "richtig super" an,
Fernsehfohlen bezeichnete ihn gar als "musikalischen Leckerbissen". Etwas anders sah es
Kunstbanause, für den "Michael am besten" gesungen hat und in dessen Gunst Ivy auch noch hinter Kim landete. Jedoch gestand er ein, dass "die Top 3 qualitativ so dicht beieinander gewesen sind, dass es fast schon egal ist, wer von denen gewonnen hat". Auch
Fairy hätte sich über einen Sieg von Michael Schulte "noch ein bisschen mehr gefreut".
Beim Resümee der gesamten Staffel fiel das Urteil im Forum auch weitgehend positiv aus.
Molino fühlte sich "stets wirklich gut unterhalten" – auch von der Jury, "mal abgesehen von einigen krassen Fehlentscheidungen", die nicht nur aus seiner Sicht vor allem von Xavier Naidoo und Rea Garvey gefällt wurden. Bei Ersterem sprach der User von einer großen Treffsicherheit bei der Ausmusterung der besten Kandidaten, während Rea vor allem für seine Entscheidung zu Ungunsten von Percival Duke im Viertelfinale auf Kritik stieß.
shefted sah zwar einen ärgerlichen "Qualitätsverlust in den Live-Shows", fühlte sich jedoch ab dem Halbfinale wieder "sehr gut" und auf einem hohen Niveau unterhalten. Neben dem hohen gesanglichen Niveau und der Professionalität der Künstler konnte vor allem auch Moderator Stefan Gödde überzeugen, der unter anderem für
Mangold&Palm-Fan der "genau richtige" Moderator war.
Fairy "fand ihn am Anfang etwas blass", sah jedoch eine spürbare Entwicklung in seinem Moderationsstil und auch
Basil konnte er positiv überraschen. Auf
Familie Tschiep wirkte er in dieser Staffel "noch etwas zu steif", weshalb er seiner Meinung nach seine Sache noch nicht so gut machte wie Jochen Schropp bei der VOX-Show «X Factor».
Deutlich umstrittener als Gödde waren jedoch nahezu alle anderen mehr oder minder bedeutenden Personalien des Formats. Seine als Backstage-Reporterin fungierende Kollegin Doris Golpashin nervte manch einen bei ihren Moderationen aus dem Greenroom,
max3 empfand sie über die gesamte Staffel hinweg als "nervig" und "sehr unnötig". Auch
stefted wünscht sich, dass sich die Verantwortlichen um ihre Person "Gedanken machen", auf
PaGePost wirkte sie "irgendwie zu überkandidelt". Der mit einigen Kurzauftritten bedachte Notar Dr. Jürgen Jenckel fand ebenfalls nicht die Zustimmung aller Nutzer und gehört unter anderem für
Markus F. "bitte ausgetauscht". Dem schloss sich manch einer an, andere wiederum sahen in ihm eine positive Erscheinung, die dem einen oder anderen Spaß machte.
Besonders kontrovers wurde allerdings vor allem die Jury diskutiert, die nicht bei jedem gut ankam. Für
Kunstbanause lieferten einzig und alleine Alec und Sascha von The BossHoss eine zufriedenstellende Leistung ab, während er Rea für "total unglaubwürdig" hält, er glaubt, dass Xavier "seinen Teilnehmern extrem seinen Stempel aufzudrücken versucht" und Nena seines Erachtens "nicht wirklich Ahnung von Musik hat". Vor allem Letztgenannte stieß auf deutliche Kritik und sollte laut Ansicht vieler User ausgetauscht werden. Manch einer sprach sogar davon, die komplette Jury auszutauschen, laut
Fairy aber auch aufgrund der Glaubwürdigkeit, die "darin begründet ist, dass die Coaches sich ein Team an Sängern ausgewählt haben, die sie wirklich coachen wollen, auch wenn keine Kamera dabei ist". Auch wünschten sich manche mehr Kritik, gerade in den Liveshows. Andere wiederum gaben sich zufrieden mit der Leistung der Jury und hielten keine Veränderung für die Zukunft für nötig.
Gerade für die Liveshows schrieben viele Diskussionsteilnehmer auch einige Modifizierungsvorschläge für die kommende Staffel auf. Laut
Doug Heffernan sollten sich die Macher etwas "für den Übergang in die Liveshows überlegen", da diese zu unspektakulär geraten seien. Die große Bedeutung der Jury bei der Entscheidung über das Weiterkommen der Kandidaten traf nur auf wenig Zuspruch, viele wünschen sich weniger Entscheidungsmacht der Juroren.
Markus F. bezeichnete das Konzept der Entscheidung in der Halbfinalshow als "katastrophal", während sich
Fernsehfohlen für eine "starke Entmachtung" für Nena und Co. aussprach, da sich gezeigt habe, dass "ihre Prämisse nicht Qualität ist". Sehr gut kam jedoch das Konzept an, dass für die Finalshow nicht nur wie gewohnt die Anrufe der Zuschauer über den Sieger entschieden, sondern auch die zwischen Halbfinale und Finale erreichten Downloadzahlen. Viele sprachen sich wie
max3 sogar dafür aus, dies schon "früher zu machen" als erst vor der letzten Sendung. Allerdings sollten dabei die Downloads aller legalen Downloadplattformen ausgewertet werden, erwähnen
smalltown und
Kunstbanause.
Bei der Frage, ob die zweite Staffel verlängert oder verkürzt werden sollte, gingen die Meinungen jedoch stark auseinander. In etwa gleich groß waren die Anteile der Befürworter von Verlängerungen und Kürzungen, während viele Nutzer auch schlicht und einfach der Meinung waren, dass der Umfang des Formats genau richtig war. Generell trafen die Blind Auditions auf durchweg positive Resonanz, während sich ProSieben und Sat.1 bei den Liveshows Gedanken über Modifizierungen im Konzept machen sollten – was auch aus Sicht der Einschaltquoten ein begrüßenswerter Schritt wäre. Insgesamt kann allerdings «The Voice of Germany» als eine qualitativ erfreulich hochwertige Castingshow bezeichnet werden, bei der das hohe Niveau der musikalischen Darbietungen auch stets die Forennutzer überzeugte – wie auch die Siegerin Ivy Quainoo, bei der sich das Forum so einig war wie selten: Sie ist eine würdige Siegerin der ersten Staffel.