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Christian Ulmen geht zur Schule, die «New Kids» pöbeln wieder und ein Iraner beschließt zu sterben. Quotenmeter.de stellt die wichtigsten Kinoneustarts der Woche vor.«Jonas»
Schauspieler Christian Ulmen («Herr Lehmann», «Maria, ihm schmeckt’s nicht!») hat neben mehreren denkwürdigen Film- und Fernsehrollen in den letzten Jahren vor allem auch als Verkleidungskünstler in der kultigen Reality-Comedy «Mein neuer Freund» (2005) sowie deren entlarvendem Internetfolgeformat «ulmen.tv» (2008) von sich reden gemacht. Mit seiner neuesten Kinoarbeit «Jonas» setzt er das Erfolgskonzept nun in ähnlicher Weise fort. Für den Film von Robert Wilde, seines Zeichens bereits Regisseur von «Mein neuer Freund», schlüpfte Ulmen für sechs Wochen in die Rolle eines 18jährigen Schülers. Dieser ist bereits mehrfach sitzen geblieben und bekommt nun, begleitet von Kameras, an einer Brandenburger Schule noch eine letzte Chance auf einen Schulabschluss.
Der Clou dabei: Bis auf Ulmens Figur sind alle gezeigten Personen, ebenso wie die Schule an sich, echt. Obendrein sollen die beteiligten Schüler und Lehrer zwar in den meisten Fällen nicht völlig im Unklaren über die wahre Identität des „Neuen“ gewesen sein, diesen aber wegen seiner Verkleidung und seines Verhaltens trotzdem wie einen tatsächlichen Mitschüler behandelt haben. Dass dies in Anwesenheit der Kameras und bei Ulmens mittlerweile nicht zu unterschätzendem Bekanntheitsgrad wirklich stets der Fall war, darf natürlich bezweifelt werden. Ob «Jonas» dennoch einen erhellenden und unterhaltsamen Einblick in den deutschen Schulalltag bietet, zeigt sich ab dieser Woche in den hiesigen Kinos.
OT: «Jonas» von Robert Wilde; mit Christian Ulmen.
«New Kids Nitro»
Auch in Deutschland hat sich längst ein kleiner Kult um die niederländische Comedyserie «New Kids» entwickelt. Protagonisten der seit 2007 produzierten und mittlerweile drei Staffeln umfassenden Sketchreihe (von denen bislang jedoch nur die dritte Staffel auch im deutschen Fernsehen zu sehen war) sind fünf asoziale Prolls, die mit Vokuhilafrisur, Goldketten und Jogginghosen unter ständigem Bierkonsum regelmäßig ihr Heimatdorf Maaskantje und die Umgebung durch ihr primitives und rücksichtloses Verhalten unsicher machen. Ziemlich genau ein Jahr nach «New Kids Turbo», dem ersten auf der Serie basierenden Kinofilm, steht mit «New Kids Nitro» nun bereits der zweite Ausflug der fünf Holländer auf die große Leinwand in den Startlöchern. Dabei bekommen sie es diesmal mit einer waschechten und sich rasant ausbreitenden Zombie-Epidemie zu tun, die ihr friedliches Leben in ihrem Heimatdorf bedroht. Um der brenzligen Situation Herr zu werden, sehen sich die fünf Freunde schließlich sogar gezwungen, sich mit den verfeindeten Bewohnern des Dorfes Schjindel zu verbünden.
Trotz dieses unerwarteten Zombieplots bleibt «New Kids Nitro» dabei dem gewohnten Ton und der vulgären, politisch unkorrekten und kompromisslosen Komik durchweg treu. Auch der zweite Film wurde (wie schon sein Vorgänger und die zu Grunde liegende Serie) von Steffen Haars und Flip van der Kuil (die auch zwei der Freunde verkörpern) geschrieben und inszeniert. Darüber hinaus sind die fünf Hauptdarsteller des Originals auch bei ihrem zweiten Kinoauftritt wie üblich für die eigenwillige deutsche Synchronisation verantwortlich, die sich bei den Fans hierzulande großer Beliebtheit erfreut. Für ebenjene ist «New Kids Nitro» wohl auch nach wie vor ausschließlich gemacht, bleibt der kontinuierlich an Schmerzgrenzen entlang manövrierende Humor doch zweifellos Geschmackssache.
OT: «New Kids Nitro» von Steffen Haars und Flip van der Kuil; mit Huub Smit, Tim Haars, Wesley van Gaalen, Steffen Haars und Flip van der Kuil.