Im Interview mit Quotenmeter.de blickt der Fernsehmacher zurück. Wir sprachen über «X Factor», den Erfolg des Specials der «Kocharena» und natürlich auch über «Wer is(s)t besser?».
VOX-Chefredakteur Kai Sturm kann – wie die gesamte Senderführungsriege – recht zufrieden auf das zurückliegende Jahr 2011 blicken. Die Quoten waren – trotz einer leichen Schwächephase in den vergangenen beiden Monaten – sehr stabil. In der Saison 2009/2010 holte die Kölner TV-Station 7,8 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen, 2010/2011 waren es dann 7,6 Prozent. Zwischen Januar und September 2011 lagen die gemessenen Werte sehr stabil bei zwischen 7,3 und 7,7 Prozent. Einzig der Oktober stellte mit genau sieben Prozent bislang eine Ausnahme dar. Mit etwas gemischten Gefühlen blickt der Chefredakteur auf das größte VOX-Projekt des Jahres, die Casting-Show
«X Factor», deren zweite Staffel vor etwas über zwei Wochen zu Ende ging.
Da wäre einmal die inhaltliche Seite, mit der man in Köln überaus zufrieden sein kann. „Wir waren einfach größer, bei den Castings und auch in den Live Shows hat die Bühnengröße, die Lichttechnik zugelegt. Und besonders die Bandbreite und musikalische Qualität der Kandidaten hat sich enorm gesteigert“, freute sich der Fernsehmacher. Und dann wären da aber auch die Quoten, die nicht mit Runde eins mithalten konnten – und das trotz der vorgenommenen Verbesserungen.
Lag das etwa an der anfänglichen Programmierung? Schließlich wurden die ersten Castings sowohl am Dienstag- als auch am schwierigen Sonntagabend gezeigt. „«X Factor» hat mit 9,6 Prozent im Schnitt am Sonntagabend hervorragende Quoten für diesen Sendeplatz bei VOX erreicht. Der Schnitt liegt dort ab 20:15 Uhr bei aktuell 6,7 Prozent innerhalb der jüngeren Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen, daher kann man das nicht so pauschal sagen“, sagte Sturm im Gespräch mit dem Fernsehmagazin Quotenmeter.de.
Den optimalen Sendeplatz für «X Factor» zu definieren sei für VOX nicht einfach. Die teils schwächeren Quoten würden durchaus auch von der stärkeren Konkurrenz herrühren, analysiert der TV-Mann. „Leider mussten wir in diesem Jahr am Dienstag gegen viele hochklassige Fußball-Länderspiele und Champions League Begegnungen antreten und das hat natürlich Einfluss auf die Quoten.“ Zudem sei es nicht einfach, am Dienstagabend ein „show-iges“ Gefühl beim Zuschauer zu erzeugen. Wie dem auch sei, die Verlängerung von «X Factor» ist längst beschlossene Sache, eine dritte Staffel wird 2012 folgen.
Schon Ende Januar setzt VOX – dann immer um 21.15 Uhr direkt nach Daniela Katzenbergers «Natürlich blond» auf das neue Model-Casting
«Das perfekte Model». „Wir machen diese Sendung, weil wir davon überzeugt sind, dass ein weiteres Modelformat seinen Platz finden kann“, gibt sich Sturm zuversichtlich. In der vergangenen Zeit war zu beobachten, dass sich das ProSieben-Pendant «Germany’s Next Topmodel» von den Spitzenwerten des Jahres 2009 ein Stück entfernt hatte. „Im musikalischen Umfeld gibt es die verschiedensten erfolgreichen Castingformate, bei den Models bisher nur ein einziges – der Platz ist da“, ist sich Sturm sicher. In der VOX-Sendung suchen Eva Padberg und Karolína Kurková nach neuen Talenten.
Sturm bestätigt zudem, demnächst weitere Specials der «Kocharena» zu produzieren. Die Sendung holte mit einer „Jetzt kocht die Jury“-Spezial-Ausgabe Mitte November 10,1 Prozent bei den Werberelevanten und stellte damit einen Rekord auf. „Wir werden im Frühjahr weitere Specials produzieren. Nach der tollen «Kocharena»-Quote war die Freude größer als die Überraschung – aber ehrlich gesagt, kann man solch eine Quote nie vorherahnen! Es war einfach eine tolle Sendung mit einem besonders originellen Twist“, zeigt sich Sturm zufrieden. Nicht zufrieden kann er mit dem Abschneiden der Kochshow
«Wer is(s)t besser?» sein, der er nach nur zehn gesendeten Ausgaben wieder aus dem Nachmittagsprogramm verbannen musste. Entsprechend seien keine weiteren Studioproduktionen für den Nachmittag geplant, verriet er Quotenmeter.de. Auch was weitere Showprojekte für die Primetime 2012 betrifft, wollte man sich bei VOX in Köln noch nicht in die Karten schauen lassen.