Nach anfänglichen Schwierigkeiten mauserte sich die ZDF-Serie am Nachmittag doch noch zu einer akzeptablen Notlösung. Die Quoten von «Herzflimmern» konnte man einige Wochen später tatsächlich toppen.
Anfang des Jahres trennte sich das ZDF endgültig von seiner Daily-Soap «Herzflimmern». Denn die machte ihre Sache bis zum Schluss nicht gut und musste daher schon 77 Episoden vor dem Finale ihren Platz im Nachmittagsprogramm räumen. Stattdessen setzte das ZDF nicht auf eine neue Soap, sondern auf eine Übergangslösung. Seit Januar 2012 laufen um 16.15 Uhr Wiederholungen der 2007 eingestellten Dramaserie «Die Rettungsflieger». Und siehe da: Mit dieser kostengünstigen Variante fuhr das ZDF zuletzt gar nicht mal so schlecht.
Besser als «Herzflimmern» lief es allerdings zum Auftakt am 2. Januar noch nicht. Insgesamt interessierten sich 1,13 Millionen Zuschauer für eine Wiederholung der sechsten Staffel, das entsprach einem Marktanteil von 7,7 Prozent. «Herzflimmern» erreichte im alten Jahr ähnliche Werte. 0,19 Millionen waren zwischen 14 und 49 Jahre alt, der Marktanteil lag bei 3,7 Prozent - selbst für ZDF-Verhältnisse war das zu wenig. Im Schnitt kommen die Mainzer in dieser Gruppe auf circa sechs Prozent. Einen Tag später stieg die Zuschauerzahl an: 1,30 Millionen wurden gemessen, bei den Jungen kamen so leicht bessere 4,4 Prozent zustande.
Am Mittwoch übersprang die Serie dann erstmals die Zehn-Prozent-Marke: Bei insgesamt 1,55 Millionen Zuschauern wurden 10,9 Prozent Marktanteil ermittelt. Dies hat «Herzflimmern» in seiner fast zweijährigen Geschichte nur viermal geschafft. Allerdings haperte es noch ein wenig bei den jüngeren Zuschauern: 0,20 Millionen führten zu mageren 4,2 Prozent. Am Donnerstag und Freitag rutschte man wieder auf 8,6 und 7,8 Prozent Gesamt-Marktanteil ab, die dazugehörige Reichweite lag bei 1,33 bzw. 1,35 Millionen.
In der zweiten Woche wurde es dann noch schlechter. Nur noch 1,24 Millionen waren übrig geblieben, daraus resultierten schwache 8,8 Prozent. Immerhin: Bei den 14- bis 49-Jährigen wurde mit 5,0 Prozent Marktanteil ein neuer Bestwert aufgestellt. 0,23 Millionen Junge sahen am Montag zu. Am 10. Januar 2012 verzeichneten «Die Rettungsflieger» die schlechteste Reichweite aller Zeiten: Gerade einmal 1,10 Millionen Menschen schalteten ein, so wenige wie noch nie zuvor. Das hatte 8,5 Prozent Marktanteil zur Folge. Trotzdem stand schon zu diesem Zeitpunkt fest: Besser als «Herzflimmern» war man damit. Doch wirklich zufriedenstellend war das alles nicht.
Ein wenig freundlicher sah es am Mittwoch aus, als die siebte Staffel startete: 9,8 Prozent Marktanteil waren drin, am Donnerstag holte die Serie denselben Wert. Bei den 14- bis 49-Jährigen holte man an diesem Tag einen Marktanteil von 6,4 Prozent - ein höherer Wert wurde für die Serie am Nachmittag noch nicht ausgewiesen.
In der vergangenen Woche lief es dann rund: Während am Montag nur 1,15 Millionen zusahen, waren es am Donnerstag schon 1,62 Millionen, am Freitag 1,57 Millionen. Die Marktanteile beim Gesamtpublikum schwankten zwischen 8,7 und 11,8 Prozent. Das ist durchaus bemerkenswert, wenn man bedenkt, welche Probleme die Serie anfangs hatte. Dennoch: Eine dauerhafte Lösung scheint auch das ZDF nicht in den «Rettungsfliegern» zu sehen. Deswegen haben die Mainzer eine neue Soap geordert. Diesmal besinnt man sich auf frühere Erfolgszeiten zurück und bringt «Wege zum Glück» mit neuen Geschichten zurück (
wir berichteten). Wann diese dann im Fernsehen zu sehen sein werden, steht noch nicht fest. Solange dürften die «Rettungsflieger» im Programm bleiben.
Der Trend zeigt derzeit nach oben. Fraglich ist nur, wie lange noch. Im Schnitt wurden die 13 besprochenen Folgen von 1,31 Millionen Menschen gesehen, das entsprach beim Gesamtpublikum einem Marktanteil von 9,3 Prozent. Damit dürfte das ZDF momentan gut leben dürfen. Anders sieht das schon bei den 14- bis 49-Jährigen aus, wo die Quote tatsächlich zu niedrig ist: Im Schnitt 0,20 Millionen Junge führten zu 4,4 Prozent Marktanteil. Vor ihrem Ausflug in den Nachmittag liefen «Die Rettungsflieger» übrigens am Vorabend. Dort erzielte die Serie oftmals über zehn, manchmal sogar über 15 Prozent Marktanteil.