Trotz des riesigen Erfolgs, der Schauspieler wie Florian David Fitz groß gemacht hat, endet die RTL-Serie nach Staffel drei. Bora Dagtekin erklärt die Hintergründe im exklusiven Quotenmeter.de-Gespräch.
Dass RTL gerne eine vierte Staffel von
«Doctor’s Diary» machen würde, war seit der Programmpressekonferenz im Sommer in Köln bekannt. Es wurde allerdings auch betont, dass es schwierig werden würde, für alle Beteiligten ein gemeinsames Zeitfenster zu finden. Letztlich scheiterte die Produktion sogar gänzlich an genau diesem Punkt. Nicht jeder in der Branche fand in diesen Tagen für diesen Umstand Verständnis. Fakt ist aber: Schauspieler wie Florian David Fitz, der in der Serie Dr. Marc Meier spielt, haben zahlreiche Kinoangebote – und auch die hinter der Kamera agierenden Personen waren gefragt. So wechselte Produzentin Steffi Ackermann Anfang dieses Jahres zur Produktionsfirma teamWorx, um neue Serien zu entwickeln.
Und auch wenn sich so mancher in dieser Woche überrascht zeigte ob des endgültigen Endes, so kommt das Aus für Serienschöpfer Bora Dagtekin gar nicht so überraschend, wie er exklusiv gegenüber Quotenmeter.de sagte: „Niemand geht überraschend, keiner lässt irgendwen im Stich, wir haben das alles miteinander besprochen und sind alle noch Freunde“, sagt der Head-Autor von «Doctor’s Diary». „Aber viele von uns haben andere Projekte und berufliche Veränderungen lange hinausgeschoben und «DD» war seriell auch zu Ende erzählt, wenn man ehrlich ist. Ich weiß, das hält andere Serienproduzenten nicht auf, aber wir von «DD» wollen uns neuen Herausforderungen stellen“, sagt Dagtekin.
Bei RTL werde dadurch nun ein Time-Slot frei. „Ist doch super“, sieht Dagtekin darin eine Chance für neue Projekte. Ohnehin ist er voll des Lobes über die Fiction-Abteilung des Kölner Senders. „Ich finde RTL hat bewiesen, dass sie die Coolsten sind. Wir durften so viel ausprobieren und erzählen, so viel Freiheit ist wirklich selten“, so der Autor zu Quotenmeter.de. Das kann man derzeit übrigens kostenfrei via RTL Now, dem On-Demand-Service von RTL, begutachten. Der Sender hat das Serienfinale noch einmal sieben Tage lang freigeschaltet.
Im Übrigen – und auch das betonte er – heißt das Ende der Serie nicht, dass man Dr. Gretchen Haase nie mehr zu Gesicht bekommen werde. Im Gegenteil macht er den zahlreichen Fans des Formats sogar Hoffnungen. „Die Marke «DD» wird bestimmt irgendwann wiederkommen. Wenn nicht als Eventmovie (Steffi ist jetzt doch bei teamWorx) dann vielleicht als Roman und Kinofilm. Und solange hoffen wir, dass das eine oder andere unserer neuen Projekte den Zuschauern wieder so gut gefällt!“
«Doctor’s Diary» endet somit mit einer dritten Staffel, die die besten Quoten der Formatgeschichte holte. RTL bettete diese aber im Januar und Februar 2011 auch teilweise zwischen extrem starken Formaten ein, nämlich nach Casting-Folgen von «Deutschland sucht den Superstar» und dem Dschungel-Camp. Im Schnitt kam die Staffel auf 19,5 Prozent bei den Umworbenen, Staffel zwei holte 17,2 Prozent, die erste Runde erreichte im Jahr 2008 nur 16,5 Prozent bei den Werberelevanten.