Ob «Kevin – Allein in New York» auf VOX oder «Verrückte Weihnachten» in Sat.1: Das deutsche Publikum ist in Weihnachtsstimmung und beschert den Sendern gute Quoten, sobald es festlich einhergeht.
Den Tagessieg am Montagabend der Vorwoche verbuchte obligatorisch RTL für sich: Zur besten Sendezeit versammelte
«Wer wird Millionär?» im Schnitt 6,70 Millionen Zuschauer, 20,4 Prozent aller Fernsehenden und 17,0 Prozent der wichtigen Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen vor den Bildschirmen der Republik; die Kuppelshow
«Bauer sucht Frau» kam im Anschluss auf rund 7,47 Millionen Zuschauer, 23,3 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum und 24,3 Prozent Marktanteil in der werberelevanten Bevölkerung. Sat.1 hatte mit der Komödie
«Verrückte Weihnachten» einen seiner besseren Spielfilmprogrammierungen erwischt – durchschnittlich 2,53 Millionen Zuschauer und 12,2 Prozent der Jungen schalteten ein. Am Dienstagabend schwamm VOX auf der vorweihnachtlichen Stimmung mit und unterhielt im Schnitt 2,05 Millionen Zuschauer sowie gute 7,8 Prozent der wichtigen Zielgruppe mit dem Spielfilm
«Mrs. Miracle 2». Bei kabel eins wollte man
«Raus aus dem Messie-Chaos – Rein ins Leben» und erreichte damit rund 1,56 Millionen Zuschauer sowie beachtliche 7,4 Prozent der jungen Bevölkerung.
Am Mittwochabend informierte das ZDF in einer neuen Ausgabe von
«Aktenzeichen XY... ungelöst» durchschnittlich 5,27 Millionen Zuschauer, 16,7 Prozent aller Fernsehenden und 13,3 Prozent der 14- bis 49-Jährigen über aktuelle Kriminalfälle. Sat.1 ging im Gegenprogramm mit der Übertragung der UEFA Europa League baden: Die Partie zwischen Maccabi Haifa und Schalke 04 interessierte im Schnitt nur 2,86 Millionen Zuschauer, 10,4 Prozent des Gesamtpublikums und magere neun Prozent der Werberelevanten.
«The Voice of Germany» bescherte ProSieben am Donnerstagabend erneut einen Quotenrekord: Mit rund 4,86 Millionen Zuschauern, 15,1 Prozent Marktanteil und beachtlichen 28,4 Prozent Zielgruppenmarktanteil schwand die Begeisterung für die neue Castingshow im Vergleich zur Vorwoche nur marginal. VOX übertrumpfte sein Vorwochenergebnis sogar: Nachdem
«Kevin – Allein Zuhause» bereits viele Zuschauer begeisterte, schaffte es
«Kevin – Allein in New York», durchschnittlich 2,34 Millionen Fernsehende und tolle 11,5 Prozent der Jungen zu verzaubern.
Der Freitagabend gehörte erneut
«The Voice of Germany». Im Schnitt schalteten 5,02 Millionen Zuschauer, 16,4 Prozent des Gesamtpublikums und fantastische 30,2 Prozent der wichtigen Zielgruppe bei Sat.1 ein. Gegen ein solch starkes Gegenprogramm hatte RTL keine Chance:
«Wer wird Millionär?» unterhielt mit rund 5,20 Millionen Zuschauern und 16,6 Prozent aller Fernsehenden ab drei Jahren zwar mehr Menschen als die Castingshow der Konkurrenz, doch 12,7 Prozent Marktanteil in der werberelevanten Bevölkerung sind für den Kölner Sender vollkommen indiskutabel. Gut, dass man am Samstagabend mehr entgegenzusetzen hatte: Das Finale von
«Das Supertalent» begeisterte durchschnittlich 6,45 Millionen Zuschauer, 20,8 Prozent aller Fernsehenden und 28,2 Prozent des jungen Publikums – über die 30-Prozent-Hürde schaffte es die Talentsuche allerdings nicht mehr. Das lag wohl auch am Konkurrenten ProSieben, der RTL mit
«Schlag den Raab» Paroli bot. Durchschnittlich verfolgten 3,17 Millionen Zuschauer und 20,2 Prozent der Jungen Raabs Kantersieg. Am Sonntagabend fesselte der vorletzte Fall von Mehmet Kurtulus als Cenk Batu im
«Tatort: Der Weg ins Paradies» rund 6,76 Millionen Zuschauer, 18,5 Prozent aller Fernsehenden und 16,1 Prozent der 14- bis 49-Jährigen – das Erste wurde damit Tagessieger beim Gesamtpublikum. In der jungen Bevölkerung hatte ProSieben mit dem Thriller
«Die Entführung der U-Bahn Pelham 123» die Nase vorn: Im Schnitt schalteten 3,79 Millionen Zuschauer und 19,3 Prozent der Werberelevanten ein. Damit hingen die Münchener erneut den Kölner Sender RTL ab, der mit
«Der Herr der Ringe: Die Gefährten» zwar 2,91 Millionen Zuschauer interessierte, aber nur 16,1 Prozent Marktanteil in der wichtigen Zielgruppe erringen konnte.
...ist
«Das Supertalent». Es hätte viel schlimmer kommen können: Panflötenspieler Leo Rojas wurde von RTL zum «Supertalent 2011» gekürt und verhalf dem Finale der fünften Staffel zu einem gelungenen Ende. Im Schnitt schalteten 6,45 Millionen Zuschauer, 20,8 Prozent aller Fernsehenden und 28,2 Prozent der wichtigen Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen ein. Damit konnte RTL zwar keinen Finalrekord aufstellen, für ein würdiges Ende reichte es aber allemal – zumindest aus Quotensicht.
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«Wer wird Millionär?». Gegen «The Voice of Germany» hatte das Quiz mit Günther Jauch am Freitagabend keine Chance: Zwar unterhielt die Sendung rund 5,20 Millionen Zuschauer und 16,6 Prozent aller Fernsehenden ab drei Jahren, doch in der wichtigen Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen lag der Marktanteil bei nur 12,7 Prozent.
...ist
«Ein Herz für Kinder». 14 Millionen Euro sammelten am Samstagabend prominente Paten im ZDF für die BILD-Hilfsorganisation. Obwohl «Schlag den Raab» und «Das Supertalent» im Gegenprogramm die Massen anzogen, war das Interesse mit durchschnittlich 4,45 Millionen Zuschauern und 14,8 Prozent Marktanteil hoch – einzig bei den 14- bis 49-Jährigen stieß die Spendengala mit nur 4,8 Prozent Marktanteil auf wenig Gegenliebe.
...ist
1,38 Millionen. Er wird seit über zehn Jahren vergeben, ist mit einer Viertelmillion Euro dotiert und wird vom ZDF im späten Abendprogramm versteckt: Die Verleihung des Deutschen Zukunftspreises 2011 erreichte am Mittwochabend gerade einmal 1,38 Millionen Zuschauer und musste sich bei den 14- bis 49-Jährigen mit einem Marktanteil von drei Prozent begnügen. Erschütternd, wie das öffentlich-rechtliche Fernsehen mit Innovationen und unserer Zukunft umgeht.
Deutschland macht sich für Weihnachten bereit: Vorweihnachtliche Spielfilme ebenso wie Festtagsschnulzen hatten in der vergangenen Woche Konjunktur und erfreuten sich bei Sendern wie Zuschauern großer Beliebtheit. Doch auch abseits des Festes passiert einiges: RTL muss sich mit dem Finale der Castingshow «Das Supertalent» abfinden, die in den vergangenen Wochen deutliche Quotenrückgänge zu verzeichnen hatte. Ganz im Gegensatz dazu frohlocken ProSieben und Sat.1 weiterhin, denn das gemeinsame Projekt «The Voice of Germany» hat nicht nur Form angenommen, sondern erstrahlt in vollem Glanze und bringt tolle Quoten. Ansonsten sieht es für Sat.1 weniger rosig aus – bis auf einige Spielfilmsglücksgriffe macht sich Langeweile im Programm breit. Auch ProSieben hat seine gewohnten Baustellen am Montag- und Mittwochabend noch immer nicht behoben. VOX ist mit zahlreichen Spielfilmen erfolgreich, RTL II setzt auf Reality-Kost und schneidet damit besser ab als mit Serienprogrammierungen und kabel eins mischt mit, wo die Quote stimmt – mal beim «Messie-Chaos», mal bei Spielfilmen.