«Kerner» (Sat.1)
„Mein eigenes Urteil ist härter als das des Publikums“, sagte Johannes B. Kerner in einem Interview und setzte damit ein Zeichen. Ein Zeichen dafür, dass ihm seine eigene Sendung inhaltlich missfällt. In der Tat hat sich die Sendung im Laufe des Jahres 2011 gewandelt: Von einem Magazin mit Talks und PR-trächtigen Aktionen hat es sich zu einem reinen Service- und Verbrauchermagazin ohne jegliche Relevanz entwickelt. Die Quoten waren dadurch zwischenzeitlich zwar auf dem Höhepunkt angelangt, wurden nach einer Zeit lang aber wieder dauerhaft schlechter. Auf dem festen Donnerstags-Sendeplatz um 22.15 Uhr nach den US-Serien kam «Kerner» zu selten auf einen grünen Zweig. Deswegen wurde im Oktober 2011 beschlossen, das Format einzustellen. Angeblich ging dies aus einer gemeinsamen Überlegung zwischen Sat.1 und Kerner hervor.
«iss oder quizz» (ZDFneo)
Am Ende halfen auch die guten Kritiken nichts: Weil es intern angeblich zu Produktionsschwierigkeiten gekommen war und sich ZDFneo auch sonst nicht mehr mit der Machart der Sendung anfreunden konnte, wurde das Format Mitte September überraschend eingestellt. Der Vorwurf an die Produktionsfirma Shine Germany: Die Kandidaten seien nicht wie im Fernsehen suggeriert erstmals im Restaurant, sondern schon im Vorfeld über deren Teilnahme informiert worden sein. Im Internet protestierten Fans gegen die Entscheidung von ZDFneo, die Sendung nicht mehr fortsetzen zu wollen. Selbst Mitarbeiter der Produktion bestritten, dass es zu solchen Vorfällen gekommen sei, alles sei spontan und echt gewesen, heiß es damals im sozialen Netzwerk. Mitten in der zweiten Staffel kam das Aus, sodass bis heute noch 24 Ausgaben auf ihre TV-Ausstrahlung warten. Diese werden die Zuschauer wohl nie zu Gesicht bekommen. Aus Sicht der Einschaltquoten kein allzu großes Versäumnis: Im Schnitt kam das 19-Uhr-Format nämlich nicht über 20.000 Gesamt-Zuschauer sowie einem Zielgruppen-Marktanteil von 0,1 Prozent hinaus.
«Marienhof» (ARD)
Nach 4053 Folgen gingen Mitte Juni 2011 die Lichter im «Marienhof» aus. Grund hierfür waren die zuletzt zu schwachen Quoten. Teilweise sahen weniger als fünf Prozent der 14- bis 49-Jährigen zu, auch inhaltliche Änderungen am Konzept brachten keine Besserung. 2009 veränderte man beispielsweise die Kulisse. Doch selbst dieser groß angelegte Relaunch kam bei den Zuschauern nie an. Seit dem Ende der Daily-Soap läuft die «Verbotene Liebe» täglich 50 Minuten lang, von 18 bis 18.50 Uhr.
«Ich weiß, was du letzten Freitag getan hast!» (RTL II)
2011 war definitiv das Show-Jahr für RTL II. Der Sender startete eine ganze Reihe neuer Unterhaltungsshows, flog mit den meisten dieser Formate aber immer wieder auf die Nase. Eine davon trug den skurrilen Titel «Ich weiß, was du letzten Freitag getan hast!» - eine Anspielung auf den 90er-Jahre-Horrorfilm «Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast». In jeder Ausgabe nahmen fünf Freunde teil, von denen einer vor der Sendung in Hypnose versetzt und gefilmt wurde. Dieser wusste jedoch weder, was er während der Hypnose getan hat, noch dass er überhaupt in diese versetzt wurde. Es galt nun einzuschätzen, wie der Ahnungslose in peinlichen Situation reagiert hat. Am Ende bekam der Kandidat einen Preis, wenn er die unangenehmen Szenen zeigen ließ. Moderiert wurde die Show von Gameshow-Veteran Jörg Draeger, der mit diesem Projekt glaubte, sein Comeback feiern zu können. Doch das war weit gefehlt: In der Zielgruppe blieb die Show am Montag um 20.15 Uhr teilweise unter fünf Prozent Marktanteil hängen. Draeger ist inzwischen wieder weg vom Fenster und moderiert hin- und wieder für den eher unbekannten Internetsender Family.TV...
«Psych» (RTL)
Früher gab es mal Zeiten, an denen der RTL-Dienstag unschlagbar war. Mit «CSI: Miami», «Dr. House» und «Monk» gelang es dem Sender nicht selten die 30-Prozent-Marke zu knacken. Selbst dann, wenn im Gegenprogramm Fußballspiele liefen. Allmählich scheint das jedoch vorbei zu sein. Trotzdem lief es auch 2011 immer noch gut für die US-Serien. Für «Monk» sucht man in Köln schon seit Jahren einen geeigneten Nachfolger. Nach diesem Jahr scheint endgültig festzustehen: «Psych» wird das 22.15-Uhr-Problem nicht lösen können. Die erste Hälfte der vierten Staffel verharrte zwischen April und Mai 2011 bei 16,9 Prozent Zielgruppen-Marktanteil. Schon die vorherigen Staffeln holten ähnlich enttäuschende Quoten. Wann RTL die restlichen Folgen der vierten Staffel zeigen wird, steht noch nicht fest.
«talk talk talk» (ProSieben)
Recycling? Nein, danke: Man mag es kaum für möglich halten, aber tatsächlich ist im Jahr 2011 eines der ältesten ProSieben-Formate, nämlich «talk talk talk» mit Sonya Kraus, zu Ende gegangen. Nachdem es in den letzten Sendemonaten am Samstagvorabend nur noch zu unterdurchschnittlichen Quoten gereicht hatte, entschied man sich bei ProSieben dazu, die Clip-Show einzustellen. Im Nachhinein sicherlich eine gute Idee: Alle zehn Ausgaben des Jahres 2011 blieben unter dem Senderschnitt. Nur 8,4 Prozent der Werberelevanten konnten sich für die Schnipsel aus alten ProSiebenSat.1-Talkshows begeistern. Fortan läuft samstags um 19.10 Uhr ein weiterer «Galileo»-Ableger namens «Weltreise». Die Quoten sind seither besser.
«Eins gegen Eins» (Sat.1)
Sex sells: Im Herbst hat Claus Strunz bewiesen, dass Polittalks im Privatfernsehen doch noch was reißen können. Allerdings wohl nur dann, wenn man anzügliche Themen wie Pornos oder Sexualität in den Vordergrund stellt. So geschehen im Oktober 2011, wo unter anderem Lady Bitch Ray zu Gast war und dem Sender 7,5 Prozent Zielgruppen-Marktanteil bescherte. Zuvor waren die Quoten um ein Vielfaches schlechter. Die PR der "Bild"-Zeitung hat daran sicher nicht ganz Unschuld. Eine Woche später fielen die Quoten wieder deutlich, inzwischen hat man sich allerdings bei sechs bzw. fünf Prozent eingependelt. Das sind zwar immer noch Werte unter dem Senderschnitt, für einen Polit-Talk wie diesen aber dennoch zufriedenstellende Zahlen.
«Nur die Liebe zählt» (Sat.1)
Im März 2011 lief die letzte Staffel der Kuppel-Show - allerdings auf einem ungewohnten Sendeplatz; freitags um 19 Uhr. Dafür wurde Sat.1 abgestraft: Im Schnitt sahen nur knapp sieben Prozent der Werberelevanten zu. Pflaume dürfte das nicht weiter gestört haben, hat er doch mit seinem Engagement bei der ARD 2011 einen echten Coup gelandet.
«True Blood» (RTL II)
Binnen eines Jahres zeigte RTL II drei Staffeln der Vampir-Serie. Das ist bemerkenswert und für eine Serien-Produktion hierzulande eigentlich nicht üblich. Belohnt wurde man dafür in Grünwald aber nicht - im Gegenteil. Die erste Runde war am Mittwochabend mit 5,6 Prozent Marktanteil nur mäßig gefragt, Staffel zwei konnte sich auf dem neuen Sendeplatz am Dienstag mit durchschnittlich 5,8 Prozent immerhin stabil halten. Staffel drei jedoch versagte vollkommen und kam - wieder am Mittwochabend - nicht über 4,2 Prozent Marktanteil hinaus. Damit dürfte es für die HBO-Produktion zukünftig schwer werden, in Deutschland noch Fuß fassen zu können. RTL II jedenfalls dürfte nun erst einmal genug von den Blut- bzw. Quotensaugern haben.
«Meine Frau, ihr Vater und ich» (ProSieben)
2011 kam ProSieben auf den Sitcom-Geschmack - und das bei Weitem nicht nur in der Day- und Primetime. Auch morgens waren zwischenzeitlich ältere Sitcoms zu sehen, die eigentlich schon längst in der Versenkung verschwunden waren. So kam es zum Beispiel Anfang des Jahres zum Comeback des NBC-Formats «In-Laws», das hierzulande in «Meine Frau, ihr Vater und ich» eingedeutscht wurde. Gerade einmal 15 Episoden sind von der Sitcom zwischen 2002 und 2003 entstanden, Fans hatten dann im Januar zwei Wochen lang die Gelegenheit dazu, sich die Folgen erneut anzusehen. Oder besser gesagt auf dem Festplattenrekorder aufzuzeichnen, denn der Sendeplatz - montags bis freitags gegen 6 Uhr - ließ zu wünschen übrig. Aus Quotensicht die richtige Entscheidung: Im Schnitt erreichte ProSieben damit nämlich nur 130.000 Zuschauer ab drei Jahren, in der Zielgruppe hatte dies einen äußerst schwachen Marktanteil von 6,1 Prozent.
«Lena - Liebe meines Lebens» (ZDF)
Zuerst Flop, dann Top: Die Serie schlug sich im letzten Sendemonat sehr ordentlich. Allerdings war sie da schon ins Vormittagsprogramm geschoben worden. Auf dem ursprünglichen Sendeplatz um 16.15 Uhr lief es alles andere als prickelnd: Weniger als elf Prozent Marktanteil standen auf der Tagesordnung. Nach nur 180 Folgen war die Wiedemann & Berg-Produktion wieder Geschichte.
«Navy CIS: L.A.» (Sat.1)
Erst am Samstag-, dann am Donnerstagabend: Die Krimiserie «Navy CIS: L.A.» war 2011 sicherlich kein Zuschauermagnet für Sat.1. Gegen «DSDS» hatte man Anfang des Jahres quotentechnisch überhaupt keine Chance und auch donnerstags um 20.15 Uhr hatte man gegen die RTL-Serien wenig zu melden. Nicht selten blieben die Zielgruppen-Marktanteile einstellig.
«Die Wollersheims» (RTL II)
Verrückt geht (nicht) immer: Mit den «Geissens» und den «Wollnys» hat RTL II stets gute Quoten einfahren können. Bei Familie Wollersheim sollte das am Montagabend nicht so recht klappen. Im Schnitt kam die erste Staffel zur besten Sendezeit auf nur 5,3 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe, insgesamt schauten knapp über eine Millionen Leute zu. Ein Erfolg hätte anders ausgesehen.
«The L Word» (sixx)
2006 und 2009 war die US-Serie noch bei ProSieben zu sehen, ehe sie dann 2010 beim Frauensender sixx eine neue Heimat bekam: Die vierte Staffel feierte dort zwischen Januar und März 2011 Deutschlandpremiere. Viele Zuschauer zeigten der Serie aber auch beim nunmehr vierten Anlauf die kalte Schulter: Insgesamt musste sich sixx mit gerade einmal 20.000 Zuschauern sowie einem Zielgruppen-Marktanteil von 0,1 Prozent zufrieden geben. Das war selbst für sixx-Verhältnisse viel zu wenig. Allerdings war der Sender zu diesem Zeitpunkt ausschließlich digital zu empfangen, die analogen Sendeplätze durch das Aus von 9Live kamen erst später hinzu. Gut möglich, dass viele Zuschauer den Sender damals noch gar nicht kannten…
«Schluss mit Hotel Mama - Die WG» (kabel eins)
Die dritte Staffel der Doku-Soap enttäuschte bei kabel eins: Am Dienstagabend wurden von Januar bis März 2011 zwischenzeitlich weniger als fünf Prozent Marktanteil gemessen - zu wenig für kabel eins. Über eine Fortsetzung wurde noch nichts gesagt, angesichts des ernüchternden dritten Durchgangs scheinen neue Ausgaben aber immer weiter in Ferne zu rücken.
«Verrückt nach Meer» (ARD)
Wirklich schlecht lief es für die Doku-Soap am Nachmittag im Ersten zwar nicht, doch von einem durchschlagenden Erfolg konnte wohl auch nicht die Rede sein. Im Schnitt erzielten die zwischen Januar und Februar 2011 gezeigten Ausgaben nur 11,4 Prozent Marktanteil bei Allen; insgesamt schauten 1,64 Millionen Menschen zu. Normalerweise erreicht die ARD beim Gesamtpublikum höhere Quoten. Ob das für eine Rückkehr im Jahr 2012 reicht?
«Die Chaosfamilie» (VOX)
Die australische Familien-Serie sollte den VOX-Nachmittag aufpolieren, blieb aber letztlich im Quoten-Sumpf stecken. Insgesamt wurden die 20 Folgen der ersten Staffel von lediglich 210.000 Zuschauern ab drei Jahren gesehen, 140.000 von ihnen waren zwischen 14 und 49 Jahren alt. Mit im Durchschnitt 1,6 bei Allen und 3,1 Prozent Marktanteil beim jungen Publikum konnte VOX keinesfalls zufrieden sein. Das war ein Grund dafür, weshalb die zweite Staffel ab August 2011 nur am frühen Morgen, um 8.35 Uhr, ihre Free-TV-Premiere feiern durfte. Die erste Runde durfte noch um 16 Uhr ran.
«Kurt Krömer - Die internationale Show» (ARD)
Acht neue Ausgaben der Comedyshow sind 2011 über die Bildschirme geflimmert, erfolgreich waren dabei alle nicht. Die Marktanteile beim Gesamtpublikum schwankten zwischen 6,2 und 8,4 Prozent, die dazugehörige Zuschauerzahl bewegte sich zwischen 670.000 und 850.000. Auch bei den Jüngeren konnte Das Erste nicht punkten, wenngleich man dem Senderschnitt hier etwas näher kam. Der Bestwert der diesjährigen Staffel belief sich auf 8,2 Prozent und wurde gleich mit dem Auftakt am 24. Februar 2011 erzielt.
«Tatort Ausland» (RTL II)
Zuerst ‚Friede, Freude, Eierkuchen‘ mit Familie Geissen und danach ernste Dokus über Morde im Ausland? Nein, das will nicht recht zusammenpassen - und spiegelte sich dementsprechend in den Einschaltquoten wider. Am Montagabend kam das Format bei RTL II um 21.15 Uhr nicht über ungefähr 4,8 Prozent Marktanteil hinaus. Angesichts der Tatsache, dass «Die Geissens» im Vorfeld nicht selten mehr als acht Prozent Zielgruppen-Marktanteil einfuhren, eine herbe Enttäuschung für den Privatsender.
«We are Family» (ProSieben)
Einst war die Doku-Soap ein Aushängeschild des ProSieben-Nachmittags, das zudem auch für gute Quoten zu haben war. Damit war allerdings spätestens im Jahr 2011 Schluss - und führte dazu, dass das Format ganz aus dem Programm genommen wurde. Kein Wunder: Die letzten Ausgaben im März 2011 schafften nur noch einstellige Marktanteile, die Zuschauerzahl lag häufig unter einer halben Million. Inzwischen setzt man um 16 Uhr auf Wiederholungen von Comedy-Serien wie «Stromberg» oder «switch reloaded» - ebenfalls mit wenig Erfolg.
«Schmidt & Schmitt» (Sat.1)
Im direkten Duell gegen die deutschen Fußballerinnen hatte das Format keine Chance. Insgesamt sahen sich im Schnitt nur 1,39 Millionen Menschen die zehn Folgen an, 460.000 von ihnen kamen aus der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen. Beim Gesamtpublikum wurden daher lediglich 7,1 Prozent Marktanteil gemessen, beim jungen Publikum kamen die zehn Folgen auf 6,9 Prozent. Hätte man den Test in der Fußballfreien Zeit vollzogen, hätten wahrscheinlich mehr Leute eingeschaltet.
«Fort Boyard» (kabel eins)
Zum Start lief es für die kabel-eins-Spielshow «Fort Boyard» noch ganz gut: Mit circa 12 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen konnte man schließlich voll und ganz überzeugen. Blöd nur, dass die Quoten in Woche zwei rapide nach unten gingen. Über 700.000 Gesamt-Zuschauer gingen verloren, der Marktanteil in der Zielgruppe sackte auf 7,6 Prozent ab. Gut möglich, dass dies mit den inhaltlichen Veränderungen der Sendung zusammenhing. Dahingehend wurde die Neuauflage Show nämlich von vielen Seiten kritisiert. Im Schnitt reichte es für Staffel eins nur zu 6,4 Prozent Marktanteil. Der Trend zeigte besonders gegen Ende stark nach unten.
«Hand aufs Herz» (Sat.1)
Sat.1 konnte mit der Daily-Soap von Anfang an nicht zufrieden sein: Die Quoten bleiben hinter den Erwartungen zurück. Daher entschloss man sich, die Serie Ende September 2011 einzustellen und stattdessen um 18 Uhr wieder das «Sat.1-Magazin» zu zeigen. Die finalen Episoden gab es jedoch nicht bei Sat.1, sondern beim Schwestersender sixx zu sehen. Für gut einen Monat lang sorgten sie dort für richtig gute Quoten. Teilweise kamen die Folgen auf bis zu zwei Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen. Für sixx-Verhältnisse sehr gute Werte also, für Sat.1 wären solche Zahlen nicht tragbar gewesen.
«Urlaub undercover - erst checken, dann chillen» (kabel eins)
Der Sonntagabend ist für kabel eins schon lange eine Baustelle, auch 2011 fand man gegen die anhaltende Quotenschwäche an diesem Tag kein Heilmittel. Mit den Urlaubstestern erging es kabel eins Ende Februar genauso mies wie auch schon zuvor. Gerade einmal 870.000 Zuschauer wollten die erste Ausgabe um 20.15 Uhr sehen, der Zielgruppen-Marktanteil belief sich auf katastrophale 3,7 Prozent. Drei weitere Ausgaben hielt der Sender dann noch durch, bis man die 70-minütige Sendung aus dem Programm verbannte und durch alte «Abenteuer XXL»-Ausgaben ersetzte. Besserung trat allerdings auch danach nicht ein…
«Wir retten Ihren Urlaub» (RTL)
In der Sommerzeit wollte RTL mit seinen Ferienreportern punkten. Das Interesse an der Doku-Soap mit Ralf Benkö war am Mittwochabend aber gering: Nicht eine einzige der sechs Ausgaben holte bei den Umworbenen Werte über dem Senderschnitt. Im Schnitt wurden 3,00 Millionen Zuschauer gemessen, das hatte extrem schwache 15,4 Prozent Zielgruppen-Marktanteil zur Folge.
«Die Wochenshow» (Sat.1)
Die Erwartungen an die neue «Wochenshow» waren im Vorfeld riesig, war es doch ein weiterer Versuch von Sat.1 gewesen, ein Format aus früheren Erfolgszeiten zu einem Comeback zu verhelfen. Doch was Sat.1 dann im Sommer am Freitagabend ausstrahlte, unterbot sämtliche Erwartungshaltungen der Deutschen - und führte wohl letztlich zu den sinkenden Einschaltquoten. Die Neuauflage der «Wochenshow» wollten sich im Schnitt nur 1,49 Millionen ansehen, daraus ergab sich ein mauer Zielgruppen-Marktanteil von 9,9 Prozent. Ob die Show mit Anchorman Ingolf Lück noch einmal zurückkehrt, steht offen. Auf dem Programmscreening von ProSiebenSat.1, das im Sommer gehalten wurde, hieß es beiläufig noch, dass man eine Fortsetzung für die kommenden Monate plane. Inzwischen aber steht fest: Das Residenz-Theater am Kölner Kaiser-Wilhelm-Ring wurde in ein Luxus-Kino umgebaut. Die Kulissen der «Wochenshow» sind also bereits abgebaut. Damit schwinden die Chancen auf eine baldige Fortsetzung erneut.
«Family Stories» (RTL II)
Schon bevor überhaupt eine Folge des Formats im TV ausgestrahlt wurde, erntete es dank der "Bild"-Zeitung viel PR. Gebracht hat das Ganze allerdings nichts, denn die Quoten waren die meiste Zeit über schlecht. Um 17 Uhr fand die Doku-Soap werktags kein großes Publikum, zwischen Juli und September 2011 kam man nur auf 490.000 Zuschauer. Der Marktanteil in der Zielgruppe bezifferte sich auf ernüchternde 4,9 Prozent. Erst mit der vorerst letzten Ausgabe steigerte man sich auf überdurchschnittliche Werte von bis zu sieben Prozent Marktanteil. Zu diesem Zeitpunkt war es dann aber schon zu spät für eine Umentscheidung: «Family Stories» sollte aus dem Programm verschwinden. Im Januar 2012 kehrt das Format mit neuen Ausgaben auf einem neuen Sendeplatz zurück.
«Verzeih mir» (RTL)
Mit der ersten Staffel der Doku-Soap konnte RTL am Sonntagvorabend noch gute Quoten holen. Im Schnitt sahen 18,3 Prozent der Werberelevanten zu. Als Julia Leischik allerdings zu Sat.1 wechselte und RTL die Moderation der Sendung ab der zweiten Staffel Vera Int-Veen überließ, sanken die Quoten. Und das auf einem ziemlich hohen Niveau: Im Mittel blieben die neuen Ausgaben bei 14 Prozent Marktanteil hängen. Damit lag die Sendung knapp fünf Prozentpunkte unter dem RTL-Senderschnitt.
«The Event» (RTL II)
Das war ein kurzes Event: Die Mystery-Serie überlebte hierzulande nur drei Wochen. Schuld daran waren die extrem schwachen Quoten: Zwar sah es für die erste Doppelfolge am 26. Oktober 2011 mit 6,4 Prozent Zielgruppen-Marktanteil noch ganz ordentlich aus, doch danach krachten die Marktanteile in den tiefroten Bereich. Die nächsten beiden Doppelfolgen holten am Mittwochabend nur 3,5 und 3,6 Prozent - zu wenig für die Ansprüche von RTL II. In den USA erlebte die Serie einen ähnlichen Quotenverlauf. Dort wurde das Format nach 22 Episoden eingestellt. Wann und ob die verbliebenen Folgen im RTL II-Programm ausgestrahlt werden, konnte man uns auf Anfrage nicht mitteilen.
«Fashion & Fame» (ProSieben)
Eigentlich sollte die Designer-Show im Zusammenspiel mit der «Model-WG» für gute Quoten am Donnerstagabend sorgen, daraus wurde aber nichts. Im Schnitt schauten die ProSieben-Sendung weniger als eine Millionen Menschen, die Zielgruppen-Marktanteile lagen bei 6,9 bzw. 6,8 Prozent. Nach zwei Ausgaben zog man deshalb die Reißleine und setzte fortan auf Doppelfolgen von der «Model-WG», die allerdings ebenfalls beim Publikum durchfielen. Die restlichen Ausgaben von «Fashion & Fame» versendete ProSieben dann am Samstagvorabend um 19.10 Uhr, wo die Quoten sogar noch schlechter wurden: Teilweise waren weniger als fünf Prozent der 14- bis 49-Jährigen dabei. Auch sixx nahm sich der Doku-Soap an und erzielte damit nicht mehr als 0,4 Prozent Marktanteil.
«Die Einrichter» (VOX)
VOX und seine Daytime - das ist schon ein Thema für sich. Insgesamt 27 Folgen zeigte der Sender von den «Einrichtern» zwischen Mitte Mai und Ende Juni. Das Ergebnis auf dem Sendeplatz um 14 Uhr fiel dabei äußerst nüchtern aus: Die knapp zweistündige Sendung kam im Schnitt auf nicht einmal fünf Prozent Marktanteil in der werberelevanten Zielgruppe, der Senderschnitt wurde kein einziges Mal übertroffen.
«Hawaii Five-0» (Sat.1)
Vom Top zum Flop: Staffel eins war für Sat.1 noch ein voller Erfolg. Am Sonntagabend kam die US-Serie auf bis zu 17 Prozent Marktanteil. Als man die Serie dann im Herbst aber auf einem neuen Sendeplatz, am Donnerstagabend, zurückholte lief es nicht mehr so gut. Häufig lagen die gemessenen Werte im einstelligen Bereich und damit in einem für Sat.1-Verhältnisse nicht akzeptablen Bereich. Der Privatsender täte also gut daran, die Serie 2012 auf einem neuen Sendeplatz fortzusetzen.
«Die Model-WG» (ProSieben)
Die erste Staffel von ProSiebens «Model-WG» konnte Anfang 2010 immerhin noch zweistellige Werte generieren, bei der zweiten Staffel änderte sich das Bild allerdings gewaltig. Am Donnerstagabend um 21.15 Uhr kam die Doku-Soap auf keinen grünen Zweig. Eine schnellere Ausstrahlung in Doppelfolgen sollte schließlich eine verfrühte Absetzung verhindern. ProSieben hielt also geschlagene vier Wochen durch und strahlte alle sechs Ausgaben aus. Belohnt wurde man dafür aus Quotensicht natürlich nicht: Im Mittel waren nicht mehr als katastrophale 6,5 Prozent Marktanteil drin, bei Allen wurden nur 3,4 Prozent ermittelt. Eine Rückkehr ist mit diesen Quoten ausgeschlossen.
«Sing! Wenn du kannst» (RTL II)
Die etwas eigenwillige Mischung aus Casting- und Gameshow stieß bei vielen Zuschauern im April 2011 auf wenig Gegenliebe. Bei dem Action-Gesangswettbewerb mit Sonja Zietlow traten Menschen an, die trotz widriger Umstände so gut wie möglich ein Lied vortragen mussten. Dabei sollte der Song mit einem fliegenden Mikrofon, kopfüber an einem Bungee-Seil, auf einer Drehscheibe oder auf einem schneller werdenden Laufband dargeboten und eine Jury überzeugt werden. Die zwei jeweils dreistündigen Sendungen sendeten mit 5,2 und 4,4 Prozent Marktanteil völlig an dem Geschmack des jungen Publikums vorbei.
«Endlich Zuhause!» (VOX)
Das Testen in der VOX-Daytime ging auch nach dem Misserfolg der «Einrichter» munter weiter. Mit «Endlich Zuhause!» versuchte man zwischen dem 27. Juni und 1. Juli 2011 eine weitere Doku-Soap mit einer ungewöhnlichen langen Laufzeit von rund zwei Stunden im Programm zu etablieren. Das ging quotentechnisch in die Hose: Im Schnitt kamen die fünf Ausgaben auf dem 14-Uhr-Sendeplatz nicht über 5,4 Prozent Marktanteil hinaus, insgesamt sahen gerade einmal 310.000 Leute zu.
«neoParadise» (ZDFneo)
Auch dieses Format gehört (leider) zu den Flops des Jahres: Jokos und Klaas‘ «neoParadise». Der von vielen Seiten gelobte «MTV Home»-Nachfolger schaffte es zum Start im Oktober 2011 nicht über 20.000 Zuschauer sowie einen Marktanteil von 0,2 Prozent hinaus und lief damit deutlich unter dem Senderschnitt des Digitalsenders ZDFneo. Auch die weiteren Ausgaben im Jahr 2011 konnten sich nicht steigern. Es bleibt nun abzuwarten, wie sich die Quoten 2012 entwickeln werden. Allerdings darf bei all den schlechten Zahlen seitens Media Control nicht vergessen werden, dass die Sendung im Internet sehr beliebt ist: Auf Facebook zählt das Format schon über 21.000 Fans - das ist fast so viel wie die durchschnittliche Reichweite, die im Fernsehen gemessen wird. Aus dem vermeintlichen Geheimtipp kann also im nächsten Jahr also durchaus noch ein Quoten-Erfolg werden.
«Ungeklärte Morde» (RTL II)
Noch ein Format, bei dem das Umfeld einfach nicht stimmig war. Die Doku über «Ungeklärte Morde» lief montags zwar im Anschluss an «Tatort Ausland», doch diese Sendung war wiederrum nach den «Geissens» weniger klug programmiert. So kam es, dass jenes Format bei miesen fünf Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen hängen blieb. Die Gesamt-Reichweite lag dabei immer unter einer Million.
«Die Ärzte» (ZDF)
Der Medizin-Talk mit den beiden Ärzten Dr. Thomas Kurscheid und Joe Bausch war aus Quotensicht noch nie ein Erfolg - auch nach komzeptionellen Änderungen nicht. Deswegen wurde die Sendung Ende August 2011 eingestellt und durch Wiederholungen der Krimi-Serie «Die Rosenheim Cops» ersetzt. Seither läuft es auf dem 10.30-Uhr-Sendeplatz besser: Waren mit dem Ärzte-Talk teils weniger als fünf Prozent Gesamt-Marktanteil zu holen, steigerte man sich mit der wesentlich kostengünstigeren Variante auf bis zu 12 Prozent Marktanteil.
«Worst Week» (Sat.1)
Der 22.15-Uhr-Sendeplatz in Sat.1 ist sonntagabends aktuell für US-Serien vorgesehen. Anfang des Jahres war dies aber noch nicht so. So probierte man sich zwischenzeitlich an US-Sitcoms, neben dem gefloppten «Cougar Town» zeigte man zwischen Januar bis Februar 2011 auch «Worst Week». Lange hielt man jedoch nicht durch: Nachdem die ersten sechs Episoden mit einem durchschnittlichen Zielgruppen-Marktanteil von 6,4 Prozent gnadenlos durchfielen, versetzte man die Serie ins Nachtprogramm. Dort ging sie dann mit ebenfalls weniger rühmlichen Quoten zu Ende.
«Body of Proof» (ProSieben)
Der Mittwochabend ist für ProSieben eigentlich so etwas wie eine Garantie für gute Quoten. Mit den «Desperate Housewives» um 20.15 Uhr hat man jedenfalls auch 2011 eine feste Bank im Programm gehabt. Doch um 21.15 Uhr tat sich ein Serien-Neustart schwer: Die Krimiserie «Body of Proof» blieb bei durchschnittlich 10,1 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe hängen. Das waren allenfalls mittelmäßige Werte und dürften bei ProSieben wohl keine Freudensprünge ausgelöst haben.
«VIP-Charts» (Sat.1)
Die Rankingshow mit Miriam Weichselbraun war schon 2009 kein großer Hit, Sat.1 holte die Sendung dennoch ins Programm zurück. Auf dem neuen Sendeplatz am Samstag um 18.30 Uhr lief es im März aber richtig schlecht: Mit Marktanteilen von 6,3 und 5,8 Prozent in der Zielgruppe war nach zwei Wochen wieder Schluss.
«Das Duell im Ersten» (ARD)
Dass sich die Quizshow mit Florian Weber so lange im Programm des Ersten gehalten hat, darf durchaus als Wunder bezeichnet werden: Von den 495 seit Oktober 2009 ausgestrahlten Ausgaben kamen nämlich nur sieben auf zweistellige Marktanteile. Fast genau zwei Jahre nach der ersten Ausgabe zog Das Erste dann aber die Reißleine.
«Das Model und der Freak» (ProSieben)
Auf der Suche nach einem geeigneten Programm für den 16-Uhr-Sendeplatz hat ProSieben schon so einiges ausprobiert. Dazu gehörte auch die Idee, das Model und den vermeintlichen Freak werktags auf Zuschauerfang gehen zu lassen. Das ging allerdings mächtig in die Hose. Von den 32 Ausgaben, die binnen acht Wochen zwischen August und Oktober 2011 gezeigt wurden, kamen nur zehn auf zweistellige Marktanteile. Ein bitteres Fazit.
«Das Sommermädchen 2011» (ProSieben)
Nur zwei Wochen lang hielt das Casting in der Donnerstags-Primetime durch. Zielgruppen-Marktanteile von 8,2 bzw. 7,7 Prozent waren für ProSieben einfach zu wenig. Die verbliebenen fünf Ausgaben versendete der Sender dann freitags um 16 Uhr, wo der erhoffte Quoten-Erfolg aber ebenfalls auf sich warten ließ. Ohnehin schien es von Anfang an fragwürdig, warum das Format überhaupt erst eine zweite Staffel bekommen hat, denn schon die erste Runde kam 2009 nicht über einen durchschnittlichen Marktanteil von 10,5 Prozent hinaus.
«Typisch Frau - typisch Mann» (RTL)
Vorurteile ziehen eben nicht immer: Das musste RTL mit der Neuauflage von «Typisch Frau - Typisch Mann» erfahren. Die Show wurde mit einem neuen Moderator sowie neuem Konzept wiederbelebt. Anstelle von Günther Jauch führte nun Comedian Dieter Nuhr durch die Show. Viele Zuschauer ließ das aber kalt. Mehr als durchschnittlich 18,6 Prozent der Umworbenen konnte man nicht vor dem Ofen hervorlocken. Für einen Sender, der auf diesem Sendeplatz sonst auf Marktanteile von bis zu 20 Prozent kommt, ist das zu wenig. Die Konsequenz: Bis heute stillschweigt RTL darüber, ob die Sendung jemals fortgesetzt wird.
«Die Harald Schmidt Show» (Sat.1)
Die Quoten der Late-Night-Show lassen mehr als zu wünschen übrig. Nur selten schaffte "Dirty Harry" seit seiner Rückkehr zu Sat.1 zweistellige Marktanteile. Mittlerweile schlägt er sich mit Werten um sechs Prozent in der Zielgruppe sogar noch schlechter als die im März eingestellte «Oliver Pocher Show». Trotzdem wird Sat.1 die Dosis in 2012 erhöhen: Dann wird Schmidt dreimal die Woche, nämlich dienstags bis donnerstags, das aktuelle Geschehen kommentieren dürfen. Die Idee, die dahinter steckt, ist simpel: Mehr Kontinuität könnte zu besseren Quoten führen. Ob dieser Plan aufgeht, wird sich erst zeigen müssen.
«Bingo! Bingo!» (RTL II)
Auf so eine verrückte Idee muss man erst einmal kommen: Eine dreistündige Lottoshow ohne jeden Sinn und Verstand, moderiert von Ross Anthony, unterstützt durch die "Bild"-Zeitung. Das war «Bingo! Bingo!» im Mai 2011. Nicht nur inhaltlich, sondern auch quotentechnisch war die Show ein Desaster: Nur 460.000 Zuschauer sahen sich die Show am Sonntagabend an, der Zielgruppen-Marktanteil belief sich auf katastrophale 2,2 Prozent. Das dürfte RTL II wohl vorerst abschrecken, ähnliche Experimente auf den Zuschauer los zu lassen.
«Primeval» (ProSieben)
Die Dino-Serie musste mit der vierten Staffel viele Zuschauer abgeben. Waren mit Staffel drei noch durchschnittlich 12,6 Prozent Marktanteil drin, kamen Staffel vier und fünf am Montag nicht über 10,7 bzw. 10,1 Prozent hinaus. Nie lief es für die Serie seit dem Start 2007 schlechter.
«Die Borgias - Sex. Macht. Mord. Amen» (ProSieben)
Es mutete schon ein wenig kurios an: Nur wenige Tage nach dem Ende der sechsteiligen «Borgia»-Reihe im ZDF startete ProSieben eine ähnliche Serie mit dem Titel «Die Borgias - Sex. Macht. Mord. Amen». Im Gegensatz zur ZDF-Version ging die ProSieben-Fassung jedoch völlig unter. Am Mittwochabend waren zum Auftakt zwar noch solide 12,2 Prozent Marktanteil drin, doch nach und nach sank das Interesse. Für das Finale am 30. November 2011 interessierten sich dann gerade mal noch 7,3 Prozent der Werberelevanten.
«Die Schnäppchenhäuser» (RTL II)
Bereits 2010 versuchte man bei RTL II vergeblich, die Doku-Soap im Vorabend-Programm zu etablieren. Dennoch erhielt das Format 2011 eine zweite Chance. Diesmal durfte es zwischen Februar und März sogar um 19 Uhr ran. Das ging aus Quotensicht völlig daneben: Im Schnitt schalteten nur 630.000 Zuschauer ein, was einem Zielgruppen-Marktanteil von äußerst mageren 4,8 Prozent entsprach. Sowohl «X-Diaries» als auch «Big Brother» erzielten auf dem 19-Uhr-Sendeplatz bessere Quoten.
«Law & Order» (VOX)
Das wohl größte Problemfeld von VOX war auch in diesem Jahr das Tagesprogramm. Etliche Experimente hat man hier schon gestartet, eines davon lief bis Februar 2011. Mit der US-Krimiserie «Law & Order» sollten die Zuschauerzahlen ab 16 Uhr wieder ansteigen. Zum Leidwesen des Privatsenders ging dieser Plan jedoch nicht auf: Im Mittel wurden die Episoden von lediglich 370.000 Zuschauer gemessen, in der Zielgruppe lag der Marktanteil bei miesen 4,3 Prozent.
«Die Vier» (arte)
Selbst mit jugendaffinen Programmen hat es arte aus Quotensicht nicht leicht gehabt: Die zweite Staffel der deutsch-französischen Produktion «Die Vier» beispielsweise konnte gar nicht überzeugen. Obwohl es gegen Ende der Staffel einen kleinen Aufwärtstrend zu beobachten gab, blieben die Werte alles in allem schwach: Zwischen Januar und März 2011 wurden lediglich 80.000 Zuschauer gemessen, davon befand sich ein verschwindend geringer Anteil - nämlich genau 30.000 Zuschauer - im Alter zwischen 14 und 49 Jahren. Der Marktanteil betrug in beiden Gruppen 0,4 Prozent, im Schnitt kommt arte aber auf 0,8 Prozent bei Allen bzw. 0,6 Prozent bei den Jungen.
«In Teufels Küche mit Gordon Ramsay» (RTL II)
Das Format aus den Staaten diente hierzulande als Vorlage von RTLs «Rach, der Restauranttester». Geholfen hat das den Quoten aber nicht. Im Schnitt erzielten die werktäglichen Folgen um 14 Uhr weniger als vier Prozent Marktanteil. Die Bilanz nach gerade einmal sechs Ausgaben fiel also ernüchternd aus - und veranlasste die Programmplaner Ende November 2011 zum Handeln. Das Format darf nun erst einmal im Giftschrank von RTL II versauern...
«Verklag mich doch!» (VOX)
Mit «Verklag mich doch!» sollte der Daytime-Erfolg von VOX Ende November 2011 ebenfalls ausbleiben, denn auch dieses Format scheiterte und lag zwischenzeitlich sogar unter der 5-Prozent-Marke. Immerhin schlug man sich damit teilweise besser als das zuletzt auf dem 13-Uhr-Sendeplatz gezeigte «Mieterzoff».
«Kochen mit Knall» (kabel eins)
Zwei Wochen lang testete kabel eins am Vorabend das neue Kochformat mit Sternekoch Stefan Marquard, einer der ehemaligen RTL II-«Kochprofis». Inhaltlich sollte es ein Experiment der Extraklasse werden, zum Bedauern des Senders haben die Quoten dem allerdings einen Strich durch die Rechnung gemacht. Im Schnitt kamen die werktags um 18.45 Uhr gezeigten Ausgaben nicht über 5,2 Prozent in der Zielgruppe hinaus, die Gesamt-Zuschauerzahl belief sich auf 450.000. Die Lücke zwischen «Abenteuer Leben» um 17.50 sowie «Achtung, Kontrolle!» um 19.15 Uhr blieb also auch nach diesem Test bestehen…
«Besser Essen» (ProSieben)
Ein wahrlich schwerer Flop für ProSieben: Nur zwei Wochen lang hielt sich die Doku-Soap über gesunde Ernährung im Programm - die Quoten waren einfach zu schlecht. Die Werte bei den 14- bis 49-Jährigen lagen zwischen 6,3 und 8,8 Prozent Marktanteil und somit weit unter dem Senderschnitt von ProSieben. Stattdessen gab es dann von 15 bis 17 Uhr die vierfache Ladung von «Scrubs» zu sehen.
«Neu für Null» (kabel eins)
Die Doku-Soap erwischte am Vorabend um 18.45 Uhr oft gute, aber genauso oft auch ziemlich schlechte Tage. Die von Ende April bis Mitte Juni 2011 gezeigten Ausgaben erreichten daher unterm Strich keine besonders berauschenden Quoten: Die 37 gezeigten Ausgaben kamen auf eine Reichweite von 480.000, der Marktanteil bei den Umworbenen belief sich auf wenig überzeugende 5,3 Prozent. Der Senderschnitt von kabel eins liegt aber bei knapp sechs Prozent.
«Helena Fürst - Die Anwältin der Armen» (RTL)
Erst in den letzten drei Wochen sah es für die Doku-Soap am Mittwoch um 21.15 Uhr versöhnlich aus, zum Start waren die Quoten jedoch desaströs. Das führte zu einem schlechten Ergebnis von durchschnittlich 16,3 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe, bei Allen sah es mit 12,3 Prozent nicht besser aus. Vielleicht war die Primetime für die ehemalige Sozialfahnderin Helena Fürst doch eine Nummer zu groß?
«Mieterzoff» (VOX)
Mit Doppelfolgen von «Mieterzoff» wurde VOX am Nachmittag ebenfalls nicht glücklich. Zwischen dem 4. und 15. Juli 2011 kamen die Mieter-Geschichten nicht über maximal 460.000 Zuschauer ab drei Jahren hinaus; der Bestwert in der Zielgruppe lag bei 7,5 Prozent, der schlechteste Wert hingegen bei 3,2 Prozent. Wobei die schlechteren Werte hier eindeutig überwogen haben.
«Die 2 - Anwälte mit Herz» (Sat.1)
Ermittler-Dokus nehmen schon seit geraumer Zeit den Platz im Sat.1-Programm ein. Nicht nur im werktäglichen Programm, sondern auch am Wochenende. Weil es Sat.1 am Vorabend dann oft an Alternativen mangelt, setzt man hier ebenfalls auf Wiederholungen von Formaten wie «K11» oder «Lenßen & Partner». Im Januar 2011 probierte man sich jedoch ausnahmsweise an einer neuen Sendung namens «Die 2 - Anwälte mit Herz». Am Samstagvorabend blieb die aber blass: Kein einziges Mal wurde ein zweistelliger Marktanteil gemessen, im Mittel wurden nur 7,6 Prozent Zielgruppen-Marktanteil gemessen. Und das, obwohl die Doku-Soap für knapp zwei Monate auf dem Bildschirm war. Eine zweite Staffel scheint angesichts dessen also ausgeschlossen zu sein.
«Reaper - Ein teuflischer Job» (ProSieben)
Am Mystery-Montag hat die US-Serie 2009 versagt. Zwei Jahre mussten die Fans auf die restlichen Episoden der ersten Staffel und auf den zweiten Durchgang warten, erst 2011 sollten sie im Samstagsprogramm ausgestrahlt werden. Der Quoten-Erfolg hielt sich in Grenzen. Um 16.10 Uhr waren im Mittel nicht mehr als 550.000 Zuschauer dabei, das entsprach einem mageren Zielgruppen-Marktanteil von 10,7 Prozent. Damit rettete man sich noch so gerade in Richtung Senderschnitt. In den USA wurde die Serie nach dieser zweiten Staffel abgesetzt. ProSieben wird der Serie sicherlich nicht hinterhertrauern.
«Genial daneben» (Sat.1)
Im Januar 2013 würde «Genial daneben» sein zehnjähriges Bildschirmjubiläum feiern: Für eine Unterhaltungsshow wäre dies ein enorm hoher Wert, ist die Halbwertszeit vieler Showformate doch normalweise deutlich geringer. Doch ob die von Hugo Egon Balder moderierte Comedy noch etwas mehr als ein Jahr auf Sendung bleiben kann, ist fraglich. Seit geraumer Zeit befinden sich die Einschaltquoten im Keller; selbst ein positiver Trend ist nicht zu erkennen. Die Ausgaben aus dem Jahr 2011 verzeichneten miese Quoten: 1,64 Millionen Zuschauer standen mit den im Sommer am Freitag um 22.15 Uhr gezeigten Ausgaben zu Buche, das hatte einen miesen Zielgruppen-Marktanteil von 8,8 Prozent.
«Herzflimmern» (ZDF)
Seit dem Start im April 2011 holte die Serie nur unterdurchschnittliche Quoten fürs ZDF. Im Schnitt sahen gerade einmal 800.000 Zuschauer zu, der Marktanteil beim Gesamtpublikum lag bei schwachen 7,5 Prozent. Bei den jungen Leuten wurden gar nur 3,5 Prozent eingefahren. Deswegen wird die Serie, die von einer Krankenhaus-Serie zur bayerischen Telenovela umgemodelt wurde, im kommenden Jahr aus dem Programm genommen. Den verbliebenen 77 Folgen wird sich 2012 dann der Digitalsender ZDFneo annehmen. Die Geschichte von «Herzflimmern» mutete schon von Anfang an kurios an: Das ZDF begann mit den Produktionsarbeiten, obwohl noch kein Sendetermin frei war. Schon vor dem Sendestart wurden weitere 100 Episoden bestellt, die Order erhöhte man später noch einmal um weitere 55 Episoden.
«Quatsch Comedy Club» (ProSieben)
15 Jahre hat die Comedy-Show mit Moderator Thomas Hermanns nun schon auf den Buckel - aus Quotensicht hat die Sendung ihre besten Zeiten schon längst hinter sich. So kam die 15. Staffel in diesem Sommer auf nahezu katastrophale Zuschauerzahlen - und das sogar nach Mitternacht. Nur zwei der 13 neuen Ausgaben schafften es über den Senderschnitt, die restlichen Ausgaben verharrten weit darunter. Im Schnitt sahen donnerstags gegen 23.05 Uhr gerade einmal 660.000 Zuschauer zu, der Zielgruppen-Marktanteil lag bei ernüchternden 8,2 Prozent. Ob sich ProSieben damit erneut zu einer Fortsetzung durchringen kann?
«Stars & Stories» (Sat.1)
Das Promimagazin legte auch in diesem Jahr keine gute Performance hin. Nach etlichen Sendeplatzverlegungen verlor Sat.1 dann Ende März die Geduld und setzte das Format mit Verena Wriedt ab. Zuletzt war es am Samstagvorabend gegen 17.30 Uhr zu sehen. Die Quoten fielen desaströs aus: Weniger als acht Prozent Marktanteil standen zu Buche und damit sogar noch weniger als auf dem bisherigen Sendeplatz am Montagabend um 22.15 Uhr.
«Wer wird Deutschlands Bester?» (RTL II)
Die Show mit Bärbel Schäfer war für RTL II im Sommer kein Glücksgriff. Beide Ausgaben kamen am Mittwochabend nicht über die Eine-Million-Marke hinaus, in der Zielgruppe lagen die Marktanteile bei 5,1 und 4,9 Prozent. Das Casting dürfte somit Geschichte sein.
«Es kann nur E1nen geben» (RTL)
Mitten im Sommerloch sorgte die Quizshow mit Oliver Geissen für schwache Quoten. Gerade einmal 15,8 bzw. 16,4 Prozent der Jungen interessierten sich für das Format, das zudem auch inhaltlich gravierende Mängel aufwies. Quotenmeter.de urteilte über die Show Mitte Juli so: "«Es kann nur E1nen geben» ist eine solche Rateshow vom Reißbrett, in der nicht einmal ein Funke an Innovation steckt und die stattdessen eine reine Fließbandproduktion ist. Man nehme Allzweckwaffe Oliver Geissen, stelle ihm zwei Teams aus hauptberuflich quizzenden C-Promis gegenüber, dazu ein paar Menschen mit ungewöhnlichen Hobbies und kippe alles mit einem Quiz-Konzept zusammen, das eigentlich gar keinen Sinn erfüllt. Fertig ist «Es kann nur E1nen geben»." Ein vernichtendes Urteil also, damals ausgesprochen von unserem Redakteur Stefan Tewes.
«Beat the Blondes» (RTL II)
Schon wieder landete RTL II mit einer Show eine Bruchlandung. Die von Janine Kunze moderierte Sendung blieb mit ihren zwei Testausgaben hinter den Erwartungen zurück. Bei den Umworbenen wurden Mitte August nur 5,3 bzw. 4,9 Prozent Marktanteil gemessen. Ursprünglich sollte die Show 2008 bei Sat.1 laufen. Der Privatsender hat die Rechte jedoch dann an RTL II weiterverkauft. In Russland, Griechenland, der Ukraine und Rumänien war das Format übrigens ein Erfolg.
«The Cube» (RTL)
Mit viel Spannung wurde die deutsche Version von «The Cube» erwartet. Schließlich waren Gameshows im deutschen Fernsehen rar geworden. Außerdem sendete man die Premieren-Ausgabe direkt gegen die erfolgreiche Sat.1-Show «Die perfekte Minute». Die von Nazan Eckes moderierte Show kam am Freitagabend aber nicht über unterdurchschnittliche Quoten hinaus. So blieb erste Ausgabe am 29. April 2011 blieb bei 16,5 Prozent Zielgruppen-Marktanteil hängen, die zweite verlor am 10. Juni sogar noch Zuschauer: Nur noch 14,3 Prozent der Umworbenen - und damit viel zu wenig - waren übrig geblieben.
«Dexter» (RTL II)
In den USA heiß und innig geliebt, hierzulande verschmäht: Die Showtime-Serie über den Serienkiller Dexter konnte auch 2011 nichts bei RTL II reißen. Die dritte Staffel tat sich am Sonntagabend zu stark schwankenden Sendezeiten gegen 23 Uhr sogar noch schwerer als die ersten beiden, die schon 2008 und 2010 für schlechte Einschaltquoten gesorgt hatten: Im Schnitt sahen nur 290.000 Zuschauer zwischen 14 und 49 Jahren zu, was einen Marktanteil von 4,5 Prozent entsprach. Immerhin gelang «Dexter» damit trotzdem noch ein Teilerfolg: In der Gesamtbevölkerung lag die Serie nämlich mit 490.000 Zuschauern und 3,6 Prozent Marktanteil genau auf dem Senderschnitt.
«Wild Wedding - JA ich will, aber schrill» (ProSieben)
16 Ausgaben ließ man hiervon im August 2011 auf die Zuschauer los, dem ProSieben-Nachmittag hat das allerdings nicht zu besseren Quoten verholfen. Im Schnitt wurden die Ausgaben mit Moderatorin Funda Vanroy von gerade einmal 390.000 Zuschauern ab drei Jahren angesehen, der Marktanteil in der wichtigen Zielgruppe lag bei miserablen 8,8 Prozent.
«Boris macht Schule» (kabel eins)
Boris Becker hatte schon früher mit diversen Formaten bei DSF und ProSieben kein Quoten-Glück, dennoch wagte sich kabel eins in diesem Jahr an eine Zusammenarbeit mit dem Ex-Tennisprofi. Gemeinsam mit einem Experten-Team kümmerte er sich in «Boris macht Schule» um die Renovierung einer Schule. Schon im Vorfeld hatten die Verantwortlichen wohl kein großes Vertrauen in das Format. Deshalb wurde es von Sat.1 an kabel eins weitergereicht. Dort holte die Sendung dann auch schlechte Quoten: Am 31. Mai 2011 schalteten um 20.15 Uhr nur 640.000 Leute ein, der Zielgruppen-Marktanteil lag bei miesen 3,0 Prozent.
«WISO plus» (ZDFinfo)
2011 wurde der ZDFinfokanal in ZDFinfo umgewandelt. Mit diesem Relaunch startete der Digitalsender auch zahlreiche neue Formate, darunter gehörte beispielsweise das Spin-Off des ZDF-Magazins «WISO»: «WISO plus». Die ersten zehn Ausgaben, die der Sender im September 2011 werktags um 18.45 Uhr zeigte, liefen aber unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Nur 10.000 Menschen verfolgten die Sendung, das hatte sowohl bei Allen als auch bei den 14- bis 49-Jährigen miese 0,1 Prozent zur Folge. Bei einem relativ unbekannten Sender wie ZDFinfo dürfte man solche Zahlen jedoch gewohnt sein. Es ist also nicht zu befürchten, dass der Sender 2012 auf dieses Format verzichten wird.
«H wie Hartwich» (RTL)
Daniel Hartwich und RTL. Das ist eine ganz besondere Konstellation. Der junge Moderator hat es den Verantwortlichen des Kölner Senders angetan, das merkt man immer wieder. Zum Beispiel dann, wenn Hartwich mit seiner eigenen Late-Night-Show gnadenlos floppt, er später aber doch immer weitere Sendungen und Formate moderieren darf. Etwa die Magazin-Ausgaben des Dschungelcamps, die erfolgreiche Castingshow «Das Supertalent» oder die Tanzsendung «Let's Dance». Im September versuchte sich RTL dann nochmals an einer Late-Night-Show mit Hartwich. Die ging allerdings wie schon «Achtung! Hartwich» im Jahr 2008 unter. Am späten Freitagabend waren nicht mehr als 1,76 Millionen Zuschauer sowie 14,2 Prozent Zielgruppen-Marktanteil zu holen.
«Haven» (RTL II)
Die Mystery-Serie konnte am Mittwoch um 22.15 Uhr überhaupt nicht punkten. Nach einem ohnehin schon schwachen Start am 7. September mit 4,4 Prozent Marktanteil verschlechterte sich der Marktanteil binnen Wochenfrist sogar noch auf 3,4 Prozent. Nach nur zwei Wochen wurde die Serie deshalb ins Nachtprogramm verbannt.
«Das blaue Sofa» (ZDF)
Mit Literatur wusste das ZDF schon in der Vergangenheit nicht zu punkten. Nachdem Elke Heidenreichs Sendung eingestellt wurde und «Die Vorleser» wenig später zum Quoten-Desaster gerieten, überraschte es sogar ein wenig, dass man es mit einem weiteren Format dieser Art probieren würde. Jenes ließ jedoch mehr als ein Jahr auf sich warten. Mit dem «blauen Sofa» wollte Wolfgang Herles dem Genre Mitte September neues Leben einhauchen - doch die ersten drei Ausgaben, die je im September, November und Dezember ausgestrahlt wurden, enttäuschten: Marktanteile von 4,0, 3,9 und 3,5 Prozent dürften das ZDF nicht zufrieden gestellt haben. Der Blick auf die Quoten bei den 14- bis 49-Jährigen ist noch erschreckender: Hier betrug der höchste Marktanteil gerade einmal 3,1 Prozent.
«Planetopia» (Sat.1)
Seit 1997 ist das Wissens-Magazin mit Markus Appelmann nun schon in Sat.1 auf Sendung - die Quoten waren im Jahr 2011 allerdings besorgniserregend. Der Sendeplatzwechsel vom Sonntag- (22.45 Uhr) auf den Montagabend um 22.15 Uhr hat keine Wirkung gezeigt. Meist lagen die Zielgruppen-Marktanteile unter sieben Prozent, das ist für einen Privatsender wie Sat.1 einfach viel zu wenig. Ein Ende ist dennoch nicht in Sicht: «Planetopia» ist schließlich ein Format der Drittsendezeit-Veranstalter und muss daher von Sat.1 ausgestrahlt werden.
«Drei bei Kai» (ARD)
Immer freitags fungiert Pflaume als Quizmaster im Ersten. Sein neues Quiz legte im Oktober allerdings einen Fehlstart hin. Bisjetzt beläuft sich der Bestwert bei Allen auf gerade einmal 7,3 Prozent. Dieser Wert wurde mit der Auftakt-Ausgabe aufgestellt. Bei den Jungen zeigt der Trend ebenfalls nach unten: Zuletzt schwankte der Marktanteil zwischen miserablen zwei und vier Prozent. Pflaume scheint also doch nicht das neue Allheilmittel der ARD zu sein - zumindest nicht am Vorabend...
«Baupfusch - Familien in Not» (Sat.1)
Die sechs Ausgaben der ersten Staffel empfahlen sich im Hochsommer 2011 nicht für eine Fortsetzung: Im Schnitt schalteten nur 1,72 Millionen Menschen am Sonntag um 19 Uhr ein, der Marktanteil lag bei 7,1 Prozent. Bei den 14- bis 49-jährigen Zuschauern wurden 0,89 Millionen Zuschauer gemessen, der Marktanteil belief sich auf 9,7 Prozent.
«Cougar Town» (ProSieben)
Im vergangenen Jahr lief die US-Sitcom «Cougar Town - 40 ist das neue 20» noch bei Sat.1. Weil die Quoten aber zu wünschen übrig ließen und der Sonntag später ausschließlich den Krimis vorbehalten war, schob man die Serie zu ProSieben. Den Sprung in den zweistelligen Bereich schaffte man dort allerdings an äußerst wenigen Mittwochabenden, obwohl das Umfeld mit den relativ quotenstarken US-Serien zumeist gestimmt hat. Das Ende vom Lied war dann, dass man Courtney Cox immer später auf Sendung gingen ließ; zum Ende waren die Folgen nur noch gegen 1 Uhr zu sehen. Quotentechnisch lief es nämlich mies: 640.000 Zuschauer sahen sich die Folgen an, 570.000 davon befanden sich im werberelevanten Alter und sorgten für 9,3 Prozent Marktanteil. Staffel eins kam bei Sat.1 immerhin noch auf 9,7 Prozent.
«White Collar» (RTL)
Am Dienstag um 22.15 Uhr kam die US-Serie aus dem Hause USA Network auf keinen grünen Zweig. Für RTL-Verhältnisse waren die Quoten der ersten Staffel eindeutig zu schwach: Im Schnitt sahen zwischen September und Dezember 2011 nur 2,33 Millionen zu, das hatte einen Zielgruppen-Marktanteil von 14,3 Prozent zur Folge.
«Großstadtliebe» (RTL)
Neben «Bauer sucht Frau» und «Schwiegertochter gesucht» startete im November mit «Großstadtliebe» nun bereits das dritte Dating-Format von RTL. Dieses musste sich allerdings mit deutlich geringeren Quoten begnügen. Die von Miriam Pielhau moderierte Sendung kam zur Premiere, in der die Kandidaten vorgestellt wurden, auf nur 13,7 Prozent Marktanteil. Insgesamt schauten 3,43 Millionen zu, der Marktanteil blieb auch bei Allen mit 11,0 Prozent im inakzeptablen Bereich. Dennoch: Im Frühjahr wird das Format in Serie gehen.
«Tatort Deutschland» (RTL II)
Sechs, setzen, Herr Nagel! Das Kriminalmagazin mit Udo Nagel, der schon durch «Tatort Internet» führte, floppte am Montagabend - und zwar mit Ansage: Am 12. Dezember waren nicht mehr als 4,1 Prozent Zielgruppen-Marktanteil zu holen, insgesamt schauten nur 720.000 Leute zu. Damit schlug man sich sogar noch schlechter als das zuvor auf diesem Sendeplatz gezeigte Magazin «Tatort Ausland».
«Wer is(s)t besser?» (VOX)
Die erste Ausgabe der neuen Kochshow lief im Oktober in der Primetime. Dort waren die Werte aber eher unspektakulär, Jochen Schropp kam nur auf 4,4 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Trotz des Misserfolgs am Abend verlängerte VOX das Format und zeigte es ab Ende November 2011 werktags gegen 16 Uhr. Die Laufzeit wurde um zwei Stunden gekürzt, fortan dauerte die Sendung also nur noch eine Stunde. Zudem wurde der Moderator ausgetauscht: Fortan führte Thorsten Schorn durch die Kochshow. Den gewünschten Erfolg brachte das allerdings nicht. Zwischenzeitlich erreichte man sogar nicht mal mehr zwei Prozent Marktanteil in der Zielgruppe, der Negativ-Rekord lag bei 1,7 Prozent und 140.000 Zuschauern insgesamt. Nach zehn Ausgaben war daher Schluss mit Lustig.
«Die Oliver Pocher Show» (Sat.1)
2011 hat Pocher den Quoten-Kampf aufgegeben: Mitte März lief die letzte Ausgabe seiner Late-Night-Show. Mit nur 6,8 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe kehrte man aus der verlängerten Winterpause zurück, in den Folgewochen sollten die Werte nicht mehr ansteigen. Inzwischen hat Pocher einen Vertrag mit RTL geschlossen. Dort wird er 2012 nicht nur neue Ausgaben von «5 gegen Jauch» präsentieren, sondern auch eine eigene Show starten: «Alle auf den Kleinen».
«Die wilden 70er» (kabel eins)
Die Sitcom mit dem neuen «Two and a Half Men»-Schauspieler Ashton Kutcher sollte kabel eins am Sonntagabend glücklich machen. Doch selbst Kutcher konnte an dem Problemtag nichts reißen. Die Quoten waren unterirdisch: Zwischen September und Oktober 2011 waren im Schnitt nicht mehr als drei Prozent Marktanteil drin, insgesamt schauten gerade einmal zwischen 330.000 und 810.000 Leute zu. Als Ersatz erhöhte man dann Mitte Oktober die Charlie-Sheen-Dosis: «Two and a Half Men» ist seither mit vier Wiederholungen am Sonntag zu sehen.
«ErmittlungsAKTE» (Sat.1)
Auch in diesem Jahr kam die von Ulrich Meyer präsentierte Sendung nicht über unterdurchschnittliche Werte hinaus. Schon die erste Staffel bleib bei 9,0 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe hängen, Staffel zwei erreichte trotz einem neuen Konzept sowie Sendeplatz (mittwochs statt sonntags) nicht viel bessere Zahlen. Zwischen Februar und Juni 2011 schaffte es das Format nur sechs Mal auf Werte über dem Senderschnitt.
«Die Show für Deutschland» (ARD)
Mit den groß aufgezogenen Countdown-Shows zum «ESC» konnte man nur wenige Zuschauer vor den Ofen hervorlocken. Wohl auch deswegen, weil immer wieder Kritik an Lenas zweiter Teilnahme beim Musikwettbewerb laut wurde. Die Sendung wurde fünf Tage lang immer von einem jeweils anderen Moderator präsentiert. Zum Auftakt durfte Frank Elstner (Montag, 18.50 Uhr) ran, auf ihn fogten Barbara Schöneberger (Dienstag), Matthias Opdenhövel (Mittwoch), Frank Plasberg (Donnerstag) und Sven Lorig (Freitag). Den Zuschauern hat das offenbar gar nicht gefallen. Die Zuschauerzahl blieb insgesamt unter eine Million, der Gesamt-Marktanteil bewegte sich zwischen katastrophalen 3,6 und 5,2 Prozent.
«Der Bastelkönig» (Sat.1)
Nicht jede Show, die im Jahr 2011 von Ulla Kock am Brink moderiert wurde, konnte überzeugen. Für den «Bastelkönig» interessierten sich im Mai beispielsweise nur ganz wenige Leute: Nur 1,80 Millionen Zuschauer ab drei Jahren wollten B-Promis wie Janine Kunze, Wigald Boning oder Uwe Ochsenknecht beim Basteln zusehen. Das hatte einen schwachen Zielgruppen-Marktanteil von 10,1 Prozent zur Folge. Die zweite Ausgabe schmort daher bis heute im Archiv. Ursprünglich sollte diese im Herbst dieses Jahres ausgestrahlt werden.
«Nina Undercover» (RTL)
Allenfalls mittelmäßige Quoten holte der eigenproduzierte RTL-Film im Mai: 4,11 Millionen Zuschauer entsprachen lediglich 16,7 Prozent Zielgruppen-Marktanteil. Dafür, dass die Actionkomödie (mit Option auf Serienproduktion) rund vier Millionen Euro gekostet haben soll, stellte das ein relativ enttäuschendes Ergebnis dar.
«Die große Comedy Party» (ProSieben)
Das Feiern dürfte den Verantwortlichen beim Anblick dieser Quoten vergangen sein. An gleich zwei Abenden ging die Comedy-Party mit Auftritten von Matze Knop, Rüdiger Hofmann und vielen weiteren Comedians baden.
«Der Deutsche Fernsehpreis 2011» (RTL)
In diesem Jahr wurde der deutsche Fernsehpreis von RTL ausgetragen. Die Veranstaltung, in der sich die Stars der TV-Branche die Klinke gaben, holte die schwächsten Quoten seit 2009, als die Gala von Sat.1 veranstaltet wurde. Nur 9,5 Prozent Marktanteil wurden in der Zielgruppe erzielt, insgesamt schauten nur 2,41 Millionen Menschen zu, im letzten Jahr waren es in der ARD immerhin noch 3,97 Millionen. Ob das eine Reaktion auf das vermeintlich immer schlechter werdende Fernsehen ist?
«Joko & Klaas: Die Rechnung geht auf uns» (ProSieben)
Joko und Klaas zählen ohne Zweifel zu den Aufsteigern des Jahres. Doch längst nicht jede Show, die die beiden 2011 moderierten, stieß auf reges Zuschauerinteresse. Diese Endemol-Produktion blieb mit ihrer Testausgabe im Oktober bei 10,8 Prozent Marktanteil hängen. Damit bewegte sich die Sendung allenfalls im Mittelmaß und holte für ProSieben keine überragende Werte.
«Race of Champions» (Sat.1)
Bald wird Sat.1 keinen Live-Fußball mehr zeigen können. Deswegen testete der Sender 2011 sporadisch schon einmal alternative Sportrechte. Mit Motorsport konnten sich allerdings nur die wenigsten der Sat.1-Zuschauer anfreunden. Im Schnitt holte man mit der Übertragung im Dezember nur 1,06 Millionen Zuschauer und 9,7 Prozent Zielgruppen-Marktanteil. Und das trotz Namen wie Sebastian Vettel und Michael Schumacher...
«Steven liebt Kino!» (Tele 5)
Steven Gätjen ist momentan ein gefragter Mann. So durfte er 2011 nicht nur die divseren Raab-Events, sondern auch bei Tele 5 ein neues Kino-Magazin moderieren. Zumindest zum Auftakt interessierte das aber herzlich wenige Kinogänger: Der Spielfilmsender lockte am Sonntag, den 20. November nur 100.000 Zuschauer vor die Bildschirme, in der Zielgruppe hatte das schwache 0,4 Prozent Marktanteil zur Folge. In der letzten Zeit erreichte Tele 5 bei den 14- bis 49-Jährigen aber über ein Prozent. Die weiteren Ausgaben schlugen sich sonntags gegen 18.30 Uhr ähnlich.
«Der Comedy Grand Prix» (RTL)
Zwar wurde die Comedyshow Mitte November Marktführer am Freitagabend, doch mit den erzielten Quoten konnte RTL eigentlich nicht zufrieden sein. Nur 2,91 Millionen wählten im TV den Nachwuchs-Comedystar, daraus resultierten enttäuschende 16,0 Prozent Marktanteil bei den Umworbenen.
«Anna und die Liebe» (Sat.1)
Keine Anna, kein Erfolg: Die Soap, in der Manuel Cortez und Maria Wedig die Hauptrollen übernommen haben, hatte gegen Ende des Jahres massive Probleme. Werte unter der 10-Prozent-Marke waren am Sat.1-Vorabend keine Seltenheit.
«Tim Mälzer kocht» (ARD)
... am Publikum vorbei. Seine Sendung im Ersten fand am Samstagvormittag kaum Zuschauer. Weniger als eine Million Leute sahen im Schnitt zu, der Gesamt-Marktanteil verharrte oftmals unter vier Prozent.
«John Rabe - Der gute Deutsche von Nanking» (ZDF)
Rund 20 Millionen US-Dollar soll der ZDF-Zweiteiler verschlungen haben. Angesichts dessen waren die gemessenen Quoten bei der TV-Ausstrahlung im November eher weniger zufriedenstellend: Der erste Teil erreichte am Montag nur 3,28 Millionen ein, der zweite verzeichnete im Anschluss gerade mal noch 3,22 Millionen Zuschauer.
«Beckmann» (ARD)
2011 startete Das Erste seine Talkshow-Offensive. Mit dem Start von «Günther Jauch» im Herbst mussten viele Sendungen auf neue Sendeplätze ausweichen, wo sich die meisten der betroffenen Formate schwerer taten als zuvor. Besonders hart hat es aber Reinhold Beckmann getroffen, der vom Montag- auf den Donnerstagabend wechseln musste. In der ersten Jahreshälfte kam der Talk noch auf circa 1,5 Millionen Zuschauer, in der zweiten Hälfte rettete er sich noch so gerade auf eine Million Zuschauer. Zuletzt wurden Medien-Berichte über einen erneuten Sendeplatzwechsel zurück auf den Montag vom Ersten dementiert.
«Dating im Dunkeln» (RTL)
Die Quoten der Fummelshow fielen ganz schön düster aus - so wie das Format selbst, in dem die Kandidaten nur hören und fühlen durften. Da der Test im November vergangenen Jahres geglückt war, gab RTL für 2011 eine vier Ausgaben umfassende Staffel von «Dating im Dunkeln» in Auftrag. Das entpuppte sich als Fehler, denn der Marktanteil in der Zielgruppe fiel zwischenzeitlich sogar unter die 13-Prozent-Marke.
«Entweder Broder» (ARD)
Dass Henryk M. Broder in seinen Sendungen gerne mal zu unkonventionellen Mitteln greift, durften die TV-Zuschauer schon 2010 feststellen. Die politische Satiresendung sorgte auch in diesem Jahr für reichlich Diskussionsstoff. Auf die Quoten hatte das aber keine Auswirkungen. Die Zahlen blieben am späten Montagabend im tiefroten Bereich.
«Einspruch - Die Show der Rechtsirrtümer» (RTL)
Nicht mal im Sommer, wo die TV-Nutzung generell niedriger ist als gewöhnlich, konnte sich die Show aus ihrem Quoten-Tief befreien. Im vergangenen Jahr lief es noch deutlich besser. Am Mittwochabend reichte es nur für ungefähr 14 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Ohne Frage: Auf dem 21.15-Uhr-Sendeplatz war RTL schon Besseres gewöhnt.
«Nachbarschaftsstreit» (RTL)
Das riecht nach Ärger: Schon 2009 lief es für die Sendung nicht optimal, als in diesem Jahr dann mit Franz Obst ein neuer Mediator für die Doku-Soap zum Einsatz kam, bröckelte das Interesse noch weiter ab. Mit den letzten drei Ausgaben lag man sogar im einstelligen Bereich, zwischenzeitlich wurden lediglich 8,1 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen gemessen.
«Die Winterspiele der Stars» (Sat.1)
Bei den Öffentlich-Rechtlichen ist Wintersport nach wie vor gut für hohe Zuschauerzahlen zu haben, bei Sat.1 entwickelte sich ein ähnliches Vorhaben aber zum Desaster. So kam Johannes B. Kerner mit seinen prominenten Wintersportlern im Februar nicht über magere elf bzw. acht Prozent Marktanteil in der Zielgruppe hinaus.
«Das Hochzeitsschiff» (ARD)
«Traumschiff» meets «Traumhochzeit»? Die Sendung, in der vier heiratswillige Paare von Kim Fisher auf Reise durchs Mittelmeer geschickt wurden, ging im wahrsten Sinne des Wortes unter. Weit weniger als drei Millionen Menschen schalteten die erste Ausgabe im Februar ein. Womöglich tat der ungewöhnliche Sendeplatz sein Übriges: Weil zuvor noch in einem «Brennpunkt» über die aktuelle Lage in Ägypten berichtet wurde, verschob sich der Sendetermin um 15 Minuten nach hinten.
«Taras Welten» (ARD)
Weil für die Showtime-Serie angeblich kein besserer Sendeplatz frei war, wurde sie in der Nacht versendet. Gegen 2 Uhr fand das Format, welches in den USA unter dem Titel «United States of Tara» läuft, selbstverständlich nicht viel Anhänger: Die Quoten waren desaströs, die Marktanteile im einstelligen Bereich. Der Digitalsender EinsFestival zeigte die Serie wenig später nach der Erstausstrahlung im März dann immerhin zur Primetime.
«Protectors - Auf Leben und Tod» (ZDF)
Gegen die Frauen-WM und «Sherlock» hatte es die Krimiserie im Sommer gewiss nicht leicht. Sie ging am späten Sonntagabend mit weniger als zwei Millionen Zuschauern zu Ende.
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