Die Trailerschau: Die Mutter des Sci-Fi

Die besten und wichtigsten Filmtrailer der Woche. Dieses Mal unter anderem mit dem Sci-Fi-Abenteuer, mit dem alles begann, und Kult-Regisseur David Fincher.

«John Carter» – Trailer 2

Deutscher Start: 8. März 2012


Die ab 1917 erstveröffentlichte, vom «Tarzan»-Autor Edgar Rice Burroughs verfasste Romanreihe rund um John Carter mag in Deutschland vergleichsweise unbekannt sein. Doch sie ist für das Genre der Science-Fiction unerlässlich: Robert A. Heinlein, Ray Bradbury und Arthur Clarke wurden von ihr ebenso inspiriert, wie George Lucas und James Cameron. Regisseur Andrew Stanton («Findet Nemo», «WALL•E») steht nun also vor der Herausforderung, ein Werk zu verfilmen, das in Versatzstücken bereits mehrfach auf der Kinoleinwand zu sehen war. Es besteht also die Gefahr, dass Zuschauer «John Carter» vorwerfen werden, bei «Avatar» oder «Star Wars» zu klauen. Bislang betreibt Andrew Stanton in Interviews Aufklärungsarbeiten, aber es wäre Disney zu empfehlen, demnächst auch einen Trailer zu veröffentlichen, der auf die Herkunft und den Einfluss der Filmvorlage hinweist. Generell ist «John Carter» ein toller Stoff für genaue Untersuchungen des Marketingprozess in Hollywood: Um das jüngere, männliche Publikum nicht zu verschrecken, wurde der Titel «A Princess of Mars» in «John Carter of Mars» geändert. Dieser missfiel aber der weiblichen Zielgruppe, so dass man ihn auf «John Carter» kürzte. Der erste Trailer wies zudem stark auf die emotionalen Untertöne der Geschichte hin, während der zweite Trailer mit seinem wuchtigen Cover des Rockklassikers „Kashmir“ und seiner effektlastigeren Action wieder stärker auf die männlichen Jugendlichen abzielt.

«Shame»

Deutscher Start: 1. März 2012


«Shame» erregt in Hollywood bereits Wochen vor dem Kinostart großes Aufsehen: Das Drama mit Michael Fassbender erhielt in den USA aufgrund sexueller Freizügigkeiten die höchstmögliche Jugendfreigabe. Das NC-17-Rating gilt seit jeher als kommerzieller Todeskuss, da sich in der Vergangenheit viele Kinoketten weigerte, so bewertete Filme ins Programm aufzunehmen. Der Verleih von «Shame» hofft mit diesem anspruchsvollen Film den Fluch dieser Freigabe zu durchbrechen. Dass Fassbender für seine Rolle bereits bei den Filmfestspielen in Venedig ausgezeichnet wurde, dürfte weitere Aufmerksamkeit auf «Shame» ziehen, so dass ein Achtungserfolg an den Kinokassen denkbar ist.

«Verblendung» – XL-Trailer

Deutscher Start: 12. Januar 2012


Trailermusik wird üblicherweise vom Marketingteam aus bereits existierender Musik zusammen geschnitten. Als Ausgangsmaterial dienen Filmmusik, Popsongs und von Spezialfirmen produzierte, besonders dramatische Instrumentalstücke, die von vornherein als Trailermaterial gedacht sind. Äußerst selten wird Musik speziell für Filmtrailer komponiert. Zu diesen Ausnahmen zählte unter anderem die frühen «Inception»-Trailer sowie auch dieser XL-Trailer. Obwohl dieses Stück so nur in exakt diesem achtminütigen Trailer zu hören sein wird, dient es auch als Vorgeschmack auf den Score von Trent Reznor und Atticus Ross, die schon die Musik zu «The Social Network» komponierten.

«Das gibt Ärger» – Deutscher Trailer

Deutscher Start: 16. Februar 2012

Regisseur McG machte zu letzt mit dem vierten «Terminator»-Teil auf sich aufmerksam. Angesichts der gespaltenen Reaktionen auf diesen Film überrascht es wohl nicht, dass der Trailer zu «Das gibt Ärger» auf eine große Nennung McGs verzichtet. Die Mitwirkung Til Schweigers wird in der US-Version des Trailers übrigens auch nicht gesondert herausgestellt, aber auf dem deutschen Markt gelten für Schweiger aus nachvollziehbaren Gründen andere Regeln.