In der exklusiven Jahresvorschau 2012 erfahren Sie schon heute, was die nächsten Kinomonate passieren wird.
Das Jahr 2012 hat für Filmjournalisten noch nicht so richtig begonnen. Die größten Meldungen der ersten Kalenderwoche waren Tim Burton, der laut über «Pinocchio» mit Robert Downey Junior nachdenkt, und dass die Disney-Studios für zwei kommende Realfilme Regieanfänger engagiert haben. Wow ... Also, bei solchen Schlagzeilen bleibt einem ja nichts anderes übrig, als in die Zukunft zu blicken. Mittels überaus vertraulichen Kontakten zur Unterwelt sicherte ich mir eine Auswahl an cineastischen Schlagzeilen, die es andernorts erst in den kommenden Monaten geben wird.
Ich bürge für die Authentizität der nachfolgenden Angaben. Zu 75% …
Acht Filme für Oscar nominiert, Stummfilm sahnt ab
Die Nominierungen für den besten Film sind Spielbergs rührseliges Epos «Gefährten», die mit George Clooney auftrumpfende Tragikomödie «The Descandants», Woody Allens «Midnight in Paris», Martin Scorseses bezaubernder Familienfilm «Hugo Cabret», das Rassendrama «The Help», «Moneyball» mit Brad Pitt, der Oscar-unytpische Genrefilm «Drive» mit Ryan Gosling sowie der Stummfilm «The Artist». Letzterer wird außerdem für den besten Hauptdarsteller, die beste Regie, die beste Nebendarstellerin, die beste Musik, das beste Original-Drehbuch, die besten Kostüme, die beste Kameraarbeit, das beste Szenenbild sowie den besten Schnitt nominiert. Am 26. Februar wandert die Hommage an vergessene Filmkünste mit insgesamt fünf Goldstatuetten, darunter für den besten Film, nach Hause. «Fluch der Karibik»-Regisseur Gore Verbinski darf sich auch über einen Oscar freuen: Sein Animationsfilm «Rango» setzte sich gegen die Konkurrenz aus dem Hause DreamWorks und Spielberg durch. «Flight of the Conchords»-Komponist Bret McKenzie erhält für seine Arbeit an «Die Muppets» ebenfalls einen Preis.
Skandal des Oscar-Abends: Billy Crystal kettet sich vor Vergabe des letzten Awards an der Bühnendeko fest, weil er Angst hat, nach der Show wieder in Vergessenheit zu geraten. Weil die Bühnenarbeiter nach Hause wollen, stimmt ABC zu, Crystal auch die nächsten drei Jahre moderieren zu lassen.
«Mission: Impossible 5»-Regisseur bekannt gegeben
Da ist der gute Tom Cruise zu energisch in den Tag gestartet: Mit einer leichten Baileys-Fahne verrät Cruise einem Reporter, wie die Suche nach einem Regisseur für «Mission: Impossible 5» ablief. Aufgrund des Erfolgs von Teil 4 wollte Paramount Pictures schnellstmöglich mit der Arbeit an der Fortsetzung beginnen. Cruise votierte dafür, jemand talentiertes, aber verzweifeltes zu nehmen. Bei den ersten «Mission: Impossible»-Filmen kollidierten sein Ego und das von Brian De Palma beziehungsweise John Woo. Die Arbeiten an Teil 3 und 4 waren angenehmer, brauchte J. J. Abrams doch ein Sprungbrett, um aus dem Fernsehen auszubrechen, und Brad Bird einen sicheren Erfolg im actionhaften Realfilmbereich. Da derzeit allerdings sämtliche Fernseh- und Animationsfilmregisseure mit ihrem Job glücklich sind, klapperten Paramount und Tom Cruise alle einstmals erfolgreichen, nun gescheiterten Regisseure Hollywoods ab. Die Wahl fiel schlussendlich auf Joe Dante, Regisseur von Erfolgen wie «Gremlins» und Flops wie «Loones Tunes: Back in Action» oder «The Hole».
Cruise verriet auch, für einen eventuellen sechsten Teil einem engagierten, mit Spezialeffekten vertrauten internationalen Regisseur den Sprung nach Hollywood ermöglichen zu wollen. Die seien ja ebenfalls gleichermaßen talentiert wie dankbar für diese Chance. Kaum dringt Cruises Aussage ins Internet, macht sich Michael „Bully“ Herbig auf den Weg in die USA. Gerüchteweise wird Christian Tramitz den Superschurken in «Mission: Impossible 6» mimen.
Sci-Fi, Superhelden und Fantasy dominieren die Kinokassen
Die weltweit erfolgreichsten Filme des Jahres sind, wenig überraschend, «Der Hobbit: Eine unerwartete Reise» und «The Dark Knight Rises». Beide konnten die Milliarden-Dollar-Marke knacken. Der unerwartete dritte Rang geht an das Sci-Fi-Epos «John Carter» von «WALL•E»-Regisseur Andrew Stanton. Die Adaption der Urmutter aller Sci-Fi-Romane spülte insgesamt 803 Millionen Dollar in die Kassen. «Die Avengers», Marvels Treffen der Superhelden, nahm weltweit 774 Millionen Dollar ein und scheiterte somit daran, innerhalb der globalen Kinocharts des Jahres in die Top 3 zu kommen. In den USA schaffte es «Die Avengers» jedoch auf den ersten Platz der Jahrescharts. «Scary Movie 5», der unter anderem «Final Destination 5», «Saw» und die «Twilight»-Filme parodiert, wird unterdessen mit 313 Millionen Dollar weltweit zum kommerziell einträglichsten Teil der Parodiereihe. Der am meisten angeklickte und runtergeladene Trailer des Jahres ist wiederum der zu Ridley Scotts Brettspielverfilmung «Monopoly».
Preisverleihungen, Regiebesetzungen und Einspielergebnisse. Drei der wichtigsten Bereiche eines jeden Kinojahres sind somit abgedeckt. Ob meine unheimliche Kristallkugel richtig liegt oder nicht: Auch 2012 wird ein Jahr voller Erwartungen einhaltender, enttäuschender und übertreffender Kinofilme. Und in elf Monaten blicken wir wieder alle zurück, nur um uns zu sagen: Hoffentlich wird 2013 besser.