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Die Familie Weihnachtsmann, Tom Sawyer auf Deutsch und die Vorgeschichte zu einem Sci-Fi-Klassiker. Quotenmeter.de stellt die wichtigsten Kinoneustarts der Woche vor.
«Tom Sawyer»
Es existieren zahlreiche Stoffe der Weltliteratur, die vor einer mehrfachen Bearbeitung durch die Filmindustrie einfach nicht sicher zu sein scheinen. So hat auch Mark Twains Jugendliteraturklassiker «Die Abenteuer des Tom Sawyer» (1876) bereits unzählige Adaptionen aus verschiedenen Ländern und in den unterschiedlichsten Formen erfahren. Die neueste Verfilmung stammt nun gar aus Deutschland. So hat sich die deutsche Regisseurin Hermine Huntgeburth, die vor allem durch die Realverfilmung von «Bibi Blocksberg» (2002) und das preisgekrönte Drama «Die weiße Massai» (2005) auf sich aufmerksam gemacht hat, dem Stoff angenommen und daraus ein vorwiegend auf Kinder zugeschnittenes Abenteuer gestrickt. In enger Zusammenarbeit mit ihrem Drehbuchautor Sascha Arango sind dabei viele Elemente der bekannteren «Tom Sawyer»-Episoden in das Endprodukt mit eingeflossen. Protagonist ist natürlich auch hier der titelgebende abenteuerlustige Tom (Louis Hofmann), der viel Zeit am Ufer des Mississippi verbringt. Dort lebt auch sein bester Freund Huckleberry Finn (Leon Siedel), mit dem er allerlei Unfug anstellt. Als die beiden eines Nachts jedoch einen Mord beobachten, wissen sie zunächst nicht, wie sie mit diesem Wissen umgehen sollen. Ob es Hermine Huntgeburth und ihren beiden jungen Hauptdarstellern mit der Unterstützung namhafter deutscher Mimen wie Heike Makatsch («Nackt», «Hilde») und Benno Fürmann («Nackt», «Nordwand») dabei gelungen ist, den Geist der Vorlage auf die Leinwand zu bringen, zeigt sich ab dieser Woche im Kino.
OT: «Tom Sawyer» von Hermine Huntgeburth; mit Louis Hofmann, Leon Seidel, Heike Makatsch, Benno Fürmann und Joachim Król.
«The Thing»
Auch in dieser Woche macht sich einer der neu startenden Kinofilme an einem weithin bekannten Filmklassiker zu schaffen. Genauer gesagt an gleich zwei Klassikern, gilt doch sowohl Christian Nybys Science-Fiction-Schocker «Das Ding aus einer anderen Welt» aus dem Jahre 1951 als auch dessen von Horroraltmeister John Carpenter («Halloween») rund 30 Jahre später inszeniertes und sich strenger an der Romanvorlage von John W. Campbell Jr. orientierendes Remake als Meilenstein des Genres. Letzteres wurde hierzulande erst kürzlich vom Index gestrichen und nach seiner Neuprüfung ab 16 Jahren freigegeben. Der nun in den hiesigen Lichtspielhäusern startende Science-Fiction-Horrorfilm «The Thing» erhielt von der FSK von vornherein eine solche Freigabe.
Anders als in frühen Produktionsstadien vermutet, handelt es sich bei dem Film offiziell allerdings nicht um ein weiteres Remake, sondern um ein Prequel zu John Carpenters Version des Stoffes. Dass der grobe Handlungsverlauf dem des Originalfilms dabei dennoch sehr ähnlich ist, macht das ganze zumindest in Ansätzen auch zu einer Neuverfilmung. Schauplatz ist das ewige Eis der Antarktis, in dem Forscher ein außerirdisches Raumschiff entdeckt haben. Schnell wird ein Trupp aus Spezialisten (u.a. Mary Elizabeth Winstead) zusammengestellt, um das Flugobjekt und dessen Inhalt unter strengster Geheimhaltung zu bergen. Dabei stoßen sie auch auf eine eingefrorene, scheinbar leblose Kreatur. Die Entscheidung, das außerirdische Wesen schließlich aufzutauen, erweist sich schon wenig später als schwerer Fehler.
OT: «The Thing» von Matthijs van Heijningen Jr.; mit Mary Elizabeth Winstead, Joel Edgerton, Ulrich Thomsen, Adewale Akinnuoye-Agbaje und Eric Christian Olsen.